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PR2603-Die instabile Welt

PR2603-Die instabile Welt

Titel: PR2603-Die instabile Welt
Autoren: Michael Marcus Thurner
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war und bei den Friedensfahrern eine bedeutende Rolle einnahm, falls er noch lebt. Der Kampf gegen die Mächte des Chaos endete für viele tödlich, wie auch Rhodans zweitgeborener Sohn Michael hatte erfahren müssen – und dennoch überlebt hatte.
    Kantiran wäre dank seiner Parafähigkeit in der Lage, mit Tieren in Kontakt zu treten und ihnen seine Wünsche zu übermitteln. Womöglich wäre es ihm gelungen, dem Luchswesen zu helfen …
    Man könnte annehmen, dass ein Unsterblicher in seinem langen Leben keinerlei offene Enden hinterlässt, dachte er und verdrängte die Gedanken an Kantiran. Leider trifft das genaue Gegenteil zu ...
     
    *
     
    Der Todesimpuls der Quolnäer Keretzen wurde Blitzwelle genannt. Von anderen Schwingenraumern aufgefangene Funksprüche strotzten nur so von Stolz auf die heldenhafte Tat ihrer Artgenossen. Sie hatten die Besatzungen von achtzehn Feindschiffen mit in den Tod gerissen und damit das Gleichgewicht in der Schlacht ein Stückchen zu ihren Gunsten verschoben.
    Ob die hyperenergetisch unterfütterte Woge künstlich erzeugt oder von den Quolnäer Keretzen selbst angesichts ihres nahenden Endes emittiert worden war, blieb im Funkverkehr unklar. Die Piraten gaben sich diesbezüglich wortkarg.
    Rhodan wandte sich Gucky zu, der ungeduldig aufs Einsatzsignal wartete. »Du musst so rasch wie möglich arbeiten. Sei vorsichtig und achte drauf, keine Panik auszulösen. Andernfalls können wir uns auf eine zweite Todeswelle gefasst machen. Ich vertraue auf deine Improvisationsgabe.«
    »Alles klar!«Der Ilt war ernst. Immer wieder griff er bedächtig über die Funktionstasten am rechten und linken Ärmel seines SERUNS. Es waren über viele Jahrhunderte automatisierte Handgriffe.
    Major Dombrovski war über Richtfunk zugeschaltet; sie übermittelte das Besprechungsergebnis an den Kommandanten der HARL DEPHIN, Major Olmbet. Eine direkte Verbindung zu der zweiten Korvette kam nach wie vor nicht zustande.
    »Ich gebe zu bedenken, dass die Blitzwelle sogar hier schmerzhaft zu spüren war«, sagte Ana Dombrovski, »fast eine halbe Lichtstunde von den Auslösern entfernt. Ich wage nicht daran zu denken, was geschieht, wenn die Quolnäer Keretzen bemerken, dass sie führerlos sind. Womöglich geraten sie in Panik und sprengen sich allesamt in die Luft.«
    »Gucky trifft die richtigen Entscheidungen«, beruhigte Rhodan die Kommandantin der SENCO AHRAT. »Vertrau ihm.«
    Sie zögerte und verabschiedete sich dann mit einem Nicken. Ihr Abbild erlosch.
    Vor etwa einer Stunde waren sie in diesem Raumsektor eingetroffen. Ging Rhodan zu zögerlich vor? Hätte er sofort angreifen sollen, um die Korvetten aus der Umklammerung zu befreien, die es ihnen unmöglich machte, in den rettenden Überlichtflug zu gehen?
    Sie hatten bisher nichts erreicht. Die Schlacht zwischen Quolnäer Keretzen und Sabyren wogte hin und her. Alles lief auf eine Ermüdungsschlacht hinaus. Auf einen Stellungskrieg, in dem irgendwann einmal das schwächste Glied in einer Kette brechen würde. Und dieses schwächste Glied waren nun mal die LFT-Schiffe.
    »Los geht's!«, befahl Rhodan Mikru.
    Sie blieb stehen und tat – scheinbar – nichts, während Rhodan einmal mehr in die Rolle des Piloten glitt. Wieder erweiterte sich der Horizont, wieder musste er den Schock viel zu vieler Eindrücke in zu kurzer Zeit verarbeiten.
    MIKRU-JON beschleunigte nun mit Höchstwerten. Mit annähernd 1280 Kilometern pro Sekundenquadrat.
    Ein kurzer Wechsel in den Hyperraum. Rückkehr nach 3,6 Sekunden. Verteidigungsmodus. Sämtliche Energie gleichmäßig auf Pedopolschirm, Tarnung und Ortungsschutz aufteilen.
    Jetzt den Ortungsschutz aufheben! Sich zeigen. Den Feind hochschrecken. Eine Gefechtskurve fliegen und damit einen deutlichen Hinweis auf das Leistungsvermögen MIKRU-JONS geben. Den Gegner warnen oder abschrecken. Drohgebärde an den Tag legen und andeuten, wozu man in der Lage war.
    Einige Warnschüsse abfeuern; sowohl Sabyren als auch Quolnäer Keretzen hochschrecken. Nicht erkennen lassen, wem dieser Angriff aus dem scheinbaren Nichts gilt ...
    All dies erfolgte instinktiv und mit einem Reaktionstempo, das nahe der maximalen menschlichen Nervenleitgeschwindigkeit lag. So rasch, wie Rhodan dachte, so rasch wurden seine Befehle in die Tat umgesetzt. »Schmerz«impulse, die von Treffern in den Schutzschirmen herrührten, fanden binnen weniger Augenblicke den Weg durchs Datenleitsystem MIKRU-JONS zu ihm, dem Piloten.
    Er wich aus, schlug Haken,
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