Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7

Titel: Pretty Little Liars - Herzlos: Band 7
Autoren: Sara Shepard
Vom Netzwerk:
Abend war Spencer wütend zurückgewichen, als Ali ihren Daumen auf ihre Stirn drücken wollte. Sie hatte genug davon, dass Ali sie alle und alles kontrollierte. Sie hatte genug davon, dass alles immer genau so laufen musste, wie Ali das wollte.
    »Kommt schon, Mädels«, drängte Hanna, die spürte, dass die anderen zögerten. »Wir müssen Ali decken.« Hanna wollte Ali auf keinen Fall einen Grund liefern, sie fallen zu lassen – denn dann würde Hanna sich wieder in die hässliche, fette Verliererin verwandeln, die sie früher einmal gewesen war. »Wenn wir sie nicht schützen, dann erzählt sie vielleicht, dass wir …« Hanna verstummte. Sie schaute auf das Haus von Toby und Jenna Cavanaugh auf der anderen Straßenseite. Es wurde seit einem Jahr nicht mehr gepflegt und fing an, verwahrlost auszusehen. Das Gras im Vorgarten musste dringend gemäht werden und das Garagentor war von einer dünnen Schicht grünlichem Schimmel überzogen.

    Im vergangenen Frühling hatten sie unabsichtlich einen Unfall verursacht, bei dem Jenna Cavanaugh erblindet war. Jenna und ihr Bruder hatten sich in ihrem Baumhaus aufgehalten. Aber niemand wusste, dass die vier Freundinnen zusammen mit Ali die Rakete gezündet hatten, und Ali hatte ihnen das Versprechen abgenommen, keiner Menschenseele davon zu erzählen. Sie sagte, dieses Geheimnis werde sie für immer in Freundschaft aneinanderbinden. Aber waren sie denn noch Freundinnen? Ali war zu Leuten, die sie nicht leiden konnte, ziemlich gemein. Nachdem sie aus heiterem Himmel am Anfang des sechsten Schuljahrs ihre Freundschaft zu Naomi Zeigler und Riley Wolfe beendet hatte, schloss sie die beiden von allen Partys aus, brachte Jungs dazu, sie telefonisch zu terrorisieren, und hackte sich sogar in ihre MySpace-Seiten ein, auf denen sie dann halb scherzhaft, halb gemein ihre peinlichsten Geheimnisse ausplauderte. Wenn Ali ihre vier neuen Freundinnen fallen ließ, welche Versprechen würde sie dann brechen? Welche Geheimnisse würde sie verraten?
    Die Eingangstür der DiLaurentis öffnete sich und Alis Mom schaute auf die Veranda. Die normalerweise immer makellos zurechtgemachte Mrs DiLaurentis hatte ihr hellblondes Haar nur nachlässig zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ein Paar ausgefranste Shorts saßen tief auf ihren Hüften und sie trug ein verwaschenes, ausgeleiertes T-Shirt.
    Die Mädchen standen auf und gingen auf dem gepflasterten
Weg zu Alis Haustür. Wie immer roch es im Foyer nach Weichspüler und an den Wänden hingen Fotos von Alison und ihrem Bruder Jason. Aria schaute unwillkürlich zu Jasons Schulbild aus der zwölften Klasse. Sein langes blondes Haar umrahmte sein Gesicht und seine Mundwinkel hoben sich zu der Andeutung eines Lächelns. Noch bevor die Mädchen ihr übliches Ritual durchführen konnten – sie berührten jedes Mal die untere rechte Ecke ihres Lieblingsfotos von ihrem Urlaub in den Poconos letzten Juli –, winkte Mrs DiLaurentis sie in die Küche und bedeutete ihnen, sich an den großen Holztisch zu setzen. Es fühlte sich seltsam an, ohne Ali in ihrem Zuhause zu sein – beinahe so, als würden sie ihr nachspionieren. Überall lagen ihre Sachen herum: ein Paar türkisfarbene Keilsandalen vor der Tür zur Waschküche, ein kleines Fläschchen von Alis Lieblingshandcreme mit Vanilleduft und ihr Zeugnis – natürlich nur Einser –, das mit einem pizzaförmigen Magnet an den stählernen Kühlschrank gepinnt war.
    Mrs DiLaurentis setzte sich zu ihnen und räusperte sich. »Ich weiß, dass ihr Mädchen gestern Abend mit Alison zusammen wart, und ich will, dass ihr jetzt ganz scharf nachdenkt. Hat sie euch wirklich keine Hinweise gegeben, wo sie hinwollte?«
    Die Mädchen schüttelten den Kopf und schauten auf die Tischsets aus Jute. »Ich glaube, sie ist bei den Mädchen aus der Hockeymannschaft«, platzte Hanna heraus, weil sonst niemand etwas sagte.

    Mrs DiLaurentis zerrupfte einen Einkaufszettel in kleine Quadrate. »Ich habe alle Mädchen aus dem Team bereits angerufen – und auch ihre Freundinnen aus dem Hockey-Trainingslager. Niemand hat sie gesehen.«
    Die Mädchen wechselten alarmierte Blicke. Ihnen wurde heiß und kalt und ihre Herzen schlugen schneller. Wenn Ali nicht bei ihren anderen Freundinnen war, wo war sie dann?
    Mrs DiLaurentis trommelte mit den Fingern auf den Tisch. Ihre Nägel wirkten kantig, als habe sie daran herumgekaut.
    »Hat sie gestern Abend gesagt, dass sie nach Hause zurückkommen will? Ich dachte, ich hätte sie in der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher