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Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Princess 01 - Widerspenstige Herzen

Titel: Princess 01 - Widerspenstige Herzen
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Prinzessin Ethelinda Ausschau. Wieder sah sie Leute, die ihr bekannt vorkamen. Die Dorfbewohner von Bianca standen in einer Gruppe zusammen und winkten ihr zu. Sie sah, wie Lauri Memaw hochhob, damit sie etwas sehen konnte. Der Redliche Gaylord spannte mit seinen Daumen die ausgebeulten Hosenträger über der Brust und unterhielt sich einfältig grinsend mit seinem Nachbarn.
    Eine große Anzahl von Nonnen aus wahrscheinlich jedem Kloster der Zwei Königreiche bahnte sich ihren Weg mitten durch die Menschenmasse. Soeur Constanza führte die Gruppe nach vorn und sprach so freundlich zu den Menschen, dass diese sofort Platz machten. In der Mitte marschierte Maria Theresia. Sie lächelte Evangeline mit ernster Zufriedenheit an, als ihre Blicke sich trafen, wandte sie sich jedoch wieder einer älteren Nonne zu, um ihr zu helfen - ihren tief gebeugten Schultern nach zu urteilen, einer sehr alten Nonne.
    Als Evangeline diese alte Nonne betrachtete, fühlte sie sich für einen Augenblick nach England zurückversetzt und erinnerte sich an das kleine alte, ausgemergelte Gesicht mit den wissenden Augen und die geäderte Hand, die die Seiten eines Buchs umblätterte -
    Die Trompeter bliesen die Fanfare. Ruckartig wandte Evangeline ihre Aufmerksamkeit dem großen Portal der Kathedrale zu, in dessen Mitte nun der Erzbischof stand und mit beiden Händen den breiten, flachen Kristallkasten hielt. Der klare, geschliffene Stein reflektierte das Sonnenlicht wie ein riesiger Diamant in Strahlen quer über den ganzen Platz. Die Menge wurde augenblicklich still. Evangeline spürte einen unangenehmen Kloß im Hals. Allein der Anblick der Schatulle mit ihrer langen Geschichte und die Chance, den beiden Königreichen zu helfen, erfüllte sie mit Ehrfurcht.
    Wie hatte Prinzessin Ethelinda nur auf ihre Chance verzichten können? Wo war sie? Warum war sie nicht hier?
    Evangeline sah sich um und suchte verzweifelt nach dem unbekannten Mädchen und war sich sicher, dass nur ein schlimmer Vorfall das Mädchen davon abgehalten haben konnte, sein Schicksal zu erfüllen. Evangeline hätte beinahe laut geschrien, um die Feierlichkeiten zu unterbrechen; sie griff fest nach Daniors Arm, um seine Aufmerksamkeit zu erregen - und sah in der Menge den Lauf eines Gewehrs im Sonnenlicht blitzen.
    Sie reagierte instinktiv und warf sich auf Danior, der stolpernd zur Seite fiel. Ein einzelner Schuss zischte an ihrem Ohr vorbei.
    Danior zog sie nach unten und umfing sie unter dem Tisch, wo er sie mit seinem Körper zu schützen versuchte.
    Menschen schrien auf. Weitere Schüsse fielen. Evangeline wehrte sich gegen Danior und schrie: »Nein!« Er schob sie weiter zurück und stieß sie in Richtung des hinteren Teiles der Plattform an die Wand der Kathedrale.
    Wild und außer sich packte sie ihn beim Kragen. »Danior, hör mir zu. Du musst es zulassen, dass ich dich beschütze. Ich bin nicht die echte Prinzessin.«
    »Ich weiß.« Er drückte ihr Gesicht zu Boden und hielt sie mit einer Hand am Rücken fest. Er streckte sich, um den Tisch umzustoßen und als Barrikade zu nutzen. Seine Hand griff nach der Ecke des Tisches, aber bevor er den Tisch zu Boden reißen konnte, wurde eine Gewehrsalve auf sie abgefeuert. Danior drehte sich wie ein Kreisel und fiel.
    Sofort kam er wieder hoch, aber er konnte sie nicht mehr halten. Sie war aufgesprungen wie eine Löwin, die ihr Junges verteidigt. Seine Brust war blutig und fast hätte sie ihn ins Gesicht geschlagen, um ihn am Boden zu halten, doch er kam ihr zuvor und umfing ihre Faust.
    »Hör auf«, sagte er, »hör mir zu!«
    Sie zögerte und hörte nichts als Geschrei.
    Es wurde nicht mehr geschossen.
    Rasch blickte sie sich um und sah die Lücken zwischen den Menschen, leere Plätze, an denen zuvor die Meuchelmörder gestanden hatten und wo sich nun Stadt-und Landbevölkerung gemeinsam auf die Attentäter gestürzt hatten. Mitten in der Menschenmasse, an der Stelle, wo sie zuerst ein auf sie gerichtetes Gewehr gesehen hatte, war jetzt ein Kampf in vollem Gange. Wer auch immer den ersten Schuss abgegeben hatte, weigerte sich offensichtlich, sich geschlagen zu geben. Wer auch immer gegen ihn kämpfte, verlangte vollständige Kapitulation.
    Der Geruch von Schießpulver wehte herüber, aber keiner der Attentäter hatte sich auf den Beinen halten können.
    Worüber Evangeline sehr froh war. Sie wandte sich an Danior und befahl ihm: »Leg dich jetzt hin.«
    Er versuchte, unter dem Tisch hervorzukriechen und schrie: »Verhaftet
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