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PR2601-Galaxis in Aufruhr

PR2601-Galaxis in Aufruhr

Titel: PR2601-Galaxis in Aufruhr
Autoren: Leo Lukas
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gelang.

2.
    Keine Panik
     
    Man schrieb den 5. September 1469 NGZ, 22.36 Uhr Terrania-Standardzeit.
    MIKRU-JON glitt mit relativ niedriger Reisegeschwindigkeit durch den Hyperraum, einstweilen unbelästigt von Verfolgern und so weit gefestigt, dass Perry Rhodan mit gutem Gewissen den Mentalkontakt zum Schiffsrechner löste und seinen Kontursitz zu den Gefährten herumschwenkte.
    »Erstens: Wo sind wir?«, fragte Mondra Diamond wie aus der Pistole geschossen. »Zweitens: Warum? Drittens, am allerwichtigsten: Was ist mit dem Solsystem passiert?«
    »Langsam. Nicht alles auf einmal.« Rhodan wischte sich Schweißperlen von der Stirn. »Mikru?«
    »Zu Diensten.« Der Schiffsavatar erschien. Diesmal blieb die Projektion einer jungen, hübschen, 160 Zentimeter großen Humanoiden einigermaßen stabil. Nur die Umrisse wirkten ein wenig diffus.
    »Bist du so weit wiederhergestellt, dass wir die Aufzeichnungen und die aktuellen Messergebnisse auswerten können?«
    »Bedaure, die Rekonfiguration meiner Systeme läuft noch. Daher sind die Ortungsdaten mit Vorsicht zu genießen.«
    »Verstehe. Was hast du bis jetzt?«
    »Diese Sternenregion ist geprägt von energetischem Aufruhr. Mehrere gewaltige Hyperstürme toben in der ferneren Umgebung. Andere, überaus merkwürdige Phänomene entziehen sich einstweilen meiner Analyse.« Fast schien es ihr peinlich zu sein, dass sie nicht den vollen Überblick hatte ...
    »Entdeckst du im erfassbaren Bereich bekannte Sternenkonstellationen?«, fragte Mondra.
    »Nein. In meinen Datenspeichern ist nichts über eine Doppelgalaxis mit Namen Chanda verzeichnet.«
    »Obwohl manches darauf hindeutet, dass sie in irgendeiner Weise mit dem Polyport-Netz in Verbindung steht? Oder gar eine der bislang nicht erreichbaren Polyport-Galaxien ist?«
    Mikru zuckte mit den Achseln. »Trotzdem weiß ich nichts darüber. Ich kann's nicht ändern.«
    »Werden wenigstens frühere Annahmen bestätigt beziehungsweise die dürftigen Ortungen der BASIS verifiziert?«
    »Ja. Wir befinden uns in einer Materiebrücke, die zwei deformierte Sterneninseln verbindet. Ganze Sektoren erscheinen aus der Ferne als grelle blaue Flecken, in denen es heftig brodelt. Wir sind mit der BASIS am Rand einer solchen Ballung materialisiert. Deren Ausdehnung erreicht – soweit die vorerst rein optische Erfassung eine Interpretation erlaubt – rund zehntausend Lichtjahre.«
    Es gab, erläuterte Mikru, viele junge Sterne hauptsächlich vom Spektraltyp O5 bis etwa A0. Die hellsten Exemplare waren Unterriesen des Typs B0 IV; hinzu kamen Flare-Sterne und solche des T-Tauri-Typs.
    »Allesamt eingebettet in bläuliche Schwaden, die meiner Einschätzung nach für einen riesigen Komplex aus interstellaren Gaswolken, Emissions- und Reflexionsnebeln stehen.«
    Perry Rhodan ertappte sich dabei, dass er wieder einmal an der Narbe auf seinem rechten Nasenflügel herumfummelte. »Lasst uns eine Art Zwischenbilanz ziehen und die jüngsten, durchaus unerfreulichen Ereignisse rekapitulieren.«
     
    *
     
    Vor nicht einmal fünf Stunden, um 18.31 Uhr Standardzeit, war das Solsystem aus sämtlichen Ortungen verschwunden; spurlos.
    Holoaufnahmen dokumentierten, dass kurz zuvor ringsum Raumverzerrungen entstanden waren, die sich verdichteten, Richtung Solsystem drifteten und sich vereinigten. Eine fast ein Lichtjahr durchmessende, violett pulsierende Energieblase schottete alles, was sie umschloss, blitzschnell ab; in jeder Hinsicht. Dann pulsierte sie zunehmend heftiger und implodierte schließlich mit vielfacher Überlichtgeschwindigkeit.
    Zurück blieb ... nichts. Kein energetisches Echo, keine Trümmer, keine hyperphysikalischen Effekte.
    Nichts.
    Als hätte dieses vor Leben und Aktivität brummende Sonnensystem, die Wiege der Lemurer und aller von ihnen abstammenden Völker, nie existiert!
    Der Schock saß tief.
    »Wer klaut«, fragte Mondra mit belegter Stimme, »einfach mal so die Heimat der Menschheit?«
    Sie verbat sich den Gedanken, bei der Implosion könnte das Solsystem mitsamt Terra und aller anderen Planeten, Monde und Raumhabitate unwiederbringlich vernichtet worden sein. Nein. Unvorstellbar.
    Solange keine anderen Informationen vorlagen, klammerte sie sich an die Hoffnung, das Solsystem wäre in ähnlicher Weise entführt worden wie wenig später die BASIS.
    Aber wohin?
    Ebenfalls nach Chanda? Im von MIKRU-JONS Ortern erfassten Bereich war bis jetzt keine Spur davon aufgetaucht.
    Delorian, ihr und Perry Rhodans Sohn, hatte jedenfalls von
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