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PR2613-Agent der Superintelligenz

PR2613-Agent der Superintelligenz

Titel: PR2613-Agent der Superintelligenz
Autoren: Michael Marcus Thurner
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gelangen und fiel dann über sie her, als sie, jubelnd und unvorsichtig geworden, darauf zuliefen.
    Ich brach ihnen Arme und Beine. Und ließ sie verletzt zurück. Ohne Wasser, Nahrungsmittel und medizinische Versorgung. Womöglich würden sie überleben. Doch nur dann, wenn Kontra ein Interesse daran hatte. Woran ich keine geringen Zweifel hegte.
    Als ich völlig erschöpft und immer noch voll Zorn auf die abschließende Ergebnisanalyse wartete, wusste ich, dass meine Ausbildung ein Ende gefunden hatte. Ich war bereit für größere Aufgaben. Ich war geschult worden, im Zweifelsfall bösartiger als Kontra und trickreicher als Anarch-Gamas zu sein.
    Mein unbekannter ... Besitzer hatte mich dort, wo er mich haben wollte.
     
    *
     
    Es geschah, was ich erwartet hatte. Ein Wesen, dem ich niemals zuvor begegnet war, tauchte wie aus dem Nichts auf. Es nannte keinen Namen, es stellte sich nicht vor, und es tat nichts, was auf seine Herkunft schließen ließ.
    Es handelte sich um ein Wesen in humanoider Form. Es war mir in gewisser Weise ähnlich – und dann doch wieder ganz fremd. Ich ahnte, dass ich einen Androiden vor mir hatte.
    »Mein Herr ist zufrieden mit den Fortschritten, die du in letzter Zeit gemacht hast«, sagte er, um mit kritischem Unterton hinzuzufügen: »Anarch-Gamas bemängelt zwar, dass du nicht bereit seist, all deine geistigen Reserven abzurufen. Du sperrst dich gegen gewisse Unterrichtsmethoden und vertrittst Auffassungen, die denen meines Auftraggebers widersprechen.« Er deutete einen Seufzer an. »Doch daran ist er gewohnt. Er ist der Meinung, dass du erste Aufträge übernehmen solltest. Du wirst Schulden zurückzahlen, die durch deine Ausbildung entstanden sind.«
    »Ich erinnere mich nicht daran, diese Ausbildung erbeten zu haben.«
    »Das spielt keine Rolle. Fakt ist, dass du eines der begabtesten und gefährlichsten Geschöpfe in diesem Teil des Universums bist. Hätten wir dich nicht aufgenommen, wärst du ein verzogener Bengel geblieben, der niemals einen Sinn in seinem Leben entdeckt hätte.«
    Ich versuchte, mich meiner Herkunft zu erinnern – und scheiterte. Diese Zeit war weit, weit weg. Sie war tief in meinem Unterbewusstsein vergraben oder in Vergessenheit geraten.
    »Ich verstehe«, sagte ich und verdrängte meine Ratlosigkeit nur mühsam.
    »Du wirst, deinem Naturell entsprechend, für die Jagd eingesetzt. Deine Ausrüstung wird passend ergänzt. Alles, was du über dein Ziel wissen musst, ist in diesem Datentropfen gespeichert.«
    Der Humanoide deutete nach oben. In den purpurroten Abendhimmel Begins, der von Schwärmen nachtaktiver und laut krächzender Wambats beherrscht wurde. Und von einem Licht, doppelt so groß wie das Mondrund, das einen einzelnen Strahl zu uns herabsandte.
    »Du wirst nun aufgenommen«, fuhr der Fremde fort. »Verabschiede dich von deinem Ausbilder, falls du Lust dazu verspürst.«
    Hatte ich Anarch-Gamas etwas zu sagen? Ich überlegte. »Später vielleicht. Womöglich kehre ich hierher zurück. Irgendwann einmal.«
    »Wesen wie du kehren niemals zurück.«
    »Untersteh dich, über mich zu urteilen! Du kennst mich kein bisschen, Androide.«
    »Ich kenne euch alle.« Mein Gegenüber starrte mich lange an, als erwartete er, dass ich etwas sagte.
    Ich tat ihm den Gefallen nicht.
    »Na schön«, sagte er dann. »Lass uns gehen.«
    »Ja. Lass uns gehen.« Ich folgte dem Androiden und trat in den Lichtstrahl. Ein Sog packte uns. Mit rasender Geschwindigkeit ging es nach oben, hin zum wartenden Raumschiff, immer weiter in die sterngesprenkelte Nacht hinein.
    Ich meinte, eine einsam dastehende Gestalt unter mir auszumachen. Anarch-Gamas starrte mir nach. Der Verräter, der mir Vater, Mutter, bester Freund, Betreuer und Gesprächspartner gewesen war, winkte, ein kleiner werdender Fleck Metall inmitten einer naturbelassenen Landschaft, von letzten Sonnenstrahlen gestreichelt.

3.
    Perry Rhodan
     
    Was für eine Katastrophe! Nicht nur, dass er viel zu sehr auf die Fähigkeiten und die Ausrüstung seines Begleiters vertraut hatte; nun lieferte er den Anzug der Universen seinen Feinden auch noch frei Haus! Auch der anthurianische Urcontroller, der in einer Tasche seines SERUNS steckte, sollte keinesfalls in die Hände seiner Gegner fallen.
    Verärgert schob er diese Gedanken beiseite. Er musste nach Auswegen suchen. Musste planen, selbst die irrwitzigste Möglichkeit zur Flucht in Betracht ziehen.
    Der Anzug der Universen ... wissen unsere Feinde überhaupt, dass ich
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