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Prickelnd wie Prosecco

Prickelnd wie Prosecco

Titel: Prickelnd wie Prosecco
Autoren: Leslie Kelly
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behauptete, sein männliches Ego würde darunter leiden. Flirten war für ihn so lebensnotwendig wie Luftholen.
    "Dann hast du es also noch nicht gelesen?"
    „Nein. Sagst du mir jetzt, was in seiner Kolumne steht?"
    Er zögerte kurz, doch Lacey wusste schon, dass er es ihr erzählen würde. Es machte ihm viel zu viel Spaß, den Dauerstreit zwischen ihr und ihrem Erzfeind, dem Journalisten Nate Logan anzufachen, der für das Männermagazin "Men's World" eine Kolumne schrieb. "Na ja, im Grunde erwartet er wahrscheinlich sogar, dass ich es dir sage", meinte Raul.
    Lacey runzelte die Stirn. "Die meisten Doppelagenten prahlen aber nicht in aller Öffentlichkeit damit, dass sie ein doppeltes Spiel treiben."
    "Ach, ich kann einfach keine Geheimnisse bewahren. Mal sehen, was er sagt, wenn ich ihm verrate, dass du ihn einen pickligen, pubertierenden Jungen im Körper eines Mannes genannt hast."
    Lacey stöhnte auf. "Raul ..."
    "Schon gut. In der Kolumne schreibt er diesen Monat über eine bestimmte Journalistin, die für ein Frauenmagazin schreibt. Sie sei entweder eine Männer hassende Emanze oder eine frigide Jungfrau."
    "Was?" schrie sie auf, so dass die umstehenden Gäste zu ihr sahen. Sofort senkte sie wieder die Stimme. "Dieser widerliche ..."
    "Ach, Lacey! Immerhin hast du ihn in deiner letzten Kolumne ziemlich heftig attackiert. Hast du nicht behauptet, alle Männer, die Nightclubs besuchen, seien Fremdgänger, die auf einen One-Night-Stand aus seien?"
    "Stimmt das denn nicht?"
    "Es sind nicht alles Fremdgänger."
    „Aber das mit dem One-Night-Stand stimmt."
    „Und dann hast du geschrieben, gewisse Männer würden es sogar genießen, sich in solchen Läden inmitten von hirnlosen Tussis fotografieren zu lassen."
    „Aber ich habe ihn nicht namentlich genannt."
    "Das war auch nicht nötig. Ganz Baltimore weiß, dass zwischen euch beiden ein Privatkrieg stattfindet."
    Da konnte sie ihm nicht widersprechen. Irgendwie war sie, Lacey Clark, in einen Kampf der Geschlechter geraten, und zwar mit einem Mann, dem sie nie persönlich begegnet war. Sie kannte ihn nur von einem unscharfen Foto in einer Zeitschrift, und auch darauf sah man kaum etwas von ihm, weil er einen Panamahut trug, eine Sonnenbrille, und eine dicke Zigarre zwischen den Zähnen stecken hatte.
    Außerdem hatte Lacey das Foto kaum ansehen können, weil überall Brüste zu sehen waren. Der Mann war von fast nackten Frauen umringt und wirkte so, als sei er stolz darauf, Preisrichter bei der Wahl zur Miss "Wet T-Shirt“ gewesen zu sein. Dieser ekelhafte Chauvi!
    Mühsam verdrängte sie Nate Logan aus ihren Gedanken. Heute Abend war er wirklich das geringste ihrer Probleme. Wenn sie verhindern könnte, dass J.T. der ganzen Weit die Wahrheit über sie verriet, würde sie sogar auf diese Bühne steigen und Tango mit Nate Logan tanzen. Aber J.T. war fest entschlossen, und so musste Lacey sich heute ihren beiden größten Sorgen stellen: J.T. und Nate Logan.
    Seufzend fragte sie: "Ist Logan schon hier?"
    Raul lächelte, weil er wusste, dass sie ihre Neugier nicht bezähmen konnte und ihrem Feind von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten wollte. "Er hält draußen Hof, soweit ich weiß."
    "Wunderbar. Vielleicht haben wir Glück, und eine seiner blöden Verehrerinnen schleppt ihn zu einer Studentenparty ab."
    "Da hat er sicher mehr Spaß als hier."
    Zögernd lächelte sie. "Wahrscheinlich hast du Recht. Da kann er sich in aller Ruhe betrinken und alle Hemmungen verlieren.“
    Fragend hob Raul eine Augenbraue. "Die meisten Leute könnten sich dich bestimmt nicht auf so einer Party vorstellen. Alle sehen in dir die beherrschte Lacey Clark."
    Das stimmt, dachte sie. Wegen ihrer Kolumne hielten die Leute sie für einen Ausbund an Tugend.
    Raul bemerkte, dass sie ernst wurde. "Mein Wagen steht hinter dem Haus.
    Willst du mit mir in die nächste Bar flüchten?"
    "Du weißt, dass das nicht geht."
    "Ja. Hat J.T. es immer noch vor?"
    Lacey nickte.
    "Dann stecken wir in der Klemme. Aber du langweilst dich doch, das sehe ich.
    Lass uns wenigstens für ein bisschen Spaß sorgen. Willst du nicht zur Frau von Norm Spencer gehen und ihr mitteilen, dass jeder im Saal sieht, dass sie Strapse trägt, weil die sich unter ihrem viel zu engen Kleid deutlich abzeichnen?"
    "Es ist mindestens zwei Größen zu klein", stimmte Lacey zu und schüttelte lachend den Kopf. "Du bist wirklich ein schlimmer Junge."
    "Vielleicht verstehen wir uns deswegen so gut. Wir sind
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