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Prinz Rajin - Der Verdammte

Prinz Rajin - Der Verdammte

Titel: Prinz Rajin - Der Verdammte
Autoren: Alfred Bekker
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sein Tier schlecht erzieht und ihm nicht beigebracht hat, dass irgendwelche Schatten unter Bäumen oder das Rascheln im Unterholz noch kein Grund zur Panik sind“, versetzte Ganjon. „Dann ist es bestimmt eine Qual, mit so einem Tier durch den Wald zu reiten.“ Und dann berichtete Ganjon, wie Kanrhee ihn einmal mitgenommen hatte. Zu zweit hatten sie auf dem Rücken von Kanrhees Rennvogel Platz genommen, und das Tier war durch ein paar aufgescheuchte, ihrerseits vor Angst zitternde Flugwölfe so in Panik geraten, dass es mehr oder minder völlig kopflos durch den Wald gerannt war. An die Peitschenschläge der vielen Äste, die sie gestreift hatten, konnte sich Ganjon immer noch lebhaft erinnern, und seitdem hatte er sich nie wieder auf den Rücken eines Reitvogels gesetzt.
    „Ich glaube nicht, dass die Feuerheimer solche Probleme haben“, meinte Koraxxon, der die Verhältnisse im Reich des Feuerfürsten von Pendabar bestens kannte. „Die Feuerheimer verfügen über ein beängstigendes Arsenal an Wunderwaffen, darunter auch solche, die wie das Maul eines Drachen Feuer speien, dass man nur froh sein kann, dass diese Waffen nicht auch noch zu fliegen imstande sind. Damit können die Soldaten des Feuerfürsten eine breite Schneise in ein Waldgebiet brennen, wenn sie anders nicht vorwärts kommen.“
    „Woher willst du das so genau wissen, Dreiarmiger?“, fragte Andong. „Warst du je dabei?“
    „Ich habe gehört, dass die Feuerheimer ganz ähnlich in ihrer Provinz Tembien vorgegangen sind, wo es immer noch große unberührte Waldgebiete gibt“, antwortete Koraxxon. „Wälder, in denen unter anderem Minotaurenstämme leben. Manchmal gelangten einige dieser Minotauren bis zu uns nach Lisistan. Auf welch geheimen Pfaden das geschah, blieb leider ihr Geheimnis, aber im Westen Tajimas gibt es einige große Wüstengebiete, nichts als Felsen, Sand und alle möglichen Arten von Riesenkakteen. Ich glaube nicht, dass es für eine kleine Gruppe von Minotauren sonderlich schwierig ist, von Tembien aus bis in die Wälder von Lisistan zu gelangen.“ Koraxxon lachte kurz auf. „Minotauren-Heiden nennt man sie in Lisistan. Aber was sie erzählten, war furchtbar. Die Feuerheimer brennen sich ohne jede Rücksicht durch die Wälder. Die unglaublichen Zerstörungen, die sie dabei anrichten, kümmern sie nicht.“
     
     
    Rajin und Liisho ließen ihre Drachen ein deutliches Stück höher steigen, denn aus Nordwesten flogen ein paar Luftschiffe heran - der klägliche Rest einer stolzen Flotte, die derzeit voll und ganz durch den Kampf gegen die Drachenier gebunden war.
    Mit den Geschützen der Feuerheimer wollten Rajin und sein Gefolge lieber keine Bekanntschaft machen, zumal bereits die ersten Musketen auf sie abgeschossen worden. Hier und dort krachten Schüsse, und Wolken aus Pulverdampf umhüllten den Rennvogelwagen des Schützen.
    Am Horizont tauchten indes die stärkeren Geschütze auf, die auf riesigen Wagen transportiert wurden und in ihrer Größe nur mit den Springalds und Trebuchets der Drachenier und Tajimäer vergleichbar waren. Eskortiert wurden diese Wagen von den Reitern der Rennvogel-Kavallerie. Sie waren mit einschüssigen Pistolen und leicht gebogenen Säbeln ausgestattet. Diese Pistolen konnten ebenfalls während des Reitens und im vollen Galopp abgefeuert werden, waren aber nicht sehr treffsicher.
    Das Feuer wurde auf Rajin und sein Gefolge wurde eingestellt, wohl auch, weil die Drachen mittlerweile außer Schussweite waren.
    „Vielleicht ist ihnen ja eingefallen, dass wir als Drachenreiter eigentlich ihre Verbündeten sein müssten“, wunderte sich Ganjon. „Schließlich kämpfen doch Drachenia und Feuerheim gemeinsam gegen das Luftreich, um es nach einem Sieg unter sich aufzuteilen.“
    „Darauf würde ich mich nicht verlassen“, widersprach Rajin. „Wenn die Gefahr besteht, dass sich die Drachenarmada ein zu großes Stück der Beute unter den Nagel reißt, werden Verbündete ganz schnell zu Feinden. Daher ist es unwahrscheinlich, dass der Feuerfürst Drachenpatrouillen in diesem Teil Tajimas duldet.“
    „In sofern ist es folgerichtig, wenn sie auf uns schießen“, stimmte Ganjon zu. „Sie wollen uns warnen. Oder aber, es hat ihnen jemand gesagt, wer Ihr seid und was Ihr vorhabt, mein Prinz.“
    „Und wer könnte das gewesen sein?“, hakte Rajin nach, doch er hatte noch nicht ausgesprochen, da fielen ihm die warnenden Worte Liishos hinsichtlich des Magier Abrynos ein.
    „Wenn man nach
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