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PR2601-Galaxis in Aufruhr

PR2601-Galaxis in Aufruhr

Titel: PR2601-Galaxis in Aufruhr
Autoren: Leo Lukas
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Naturkräfte, die wegen der erhöhten Hyperimpedanz tobten, kanalisierten und gezielt nutzten. Möglicherweise haben wir es hier in Chanda mit einer Frühform oder einer anderen Entwicklungslinie der Polyport-Technologie zu tun.«
    »Eine rauere, wildere Variante?« Gucky rollte in gespieltem Entsetzen die Augen. »Polyport im Wildwest-Stil?«
    »Wie gesagt, möglicherweise.«
     
    *
     
    »Okay.« Rhodan klopfte auf die Sessellehne. »Sonst noch etwas, Nemo?«
    »Fürs Erste war's das.«
    »Danke! – Gemäß dem Notfall-Regulativ der LFT-Flotte gelten Sonnen vom Sol-Typ als Sammelpunkt für versprengte Einheiten. Wo befindet sich der nächststehende gelbe Stern?«
    Mikru erschien, jedoch nur zur Hälfte, gleichsam als Dame ohne Unterleib. Perry Rhodan beschlich der Verdacht, das Schiff dramatisiere seine Situation, um mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung als üblich zu ergattern. Pflichtbewusst fragte er: »Bist du in Ordnung?«
    »Nein; sondern in einer vollkommen unbekannten kosmischen Region, deren Eigenheiten mir überaus zuwider sind!«
    »Ich finde es hier gleichfalls nicht besonders gemütlich«, sagte Rhodan beschwichtigend, »und wäre lieber in der heimatlichen Milchstraße beziehungsweise im Solsystem. Aber der erste Schritt zurück nach Hause besteht darin, die verstreuten Beiboote der BASIS zu suchen und einzusammeln. Also, wie weit ist es von unserer gegenwärtigen Position aus bis zur nächsten gelben Sonne?«
    »775 Lichtjahre, ungefähr in Winkeln von sechzig und fünfundzwanzig Grad zur bisherigen Flugrichtung.«
    »Wir ändern den Kurs entsprechend.«
     
    *
     
    Unter den herrschenden Bedingungen war vorsichtige Fortbewegung angebracht.
    Im Einvernehmen mit MIKRU-JON legte Perry Rhodan daher die Obergrenze des Überlichtfaktors bis auf Weiteres mit 300.000 fest. Für den Flug würden sie somit, einschließlich der üblichen Orientierungsstopps, rund 23 Stunden benötigen.
    »Erste planmäßige Zwischenstation in vier Stunden«, ordnete er an, »sofern Ortungsschutz gegeben ist. Ich rate dringend, die Zeit bis dahin zur Erholung zu nutzen.«
    Er sah von einem zum anderen. Niemand machte Anstalten, sich zu rühren, geschweige denn sich in Richtung der Kabinen zu bewegen.
    Mondra blieb bei Ramoz. Nemo Partijan vergrub sich in seine Holo-Tastatur. Gucky blinzelte unschuldig aus den weichen Polstern, in denen er lümmelte.
    Rhodan seufzte. »Nemo, du zumindest solltest versuchen, ein paar Stunden zu schlafen.«
    »Weil ich im Gegensatz zu euch ein Normalsterblicher und daher weniger belastbar bin?«
    »Ohne viel drum herumzureden: ja. Ich weiß schon, nach den aufwühlenden Ereignissen dieses Tages fällt es nicht leicht, zur Ruhe zu kommen. Aber niemand kann auch nur ahnen, wann der nächste Tanz losgeht. Betrachte es als Gebot der Vernunft, dich so gut wie möglich zu regenerieren.«
    »Ist das ein Befehl?«
    »Wäre dir damit gedient?«
    Partijan ersparte sich eine Antwort. Er stand auf und schlurfte zum Ausgang.
    »Mikru wird dir ein Quartier zuweisen«, rief Rhodan ihm nach.
     
    *
     
    Kaum war der Hyperphysiker entschwunden, sagte Gucky: »Er verbirgt ein Geheimnis.«
    »So?«
    Der Ilt breitete die Ärmchen aus. »Du kennst mich. Ich bin die Dezenz in Person. Taktgefühl lautet mein zweiter Name. Wenn mir jemand verbietet, in seinen Gedanken zu schnüffeln ...«
    »Dann reizt es dich umso mehr. Und falls du rein zufällig doch etwas aufschnappst, kannst du natürlich nicht das Geringste dafür.«
    »Er hat keine herkömmliche Mentalstabilisierung, aber er schirmt sich, seit er wieder voll bei Sinnen ist, ziemlich lückenlos ab.«
    »Sein gutes Recht.«
    »Den Ausdruck ›Normalsterblicher‹ hat er jedenfalls nicht ernst gemeint.«
    »Na komm, er ist ein wissenschaftliches Ausnahmetalent. Selbstverständlich hält er sich nicht für einen Durchschnittsmenschen.«
    »Für einen kurzen Moment war da noch mehr.«
    »Fang jetzt bitte schön nicht an, Gespenster zu sehen. Im Übrigen wollte ich dich vor Nemo nicht maßregeln, aber mir wäre lieb, wenn auch du schleunigst an deiner Matratze horchst. Wie bereits gesagt – ich fürchte, wir werden dich noch früh genug brauchen, und zwar in alter Frische.«
    »Ist das ein Befehl?«, ahmte Gucky Partijans schnippischen Tonfall nach.
    »O weh, Kleiner, deine Fähigkeiten als Stimmenimitator waren nicht gemeint. Auf diesem Sektor taugst du herzlich wenig. Los, verzieh dich!«
    Mit übertriebener Leidensmiene schwebte der Mausbiber hinaus. Er streifte den
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