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PR2601-Galaxis in Aufruhr

PR2601-Galaxis in Aufruhr

Titel: PR2601-Galaxis in Aufruhr
Autoren: Leo Lukas
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einer Entführung gesprochen und dass sie vielleicht noch rückgängig zu machen wäre. »Was weiß Delorian? Was hat er mit der ganzen Sache zu tun?«
    »Gute Frage.« Perry schnitt eine Grimasse. »Keine Ahnung. Aber ich kann noch eins draufsetzen: Was verbindet ihn mit diesem dubiosen Ennerhahl?«
     
    *
     
    Kurz nach dem Verschwinden des gesamten Solsystems war in der BASIS aus einem violett schimmernden Feld ein Humanoider materialisiert.
    Er hatte glatte schwarze, bis zur Schulter reichende Haare und pechschwarze Haut, die glänzte, als wäre sie von einem Schweißfilm überzogen. Der zwei Meter große, muskulöse Mann trug eine eng anliegende, grünblaue Montur. Er bewegte sich geschmeidig; und er nannte sich Ennerhahl.
    »Er gab an, ›die Werft‹ infiltriert und deren Programmierung manipuliert zu haben«, erinnerte Mondra. »Um zu verhindern, dass die BASIS exakt an jenen Ort versetzt würde, an dem die Dosanthi auf sie warteten. Anschließend habe er deren Transportsystem benutzt.«
    »Welches gleich darauf erneut in Aktion trat«, setzte Perry fort. »Als tornadoartige Leuchterscheinung von fast vierhundert Kilometern Durchmesser. Wie die verkleinerte Ausgabe eines Tryortan-Schlunds, durchzuckt von schwarzen Aufrissen, in der Farbe zwischen Tiefrot, Dunkelblau und Violett changierend.«
    Nachdem das Gebilde die BASIS umhüllt hatte, war der Kontakt zur Außenwelt abgebrochen und der Transfer eingeleitet worden. Um 19.03 Uhr Standardzeit ...
    »Zurück zu Delorian«, sagte Mondra. Sie straffte sich.
    Auch wenn sie sich alle Mühe gab, es nicht zu zeigen – Perry Rhodan sah ihr an, dass sie die Begegnung mit ihrem in Gestalt des Alten von Wanderer auftretenden, verlorenen Sohn tief erschüttert hatte. »Viel war nicht aus ihm herauszubekommen.«
    »Wir müssen das Gespräch rekonstruieren, Wort für Wort«, forderte Mondra energisch, wohl um ihre Befangenheit zu übertünchen. »Und die ganze absurde Szene dazu.«
    Sie konsultierte die automatischen Aufzeichnungsgeräte ihres SERUNS. Perry tat es ihr nach.
    Praktisch gleichzeitig stellten sie fest, dass nichts aufgezeichnet worden war, weder Bild noch Ton. Die Lücke umfasste die gesamte Zeitspanne, die sie in dem grauen, »verborgenen« Raum verbracht hatten.
    »Warum wundert mich das nicht?«, kommentierte Mondra Diamond bitter.
     
    *
     
    Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung wahr. Mondra wandte den Kopf.
    Nemo Partijan rappelte sich aus seinem Schalensitz hoch und faltete den Helm zurück. »Mir geht's wieder besser«, krächzte er. Leicht schwankend stakste er zu Mondra und Perry herüber.
    Sie wies ihn darauf hin, dass er nach wie vor nicht wie das blühende Leben aussah. Sein schmales, markantes Gesicht war leichenblass.
    »Aber die Fluchtimpulse sind abgeklungen«, sagte er, in sich hineinhorchend. »Keine Panik mehr. Eigentlich schon, seit unser Schiff in den Hyperraum gewechselt ist. Ich brauchte allerdings eine Weile, bis ... Es tut mir leid, dass ich mich derartig gehen ließ.«
    »Du kannst nichts dafür«, tröstete ihn Gucky.
    »Ich bin kein Feigling, wirklich nicht«, betonte der Stardust-Terraner. »Nur anscheinend empfindlicher, anfälliger gegen diese spezielle Form paranormaler Beeinflussung, wie sie von den Dosanthi oder ihren Schiffen ausgeht.«
    Gucky runzelte die Stirn und ließ den einzigen Nagezahn aufblitzen. »Eine etwas gewagte Schlussfolgerung angesichts dessen, dass ich die Beeinträchtigung meiner Paragaben immer noch spüre.«
    »Auch ich bin weiterhin nicht im Vollbesitz meiner Kapazitäten«, fügte Mikru hinzu. »Dabei orte ich derzeit weit und breit keinen Zapfenraumer. Wir haben unsere Verfolger abgehängt.«
    Partijan legte den Kopf schief. Mit dem kleinen Finger klopfte er mehrmals an die Ringe in seiner Ohrmuschel, sodass sie leise klirrten. »Stimmt ... Da ist wohl noch etwas anderes. – Ich erbitte Zugriff zum Bordrechner.«
    »Und wieso, wenn ich fragen darf«, versetzte Mikru spitz, mit fast beleidigtem Unterton, »maßt du dir an, mehr herausfiltern zu können als ich oder mein Pilot?«
    »Sagen wir mal vereinfachend, ich hab's nicht nur hier«, er tippte sich an die Stirn, »sondern auch im Gefühl. Ohne damit angeben zu wollen – gewisse Gipfelzacken der Quintadim-Topologie spüre ich quasi bis ins Mark.« Er spreizte die Finger. »Komm schon, meine Schöne – du merkst doch, wie scharf ich auf dich bin.«
    Beinahe hätte Mondra laut aufgelacht. Irgendwie imponierte ihr Partijan. Vor wenigen
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