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Princess Band 47

Titel: Princess Band 47
Autoren: Penny Jordan , Ellen Clare , Charlotte Lamb
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ihre Haarfarbe mit dem Sand der Wüste, den die letzten Strahlen der Sonne entzündeten. Die Anmut, mit der sie sich bewegte, erinnerte ihn an die Bewegungen eines Falken im Flug, ihr heller Teint und ihr weicher Mund entzückten ihn immer wieder aufs neue.
    Vor zehn Tagen nun hatte Faisal seiner Familie in Kuwait von seinen Absichten geschrieben. Von seiner Mutter und
    seinen zwei Schwestern erzählte er Felicia gern und oft, doch seinen Onkel, der nach dem Tod von Faisals Vater die Stelle des Familienoberhaupts eingenommen hatte, erwähnte er nur selten. Obwohl Faisal nie offen darüber sprach, ahnte Felicia, daß das Verhältnis der beiden Männer gespannt war.
    Der Stamm, zu dem Faisal gehörte, kam ursprünglich aus der Wüste, wilde, stolze Krieger waren seine Vorfahren gewesen. Über seine Mutter und seinen Onkel war er mit der herrschenden Familie des Landes verwandt.
    Mit großen Augen hörte Felicia zu, wenn er von seiner Heimat und seiner Familie erzählte. Alles klang wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Die Großmutter seines Onkels war die Tochter eines englischen Forschers gewesen. Sein Uronkel, ein dunkelhäutiger Araber, hatte die weiße Frau aus der Wüste gerettet und zum Dank dafür verlangt, sie zu heiraten.
    Felicia fand die Geschichte sehr romantisch, außerdem beruhigte es sie in gewisser Weise, daß wenigstens etwas englisches Blut in den Adern der Familie floß, in die sie einmal einheiraten würde.
    Natürlich war Faisals Familie längst seßhaft geworden. Der Vater seiner Mutter hatte eine Bank in Kuwait gegründet, die mittlerweile Zweigstellen in London und New York besaß und ein riesiges Finanzimperium beherrschte. Den größten Teil der Aktien besaß jedoch zu Faisals Ärger sein Onkel, der somit einen nicht unbeträchtlichen Einfluß auf Faisal ausüben konnte.
    Heute schien Faisal wieder besonders schlecht auf seinen Onkel zu sprechen zu sein. Er machte ein paar ärgerliche Bemerkungen, und Felicia fragte ängstlich: "Hast du Neuigkeiten aus Kuwait, Faisal?"
    Ärger blitzte in seinen Augen auf und erinnerte Felicia für einen Augenblick daran, wie jung er noch war - gerade zwölf Monate älter als sie.
    "Mein Onkel will, daß wir noch warten, ehe wir unsere Verlobung bekanntgeben", rückte er schließlich heraus. "Das macht er absichtlich. Er will nicht, daß ich glücklich bin."
    "Aber wir kennen uns doch wirklich erst sehr kurz", beruhigte Felicia ihn. "Außerdem kennt deine Familie mich nicht. Kein Wunder, daß sie vorsichtig sind." Sie beobachtete erstaunt, wie Faisals Gesichtsausdruck sich veränderte. "Habe ich etwas Falsches gesagt?"
    "Genau das sagt Onkel Raschid auch. Aber ich werde ihm beweisen, daß es nicht stimmt, daß Menschen aus dem Osten und dem Westen nicht zusammenpassen. In seinem Brief schlägt mein Onkel vor, daß du nach Kuwait kommst und dir ansiehst, wie wir leben. Aber ich weiß, was er damit beabsichtigt." Er lachte kurz auf. "Er nimmt an, daß du ablehnst wie andere europäische Frauen, die sich nur an uns heranmachen, weil wir reich sind. Aber wir werden ihm das Gegenteil beweisen. Wenn wir verheiratet sind, brauchen wir nicht mehr viel Zeit in Kuwait zu verbringen, und das weiß Raschid. Trotzdem besteht er darauf, daß du dich an unsere Sitten gewöhnst. Sag mir, Felicia, willst du nach Kuwait gehen und mir helfen, ihm zu beweisen, daß er sich in dir getäuscht hat?"
    Felicia war völlig überrascht, das hatte sie nicht erwartet. Faisals Befürchtungen, daß sein Onkel mit dieser Heirat kaum einverstanden sein würde, schienen sich zu bestätigen.
    Aber warum nicht? War sie etwa schlechter als die Frauen in Kuwait? Dieser Gedanke forderte sie heraus, und entschlossen hob sie das Kinn. "Wann fahren wir?"
    "Ich kann nicht mit dir fahren, Felicia." Faisal senkte den Blick. "Onkel Raschid hat angeordnet, daß ich nächste Woche im New Yorker Büro anfangen soll."
    Felicia konnte es kaum fassen. "In einer Woche? Ist das dein Ernst?"
    "Raschid versucht uns auseinanderzubringen", entgegnete Faisal. "Er weiß, daß ich tun muß, was er sagt. Obwohl er mein
    Onkel ist, bin ich nichts weiter als ein Angestellter, bis ich meine Aktien bekomme - das ist in drei Jahren, wenn ich fünfundzwanzig bin."
    "Ich könnte mit dir nach New York kommen", schlug Felicia vor. "Dort würde ich sicher auch Arbeit finden."
    "So einfach ist das leider nicht, meine Liebe. Du könntest natürlich mit mir kommen, aber dann wird er behaupten, du wärst meine
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