Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pringle in Trouble

Pringle in Trouble

Titel: Pringle in Trouble
Autoren: Nancy Livingston
Vom Netzwerk:
je
widerfahren ist... Aber ich will dich ehrlich und richtig, als meine Frau.
Willst du auf mich warten? Ich verspreche, daß ich versuchen werde, alles
möglichst schnell abzuwickeln.» Sie sagte nichts.
    «Sobald ich frei bin, gehe ich zu
deinem Vater und bitte ihn um deine Hand...»
    «Was?»
    «Selbst wenn er in einem solchen Schloß
wohnt...» Hugh deutete mit einer heftigen Geste auf Aquitaine. «Ich
werde ihm meine Diagnose mitteilen: Du bist untergewichtig und brauchst
jemanden, der sich um dich kümmert. Medizin: Ein praktischer Arzt in mittleren
Jahren...»
    «Er lebt in einer Wohnung in
Kensington.»
    «Na, wie praktisch. Dann kann ich vom
Pinner aus gleich mit der U-Bahn hinfahren. Ich liebe dich, Clarissa. Ich
möchte für dich da sein... Bitte...»
    Sie brachte ein kleines Lächeln
zustande. «Vielleicht. Komm, wenn du frei bist, und dann frag mich noch mal.»
    Er wußte, daß er mehr von ihr jetzt
nicht erwarten konnte. Sanft schob er einen ihrer wollenen Handschuhe zurück
und gab ihr einen Kuß aufs Handgelenk. «Als Anzahlung», sagte er.
     
     
    Der Inspector war wie umgewandelt,
geradezu heiter.
    «Wilfred Wilson ist der Täter. Beide
Morde. Vor ungefähr einer halben Stunde hat er ein volles Geständnis abgelegt.
Müßte leichtes Spiel sein für das Geschworenengericht.»
    Mr. Pringle spürte, wie Dr. Willoughby
neben ihm die Luft anhielt, doch er mußte die Frage loswerden: «Hat er gesagt,
ob er es — ganz allein getan hat?»
    «O ja. Hat er. Wir sind alles mit ihm
mehrere Male durchgegangen, aber er blieb dabei. Er sagt, er habe van Tenke in
Singapur kennengelernt und an Parties teilgenommen, die dieser veranstaltet
habe — Drogenparties für hübsche Matrosen und Soldaten. Van Tenke soll ihn
angeblich gezwungen haben, sich zu prostituieren... Tut mir leid, Doktor, muß
für Sie ein Schlag sein. Ich nehme an, daß Sie und der Colonel keine Ahnung
hatten... Wilson hatte nie damit gerechnet, van Tenke noch einmal
wiederzusehen; als er hier auftauchte, hat er Wilfred sofort wiedererkannt und
begonnen, ihn zu erpressen. Bestand darauf, daß Wilfred in jener Nacht auf sein
Zimmer käme... Die Einzelheiten, die uns Wilson erzählt hat, waren ziemlich
anstößig, muß ich schon sagen. Wie auch immer. Als sich die Gelegenheit bot,
hat Wilson die Gelegenheit ergriffen und van Tenke mit dem Riemen gewürgt, bis
er bewußtlos war. Anschließend hat er versucht, durch den Helm und dadurch, daß
er van Tenke ins Wasser warf, seine Spuren zu verwischen. Er schwört, daß er
van Tenke allein ins Solarium geschafft habe. Als ich ihm eröffnete, daß van
Tenke erst im Wasser gestorben sei, nämlich durch Ertrinken, fing er an zu
weinen. Er sagt, er habe gedacht, van Tenke sei schon tot gewesen.
    Wir haben ihn auch nach Mrs. Rees
gefragt... Er hat angegeben, daß er sie ermordet habe, weil sie etwas gefunden
hätte, das er verloren hatte... Ziemlich abstoßend, nicht?»
    Dr. Willoughby und Mr. Pringle
betrachteten das Foto. Es zeigte Valter und Wilfred in eindeutiger Pose.
    «Wilfred Wilson wußte, daß er es
verloren hatte. Mrs. Rees deutete ihm an, daß sie es gefunden habe. Den Rest
kennen wir.»
    «Haben Sie den Colonel schon gefragt?»
erkundigte sich Mr. Pringle. Tom Willoughby neben ihm nahm eine wachsame
Haltung ein.
    «Ja...» sagte Keatly aufgeräumt. «Und
ich habe auch schon mit Miss Kelly gesprochen. Sie sagte, es sei der Colonel
gewesen, den sie in van Tenkes Zimmer gehört habe, aber dieser hat uns alles zu
unserer Zufriedenheit erklärt. Er hat gesagt, es sei seine Angewohnheit, bevor
er schlafen gehe, noch einmal nachzusehen, ob es seinen persönlichen Gästen
auch an nichts fehle.» Der Inspector senkte die Stimme. «Und dann hat er mir
noch etwas gestanden, absolut vertraulich. Er sei nicht die ganze Nacht auf
seinem Zimmer gewesen. Es gebe da... nun, gewisse Arrangements... wenn Mrs. Willoughby
einmal nicht danach sei. Er dachte, wir sollten es wissen, weil es möglich sei,
daß ihn jemand gesehen und uns davon erzählt habe. Diese Sache kommt natürlich
nicht in den offiziellen Bericht, dazu besteht keine Notwendigkeit», sagte
Keatly, zu Dr. Willoughby gewandt.
    «Überhaupt keine», stimme Dr.
Willoughby mit Nachdruck zu.
    «Ich vermute», sagte Keatly, und in
seiner Stimme schwang Sehnsucht mit, «daß an einem Ort wie hier solche...
Arrangements... durchaus üblich sind. In Salford wäre so etwas undenkbar.»
    Wilfreds Abschied war sehr bewegend.
Der Inspector beobachtete es mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher