Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Private Games - Der Countdown des Todes

Private Games - Der Countdown des Todes

Titel: Private Games - Der Countdown des Todes
Autoren: James Patterson
Vom Netzwerk:
auf, seit das Flugzeug mit vier Mitarbeitern des hiesigen Büros ohne Überlebende über der Nordsee abgestürzt war.
    Lancer ging zielstrebig quer über die Straße, als sich das rote Taxi näherte.
    Doch zu Knights Entsetzen heulte ein Motor auf. Reifen quietschten.
    Das schwarze Taxi beschleunigte und raste direkt auf Lancer zu.

7
    Knight reagierte instinktiv. Er sprang auf die Straße und stieß Lancer von der Fahrbahn weg.
    Doch im selben Moment bemerkte Knight, dass die Stoßstange des Taxis nur einen knappen Meter von ihm entfernt war. Er versuchte, einen Satz Richtung Gehweg zu machen, seine Füße hoben vom Boden ab, konnten ihn aber nicht aus der Schusslinie des Taxis befördern. Kotflügel und Kühlergrill trafen ihn am linken Knie.
    Knight wurde in die Luft geschleudert und knallte mit Schultern, Oberkörper und Hüfte auf die Motorhaube. Sein Gesicht wurde gegen die Windschutzscheibe gepresst, sodass er den Bruchteil einer Sekunde die Person hinterm Steuer sehen konnte. Halstuch. Sonnenbrille. Eine Frau?
    Knight wurde weiter nach oben und übers Dach geschleudert wie eine Gummipuppe und knallte mit voller Wucht auf die linke Seite. Ihm blieb die Luft weg, und einen Moment lang bestand seine Welt nur noch aus dem sich entfernenden schwarzen Taxi, dem Geruch des Auspuffgases und dem in seinen Schläfen pulsierenden Blut.
    Dann dachte er: Was für ein Wunder! Es scheint nichts gebrochen zu sein.
    Das rote Taxi fuhr quietschend los. Knight bekam Panik, weil er fürchtete, nun doch noch überfahren zu werden. Doch das Taxi schlidderte 180 Grad um die Kurve und hielt vor ihm an. Der Fahrer, ein alter Rasta-Typ mit grüngelber Häkelmütze über seinen Locken, sprang heraus.
    » Nicht bewegen, Knight!«, rief Lancer und rannte auf ihn zu. » Sie sind verletzt!«
    » Mir ist nichts passiert«, krächzte Knight. » Folgen Sie dem Taxi, Mike.«
    Lancer zögerte.
    » Sie entwischt uns sonst!«, fügte Knight hinzu.
    Lancer griff Knight unter die Arme und hievte ihn auf die Rückbank des roten Taxis. » Folgen Sie ihm!«, brüllte Lancer den Fahrer an.
    Knight hielt eine Hand auf seine Rippen und rang immer noch nach Luft, als der Rasta-Taxifahrer das Gaspedal durchdrückte. Das andere Taxi war bereits mehrere Straßenblocks entfernt, wo es Richtung Westen auf die Pont Street bog.
    » Die krieg ich!«, versprach der Fahrer. » Die hat versucht Sie umzunieten!«
    Lancer ließ seinen Blick immer wieder zwischen Knight auf der Rückbank und der Straße vor ihnen wandern. » Ist mit Ihnen wirklich alles in Ordnung?«
    » Ein bisschen angeschlagen und ein paar blaue Flecke«, stöhnte Knight. » Aber sie hat nicht mich überfahren wollen, Mike, sondern Sie.«
    Mit hoher Drehzahl raste der Fahrer auf die Pont Street Richtung Westen. Das schwarze Taxi, nur zwei Blocks entfernt, ließ die Bremslichter aufleuchten, bevor es scharf rechts auf die Sloane Street abbog.
    Der Rasta-Fahrer drückte das Gaspedal durch. Die Bäume entlang der Straße verschwammen zu einem grünen Strich, und die Kreuzung zur Sloane Street näherte sich so schnell, dass Knight sicher war, sie würden die Frau einholen, die soeben versucht hatte ihn zu töten.
    Doch plötzlich tauchten zwei weitere schwarze Taxis auf der Gegenseite auf. Beide bogen ebenfalls auf die Sloane ab. Der Rasta-Fahrer drückte die Bremse durch, um eine Kollision zu vermeiden, und schlidderte. Dabei knallte er beinahe gegen ein anderes Auto – einen Streifenwagen der Metropolitan Police.
    Die Sirene wurde eingeschaltet. Dann das Blaulicht.
    » Nein!«, rief Lancer.
    » Nicht schon wieder, Mann!«, schimpfte der Fahrer frustriert und hielt schließlich an.
    Knight nickte wütend und blickte benommen dem schwarzen Taxi hinterher, das mit dem Verkehr Richtung Hyde Park verschmolz.

8
    Pfeile in grellen Farben surrten durch die heiße Morgenluft. Sie landeten entweder in der gelben Mitte oder auf den größeren roten und blauen Kreisen der Zielscheiben, die in einer langen Reihe quer über dem limonengrünen Spielfeld auf dem Lord’s Cricket Ground in der Nähe des Londoner Regent’s Park standen.
    Bogenschützen aus sechs oder sieben Ländern absolvierten ihr letztes Training. Das Bogenschießen würde als eine der ersten Disziplinen nach der Eröffnung der Olympischen Spiele 2012 in London ausgetragen werden. Samstagvormittag, in zwei Tagen also, würden die Mannschaftskämpfe beginnen.
    Deswegen stand Karen Pope hoch oben auf der Tribüne und beobachtete das Training durch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher