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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen
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hinausschob.
    »Hätten Sie mir denn geglaubt?«
    Sie strich ihr Kleid glatt. »Nein.«
    Victor kniete immer noch bei Danior. »Sie haben sich da ein ganz patentes Exemplar geholt, Eure Hoheit.«
    »Allerdings.« Danior beugte sich vor, um Victor genauer sehen zu können. »Verdammt, mein Junge, mit einem solchen Gesicht bekommt man nichts geschenkt.«
    Victor hatte, was das Blut betraf, nicht übertrieben. Ein Auge war ganz zugeschwollen, die Nase war gebrochen und sein Ohr war halb abgerissen. »Schwer, gegen Rafaello zu kämpfen«, murmelte er. »Er kennt meinen Stil.«
    »Warum hast du mich nicht hintergangen?«
    »Wenn ich mich entschließen würde, meinen eigenen verdammten Bruder zu töten, dann nicht des Geldes wegen.« Er verzog verächtlich den Mund. »Man bringt nicht einen König um, weil man ein neues taubenblaues Futter für seinen Umhang braucht.«
    Evangeline errötete, als ihr einfiel, wie sie Rafaello bewundert hatte. Er war ihr lieber als Danior gewesen, schien einen besseren Prinzen abzugeben, weil er gut aussehend, kultiviert und gütig wirkte. Sie entdeckte ihn bei den Gefangenen. Mit den herausgeschlagenen Zähnen und den dick geschwollenen Lippen sah er alles andere als gut aus. Seine Eleganz hing in Fetzen, und seine Güte hatte einen verrotteten Kern.
    Groß, unerschrocken, stur, sich seiner selbst zu sicher, ein wenig ungehobelt und öfter im Recht, als ihr lieb war, war Danior viel mehr als ein Prinz. Er war von absoluter Integrität, der Mann, den sie liebte.
    Der Mann, der sie liebte.
    »Habt ihr Dominic erwischt?«, fragte Danior.
    Pascale schüttelte den Kopf. »Keine Spur von ihm.«
    »Solange er frei ist, wird er versuchen, einen Aufstand anzuzetteln. Und mein Bruder kann recht überzeugend sein.«
    »Seht nach, ob man ihn gefunden hat«, übernahm Victor das Kommando, und Pascale eilte diensteifrig davon.
    »Hilf mir auf, Victor. Mein Schlüsselbein ist gebrochen.«
    Evangeline eilte auf ihn zu, aber er schüttelte den Kopf. »Ein gebrochenes Schlüsselbein ist ein geringer Preis für ein Königreich - und eine Königin.«
    Victor fasste ihn um die Hüften, und Danior stand mit schmerzverzerrtem Gesicht langsam auf. Die Menge konnte sehen, dass er blutete, und verstummte. Und als er endlich richtig stand, brach Jubel aus. Victor verschwand. Danior war ziemlich bleich.
    »Wenn du in Ohnmacht fällst«, warnte sie ihn, »wird das den ganzen Effekt ruinieren.«
    »Aufzustehen, nachdem man angeschossen worden ist, ist immer schwer.« Er winkte seinem Volk zu. »Aber ich lehne mich an den Tisch.«
    »Das ist noch gar nichts«, übertönte Victor die begeisterte Menge. »Sie hätten uns sehen sollen, als wir Napoleons Truppen aus dem Hinterhalt angegriffen haben und uns in den Bäumen versteckt hatten. Ich habe Danior gesagt, er sei zu groß, und natürlich hat der französische Sergeant Seine Hoheit entdeckt und heruntergeschossen. Danior hat wie ein Schwein geblutet, als er am Boden aufgeschlagen ist.«
    »Gütiger Himmel.« Evangeline wollte sich der Magen umdrehen, und sie schwankte.
    Victor schaute sie nachdenklich an. »Ihre Hoheit hat einen furchtbar empfindlichen Magen - aber sie ist ja auch Serephinianerin.«
    »Denk an dein Benehmen«, warnte Danior einmal mehr.
    Victor küsste ihr die Hand und sprach so leise, dass niemand sonst ihn hören konnte. »Aber natürlich sind Sie königlich bis in die Fingerspitzen, und ich werde meiner Königin dienen, Miss Evangeline Scoffield aus East Little Teignmouth in Cornwall.«
    Er wusste es. Victor kannte die Wahrheit, aber Evangeline zweifelte nicht an ihm. Er würde ihr Geheimnis niemals verraten.
    Dann sagte er zu Danior: »Ich werde die Attentäter zum Burgverlies bringen lassen.«
    »Und besorg mir die Namen unserer Helden.« Danior hatte wieder Farbe bekommen und gestikulierte in Richtung der Kathedrale. »Ich werde ihnen heute Abend bei der Hochzeit meinen Tribut zollen.«
    Als ob nichts passiert wäre, begann die Zeremonie von vorn. Die Menge beruhigte sich, die Fanfare setzte ein, und der Erzbischof, dem man nochmals seine Sicherheit beteuert hatte, kam aus der Kathedrale. Möglicherweise zitterte die Schatulle ein wenig in seinen Händen, aber er bewegte sich würdevoll und vornehm und stellte das gesegnete Erbstück auf der Tafel ab.
    Evangeline starrte die Schatulle an. Sie hatte von ihr gehört und in einem von Leonas Büchern eine Zeichnung gesehen, aber sie hätte nie gedacht, dass die Kronen und Zepter so deutlich durch den
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