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Princess Band 47

Titel: Princess Band 47
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
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wollen.
    Ihre Kaffeetasse fiel zu Boden und der Kaffee ergoß sich über den weißen Teppich. In panischer Flucht rannte Lisa durch die Halle nach draußen in die kühle Abendluft. Sie hetzte durch den Park, flüchtig nahm sie den Duft der Blumen wahr und die sanften Schatten der Bäume und den Mond, dessen weiße Sichel am schwarzen Himmel hing, und dann hörte sie das Rauschen des Meeres.
    Sie warf ihre Schuhe ab und lief über den weißen Sand bis ans Wasser. Grenzenlos dehnte das Meer sich, bis es am fernen Horizont mit dem Himmel verschmolz. Das Mondlicht zeichnete eine silbrige Spur in die endlose Wasserfläche. Lisa stand da und sog die salzige Luft ein. Sie horchte auf die Seufzer, mit denen die sanften Wellen an den Strand schlugen, und schrie verzweifelt: "Was soll ich nur tun?" Aber ihr Schrei fiel in eine Stille, die keine Antwort gab.
    Bis auf die Angst war jedes Gefühl in ihr abgestorben. Steve würde auf sie im Cottage warten, und kehrte sie dahin zurück, würde die so lang hinausgezogene Qual beginnen. Aber sie mußte ja nicht zurückgehen. Sie konnte einfach weiterlaufen, am schimmernden Strand in die Leere laufen, die auf sie wartete, wenn sie Steve verließe. Ja, in die Leere, denn ohne Steve wäre ihr Leben leer.
    Was immer er ihr antun würde, sie brauchte ihn, sie brauchte seine Gegenwart, um die schreckliche innere Verlorenheit zu lindern, in der sie seit der Trennung von ihm gelebt hatte und die sie erst jetzt, angesichts des endlosen Meeres, in ihrem ganzen Ausmaß empfand. Einsam und verlassen stand sie da und zitterte vor der Entscheidung, die sie zu fällen hatte.
    Denny hatte an ihrer äußeren Erscheinung alles ausgemerzt, was auch nur entfernt mit ihrem eigentlichen Wesen zu tun hatte, aber Steve hatte sich davon nicht täuschen lassen. Er hatte nicht das wunderschöne Mädchen, dessen verführerischer Körper sinnliche Wonnen versprach, gesehen; er hatte erkannt, was sich darunter verbarg, und deshalb hatte er sie geheiratet. Erst als er geglaubt hatte, sie hätte ihn betrogen, hatte er auch zu glauben angefa ngen, daß sich unter der schönen Larve nichts von dem verbarg, was er darunter vermutet hatte, und er hatte angefangen, sich an ihr zu rächen.
    Lisa starrte auf die sanften Wellen und wußte mit einem Mal, daß sie zu Steve zurückgehen würde, was immer sie erwarten mochte. Nur so, das fühlte sie, konnte sie sich selbst wiederfinden, konnte sie sich beweisen, daß sie nicht jenes Wesen war, das Denny aus ihr gemacht hatte.
    Sie drehte sich langsam um - und Steve stand da und betrachtete sie, ein dunkler Schatten in der mondhellen Nacht. Sie hatte keine Ahnung, wie lange er schon dagestanden haben mochte, was in seinem Kopf vorging, aber langsam ging sie auf ihn zu. Sie hatte das seltsame Gefühl, auf einen völlig fremden Menschen zuzugehen, einen Menschen, den sie nie wirklich gekannt hatte. Sie ging neben ihm her zurück ins Haus und in ihr Schlafzimmer. Vor den mit ihrem Starfoto bepflasterten Wänden senkte sie den Kopf.
    Steve begann, sie nacheinander ab- und durchzureißen. "Ich hatte ganz vergessen, daß sie noch da hingen", sagte er und starrte Lisa an, "ein Jahr lang habe ich sie immer wieder betrachtet, aber dann habe ich doch vergessen, daß sie noch da waren, Lisa."
    Lisa musterte die Kaffeeflecken auf dem Teppichboden. "Er muß gereinigt werden", sagte sie wie ein Hausgast, dem ein Mißgeschick passiert ist, "tut mir leid."
    Steve kam auf sie zu. Lisa fuhr nicht zusammen und schreckte auch nicht zurück. Er legte die Arme um sie und preßte sie fest an sich, während seine Finger zärtlich in ihrem Haar spielten.
    "Du hast ganz verloren ausgesehen, da am Meer", sagte er heiser.
    Sie nickte und schmiegte ihr Gesicht an seine Schulter, als suche sie Schutz. Ihre Arme umfaßten seinen Rücken, und ihre Hände ertasteten die angespannten Muskeln.
    "Ich liebe dich", sagte er mit seinen Lippen auf ihrer Stirn, "ich liebe dich, Lisa." Ihre Arme umschlossen ihn fester, ihre Augen schwammen in Tränen. "Nicht weinen, Darling", sagte er, "nicht weinen."
    "Warum hast du mich hergebracht? Warum gerade hierher?", fragte Lisa schluchzend. "Wie konntest du das tun?"
    "Wir müssen es überwinden, Darling. Ich wollte hier sein, wenn ich dir sagte, daß ich dich liebe. Ich wollte, daß wir diese schrecklichen Erinnerungen mit neuen auslöschen. Das ist die einzige Möglichkeit. Und das können wir nur hier, Lisa!"
    Lisa nickte nur und schluckte an ihren Tränen.
    "Daß
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