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Prada, Pumps und Babypuder

Prada, Pumps und Babypuder

Titel: Prada, Pumps und Babypuder
Autoren: Sophie Kinsella
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mich?«
    »Für dich ist der gleiche Brief auch in der Post. Kenneth schreibt, es geht um eine große Sache, also wollte er uns beide ansprechen.«
    Oh, das hat mir gerade noch gefehlt. Ein Beschwerdebrief von Kenneth.
    »Er kann mich nicht leiden!«, verteidige ich mich. »Da kann ich doch nichts für. Ich habe nur gesagt, dass er spießig ist…«
    »Darum geht es nicht.« Lukes Mundwinkel verziehen sich zu einem Lächeln. »Becky… es sieht ganz so aus, als hättest du mich geschlagen.«
    »Was?«, frage ich erstaunt.
    »Eine deiner Investitionen hat sich sehr, sehr gut entwickelt. Es klingt, als käme Kenneth nur schwer damit klar.«
    Wusste ich es doch. Ich wusste, dass ich gewinne.
    »Was ist es denn?«, frage ich aufgeregt. »Was hat sich gut entwickelt? Die Barbie, oder? Nein, der Dior-Mantel.«
    »Die Website ›tollehandtaschen.com‹ geht an die Börse. Du wirst ein Vermögen daran verdienen.«
    Ich nehme Luke den Brief aus der Hand und überfliege ihn. 3000 % Profit… außerordentlich… nicht vorhersehbar…
    Haha-tirili! Ich habe Luke geschlagen!
    »Dann bin ich jetzt also offiziell die scharfsinnigste und kompetenteste Finanzmanagerin der Familie?« Triumphierend sehe ich Luke an.
    »Deine Antiquitäten der Zukunft sind immer noch ein Haufen wertloser Plunder«, sagt Luke, aber er grinst dabei.
    »Egal, ich habe trotzdem gewonnen! Du besitzt jetzt ein Vermögen, mein Schatz!« Ich küsse Minnie auf die Stirn.
    »Aber erst, wenn sie 21 ist«, fügt Luke hinzu.
    Also ehrlich. Luke ist so ein Langweiler. Wer will schon warten, bis er 21 ist?
    »Das wollen wir mal sehen«, flüstere ich Minnie ins Ohr und ziehe ihr dabei die Decke über den Kopf, damit Luke es nicht hört.
    »Also!« Mum steht mit einer Tasse Tee an der Haustür. »Euer Zimmer ist ziemlich voll. Ich fürchte, da muss ein bisschen ausgemistet und aufgeräumt werden. Es ist ein ziemliches Chaos.«
    »Kein Problem«, sagt Luke. »Danke, Jane!« Mum geht wieder rein, und er nimmt den Pilates-Ball. »Also, wollen wir loslegen?«
    Ich hasse ausmisten. Und aufräumen. Wie komme ich bloß aus der Nummer raus?
    »Ich wollte eigentlich gerade ein bisschen mit Minnie spazieren gehen«, sage ich locker. »Sie braucht frische Luft. Sie war den ganzen Tag noch nicht draußen…«
    »Gute Idee«, nickt Luke. »Bis später dann.«
    »Bis später! Bye, Daddy!« Ich winke mit Minnies kleiner Hand, als er im Haus verschwindet.
    Mir war vorher gar nicht klar, dass ein Baby die beste Ausrede aller Zeiten ist. Für alles!
    Ich lege Minnie in den Kinderwagen, wickele sie schön ein und lege Knötchen zur Gesellschaft neben sie. Und Doppelknötchen (hat sie von Jess bekommen).
    Wir benutzen den einfachen grauen Wagen, den ich bei der Babymesse als Einkaufswagen gekauft habe. Erstens war ich etwas übereifrig mit dem Zurückgeben und habe aus Versehen alle anderen Kinderwagen zurückgegeben. Und zweitens meint Mum, dieser Kinderwagen habe die beste Stütze für Minnies Rücken. »Im Gegensatz zu diesem neumodischen Zeug.« Sobald ich dazu komme, möchte ich den Wagen pink ansprühen lassen es ist allerdings gar nicht einfach, so kurz nach Weihnachten einen professionellen Sprayer für Kinderwagen zu finden.
    Ich stecke die niedliche rosa-weiße Decke fest, die Lukes Eltern uns geschenkt haben, als sie über Weihnachten bei uns waren. Sie waren so süß: Sie haben mir Muffins mitgebracht und uns eingeladen, bei ihnen zu wohnen (Devon ist allerdings etwas weit weg), und sie haben gesagt, dass Minnie das schönste Baby ist, das sie je gesehen haben. Das zeigt ja wohl ihren guten Geschmack. Im Gegensatz zu Elinor, die uns noch gar nicht besucht hat und Minnie nur eine hässliche, antike chinesische Puppe geschickt hat. Die Puppe hat Ringellocken und total gruselige Augen. Wie aus einem Horrorfilm. Ich versteigere sie bei eBay und zahle das Geld auf Minnies Konto ein.
    Ich trage den neuen Marc-Jacobs-Mantel, den Luke mir zu Weihnachten geschenkt hat, und das Tuch von Denny and George. Seit ich aus dem Krankenhaus bin, trage ich es ständig. Irgendwie habe ich momentan einfach keine Lust auf ein anderes Tuch.
    Wusste ich doch damals schon, dass der Kauf sich lohnen würde.
    In der Nähe meiner Eltern gibt es eine kleine Einkaufsstraße. Unbeabsichtigt laufe ich in die Richtung. Ich will gar nicht shoppen gehen oder so. Es ist nur eine schöne Spazierstrecke.
    Als ich beim Schreibwarenladen ankomme, sieht er so hell und einladend aus, dass ich den Wagen doch kurz
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