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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft
Autoren: Perry Rhodan
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zu werden, doch offenbar hatte man - Rast? - nicht vor, ihn
zu töten.
    Zumindest nicht sofort.
    Hilflos ruhte er in der Lichtlosigkeit und der Wärme des
weichen Protostoffs und spürte, wie er durch einen horizontalen
Tunnel transportiert wurde.
    Die Wände des Tunnels zogen sich zusammen und strafften sich
wieder, und jedesmal legte er ein weiteres Stück Weg zurück.
    Wohin brachte man ihn? Was hatte man mit ihm vor?
    Und was war aus Shark, aus Eiris Deligado oder Virgil Zimbrot
geworden?
    Erging es ihnen wie ihm, reisten auch sie durch Schwärze und
Wärme
    einem unbekannten Bestimmungsort entgegen?
    Milwony wußte nicht, wieviel Zeit seit seinem Sturz in den
Schlund des Gewebes verstrichen war, aber irgendwann wurde aus der
horizontalen Bewegung eine vertikale.
    Die Krämpfe des Gewebeschlauchs beförderten ihn
ruckartig nach oben.
    Und dann wurde er ins Freie gespuckt.
    Milwony blinzelte in der sengenden Helligkeit, die ihm
entgegenschlug. Rote Punkte trübten sein Blickfeld; Reaktion der
überanstrengten Netzhäute. Erst allmählich schälten
sich die Umrisse seiner Umgebung heraus.
    Er sah die Wölbung einer Kuppel.
    Das Kuppelmaterial war grau. Biokunststoff. Die blendende
Helligkeit entstammte dem Boden, der an eine glühende Scheibe
erinnerte.
    Aber das Licht war kalt.
    So eisig kalt wie die unsichtbare Hand, die Milwonys Kehle
zuzuschnüren schien, als er den Kopf drehte und die drei
mannshohen Kuppeln der Biopositronik erblickte.
    Denn vor den Kuppeln, auf einem schweren Sessel aus Biokunststoff,
saß ein nur allzu vertrauter Mann.
    Torwin Wismut Rast.
    Rast grinste breit, schlug die Beine übereinander und lehnte
sich in dem Sessel zurück.
    »Willkommen, Gene«, sagte Rast. »Willkommen in
der Stadt der Zukunft.«
    »Hund!« knurrte Milwony.
    Zornig sprang er auf und wollte sich auf Rast stürzen, aber
etwas hielt ihn fest. Verdutzt sah er nach unten und kniff die Augen
zusammen, um sie vor dem Licht zu schützen, das aus dem Boden
drang.
    Seine Beine steckten bis zu den Oberschenkeln in einem massiven
Block aus erstarrtem Protogewebe.
    Wie ein Stehaufmännchen, das verschmolzen war mit seinem
beschwerten Sockel.
    Oder, dachte Milwony in Erinnerung an einen historischen
Gangster-Film, den er vor Jahren gesehen hatte, oder wie das Opfer
eines Bandenkrieges, das in Beton eingegossen worden war und im
nächsten Moment im Meer versenkt werden sollte.
    Rast lachte gehässig.
    »Schwierigkeiten, Gene?« fragte er in geheuchelter
Anteilnahme.
    »Sie.!« stieß Milwony hervor. »Sie.«
    »Keine Kosenamen, Gene«, unterbrach Rast, »auch
wenn wir unter uns sind. Wie war die Reise? Angenehm?«
    Milwony zwang sich zur Ruhe. Er schluckte seinen Zorn hinunter.
Vielleicht hatte er noch eine Chance. Vielleicht konnte er Rast
irgendwie überlisten und.
    Rast lachte erneut.
    »Machen Sie sich keine unnötigen Hoffnungen, Gene«,
sagte er. »Wenn wir unser Gespräch beendet haben, wird
sich MAMMA um Sie kümmern. MAMMA
    wird Sie zu sich nehmen und ins Bett bringen und so gründlich
zudecken, daß man nie mehr eine Spur von Ihnen finden wird. Und
wissen Sie, wieso MAMMA Sie zudeckt, Gene? Wissen Sie es?«
    Milwony schwieg.
    »Weil MAMMA schläft«, fuhr Rast selbstzufrieden
fort, »und weil sie mir währenddessen ihren Körper
geliehen hat - wenn auch nicht ganz freiwillig.«
    Plötzlich blitzte in seinen Händen ein Terminal auf.
    Fast liebevoll strich der Urban-Designer mit den Fingern über
die Tastatur des Geräts.
    »Das hier«, erklärte er, »hat MAMMA
überzeugt.«
    Milwony nickte nachdenklich. »Ich hätte es mir denken
können«, murmelte er. »Sie haben die Biopositronik
beeinflußt. Sie haben die ganze Zeit die Fäden in der Hand
gehabt. Wie haben Sie es geschafft? Durch ein Geheimprogramm, das Sie
dem Computer heimlich eingegeben haben?«
    »Mitnichten«, antwortete Rast. »Das wäre
viel zu auffällig gewesen. Nein, mein bester Gene, ich habe jede
der biologischen Komponenten MAMMAs mit einem kleinen Kristall
versehen. Mit einem Howalgoniumkristall.«
    Milwony kniff die Lippen zusammen.
    Die Howalgoniumkristalle waren bei den Auseinandersetzungen mit
den Schwingungswächtern von einem ihrer Hilfsvölker, den
Perlians, eingesetzt worden. Das Howalgonium übte, je nach
Menge, einen hypnotischen Einfluß aus, der ganze Planeten unter
seinen Einfluß zwingen konnte.
    »Es war alles so leicht«, erklärte Torwin Wismut
Rast. »Es war kein Problem für mich, die
computergespeicherten Baupläne MAMMAs so zu
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