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Prickelnd wie Prosecco

Prickelnd wie Prosecco

Titel: Prickelnd wie Prosecco
Autoren: Leslie Kelly
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klopfen.
    Von da an war der Krieg weitergegangen. Nate hatte behauptet, Frauen könnten keine wahre Freundschaft schließen, weil sie ständig übereinander lästerten, und Lacey schrieb, Männer würden nicht davor zurückschrecken, es bei der Freundin ihres besten Kumpels zu versuchen, nur damit sie sich ihm überlegen fühlen.
    Nate regte sich darüber auf, dass Frauen auf der einen Seite gleiche Rechte einforderten, andererseits aber erwarteten, dass Männer immer für das gemeinsame Dinner bezahlten. Lacey konterte, dass Frauen lediglich Respekt und Höflichkeit erwarteten und nicht als wandelndes Sexspielzeug behandelt werden wollten.
    Er sagte, Frauen würden Männer mit ihren Ansprüchen um den Verstand
    bringen, sie erwiderte, dass Männer den Verstand schon verlören, wenn sie nur zwei schlanke Beine sähen. Frauen könne man nicht vertrauen. Männer seien Mistkerle.
    Es ging immer weiter zwischen ihnen mit dem Kampf der Geschlechter, und die Leserschaft war begeistert. Die Auflagen stiegen, ebenso die
    Anzeigenpreise, und die beiden Kolumnen gewannen immer größere
    Aufmerksamkeit.
    Lacey und Nate Logan wurden eingeladen, gemeinsam im Fernsehen
    aufzutreten, doch das hatte Lacey abgelehnt, weil ihr ihre Privatsphäre zu wichtig war. Schlimm genug, dass die beiden Zeitschriften an den gleichen Kiosken verkauft wurden. Da wollte Lacey nicht noch mit Nate Logan
    zusammen auf dem Bildschirm erscheinen.
    Im Gegensatz zu Lacey waren J.T. und die Redaktionsleitungen der beiden Zeitschriften von der Fehde ihrer Kolumnisten absolut begeistert, und jetzt sollten sie beide dafür eine Auszeichnung erhalten.
    Das ist nicht fair, dachte Lacey, während sie an J.T.’s Privatbüro vorbeikam.
    Und ausgerechnet heute will er auch noch verkünden, wer ich wirklich bin!
    Sie hatte J.T. angefleht, dieses Thema heute nicht in aller Öffentlichkeit anzuschneiden, doch darauf war er nicht eingegangen. Er hatte nur noch seine Auflagenzahlen im Sinn, und da spielten persönliche Empfindungen keine Rolle mehr. Auch nicht die von Lacey.
    Ihre hochhackigen Schuhe klickten auf dem glatten Boden, während sie ihr Ziel ansteuerte. In diesem Haus gab es jetzt nur einen Platz, an dem sie wirklich ungestört sein würde. Dem Unausweichlichen würde sie nicht entkommen können, aber sie konnte sich zuvor etwas Ruhe können, um für den weiteren Abend gewappnet zu sein.
    Nur eine halbe Stunde, sagte sie sich. Dann wird J.T. meine sichere und geruhsame Welt auf den Kopf stellen.
    "Nachricht an mich selbst: zur nächsten langweiligen Party einen Gameboy mitnehmen."
    Nate Logan schaltete seinen Minirecorder aus und steckte ihn in die Brusttasche seiner schwarzen Smokingjacke. Da alle seine Angewohnheit kannten, das Gerät zu gebrauchen, um seine Einfälle für die Kolumne
    festzuhalten, wunderte sich niemand mehr, wenn es aussah, als würde er mit sich selbst reden. Im Moment allerdings konnte ihn keiner sehen, denn er war völlig allein.
    Nachdem er sich eine halbe Stunde lang mit Kollegen unterhalten hatte, von denen er wusste, dass sie ihm den Erfolg nicht gönnten, hatte er sich ein paar Flaschen Bier von der Bar geholt und war nach draußen auf die Terrasse gegangen. Von dort aus war er durch den großen Garten geschlendert und hatte nach einem Ort gesucht, wo er sich in Ruhe hinsetzen konnte, um ein kühles Bier zu trinken.
    Schließlich war er zum Pool gelangt, der direkt an das Haus grenzte. Nate war sicher, dass es drinnen ebenfalls einen Pool gab, damit man auch bei schlechtem Wetter schwimmen konnte. Aus Neugier hatte er an einem Türknauf gedreht und war in einen Erholungsbereich gelangt, der mit Whirlpool und
    Fitnessgeräten ausgestattet war. In einer Ecke standen in gedämpftem Licht einige teure Geräte zum Krafttraining und sogar ein Trampolin. Die Hälfte der Halle nahm ein Schwimmbecken ein.
    Offenbar konnte man mit dem Herausgeben von Zeitschriften viel Geld verdienen. Nate setzte sich in einen Liegestuhl am Rand des Beckens und hielt prüfend einen Finger ins Wasser. Es war Anfang Juni, und die Nacht war sehr warm, besonders, wenn man sie in einem Raum voller Menschen verbringen musste.
    Er öffnete die Flasche und trank einen großen Schluck, dann lehnte er sich entspannt zurück. Am liebsten hätte er seine Schleife gelockert, aber er wusste, dass er zu gereizt war, um das verdammte Ding wieder vernünftig binden zu können. Also ließ er es lieber.
    Der ganze Abend war in seinen Augen vergeudete Zeit. Es lag ihm nicht,
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