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Prag

Prag

Titel: Prag
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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10–16 Uhr. Eintritt 1,60 €, erm. die Hälfte. Böhmisches Silbermuseum , Mai, Juni u. Sept. tägl. (außer Mo) 9–18 Uhr, Juli u. Aug. 10–18 Uhr, April u. Okt. 9–17 Uhr. Eintritt je nach Rundgang 2,80–5,60 €, erm. 1,60–3,60 €.
    Anfahrt Ab Prag ca. alle 2 Std. jeweils Direktzüge (vom Hauptbahnhof) oder Busse (vom Busbahnhof Florenc, M  B, C). Busbahnhof ca. 10 Fußmin. nördlich des Zentrums, Bahnhof ca. 3 km nordöstlich des Zentrums im Vorort Sedlec (Stadtbusverbindungen).
    Auto , von Prags Südtangente (E 55) zweigt die Nationalstraße 2 nach Kutná Hora ab.

Ziele rund um Prag
Terezín (Theresienstadt)
    Die Festungsstadt Terezín – benannt nach der österreichischen Kaiserin Maria Theresia – wurde Ende des 18. Jh. von den Habsburgern zur Verteidigung der nördlichen Grenze gegen die Preußen gebaut. Sie besteht aus der Großen Festung (Hlavní pevnost) – mit der schachbrettförmig angelegten Kasernenstadt Terezín in ihrem Inneren – und der einen Kilometer südlich davon gelegenen Kleinen Festung (Malá pevnost).
    Im Oktober 1941 entschieden sich die Nazis für die Errichtung eines Ghettos in der Großen Festung. Ab Juni 1942 entwickelte sich Theresienstadt zu einem Sammel- und Durchgangslager auf dem Weg in die osteuropäischen Vernichtungslager. Die Zahl der Gefangenen stieg rapide an, die Lebensverhältnisse verschlechterten sich drastisch. Dort, wo in Vor-Ghetto-Zeiten gerade mal etwa 7000 Menschen gelebt hatten, fristeten nun zeitweise bis zu 60.000 Inhaftierte ihr Dasein.
    Theresienstadt: Eingang zur Kleinen Festung
    Im Jahr 1944 nutzten die Nazis Theresienstadt für einen großen Propagandacoup: Am 23. Juni öffneten sie einer Delegation des Internationalen Roten Kreuzes die Ghetto-Tore und kamen damit den schon lange erhobenen Forderungen nach einer von unabhängiger Seite durchzuführenden Inspektion der deutschen Konzentrationslager nach. Was der Delegation präsentiert wurde, war aber nichts weiter als eine von langer Hand vorbereitete Inszenierung, bei der man die Festung in eine kurortähnliche Anlage mit Parks, Musikpavillons und gar einem „Gesellschaftshaus“ verwandelt hatte. Dass für die Propagandaaktion viele Kranke und unterernährte Häftlinge, die das Bild der Sommerfrische getrübt hätten, nach Auschwitz abtransportiert worden waren, konnten die Inspekteure nicht wissen. Kurz vor Kriegsende wurde Theresienstadt schließlich zu einem reinen Durchgangslager auf dem Weg nach Auschwitz. Bis Mai 1945 hatten etwa 150.000 Juden das Ghetto durchlaufen, davon starben 33.000 Menschen bereits vor Ort, 87.000 bestiegen die Züge in die todbringenden Vernichtungslager.
    Heute wirkt die Stadt unheimlich und seelenlos, nur 1500 Menschen leben noch hier, überwiegend Rentner und Roma. Zwei hervorragende Museen konfrontieren auf erschütternde Weise mit dem dunkelsten Kapitel deutscher Vergangenheit. Das zentral am Hauptplatz gelegene Ghetto-Museum informiert über das Schicksal der Juden und die Lebensverhältnisse im Ghetto von 1941 bis 1945 – absolut sehenswert, nehmen Sie sich Zeit dafür. In der ehemaligen Magdeburger Kaserne (Magdeburská kasárna, etwa 350 m südlich des Ghetto-Museums, ausgeschildert), einst Sitz der eingeschränkten jüdischen Selbstverwaltung, widmet man sich dem kulturellen Leben im Ghetto: dem literarischen Schaffen, den Theateraufführungen, der Musik und der Bildenden Kunst. Zudem wurde hier eine Häftlingsunterkunft aus der Ghettozeit rekonstruiert.
    Besichtigen kann man auch die Kleine Festung (Malá pevnost), die die Prager Gestapo ab 1940 als Gefängnis für Oppositionelle nutzte. Etwa 32.000 Häftlinge wurden während des Krieges darin interniert. Die Gemeinschaftszellen waren mit bis zu 600 Mann belegt, es wurde gefoltert und gemordet. Dazwischen, im sog. „Herrenhaus“, wohnten die Aufseher mit ihren Familien. Der zynische Nazi-Slogan „Arbeit macht frei“ ist über einem Tor links hinter dem Eingang noch zu sehen. Auf dem Friedhof vor dem Eingang liegen über 10.000 Menschen begraben.
    St.-Stephans-Dom in Litoměřice
    In Verbindung mit Terezín lohnt ein Besuch des nur 3 km nördlich gelegenen 25.000-Einwohner-Städtchens Litoměřice (Leitmeritz). Die Bistumsstadt besitzt eine sehr schöne
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