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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft
Autoren: Perry Rhodan
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verändern, daß
die Automatenfabrik bei der Herstellung der Biopositronik von selbst
das Howalgonium hinzugefügt hat. Woher sollte die Fabrik auch
wissen, daß die Pläne verändert wurden?«
    »Sie müssen Hilfe gehabt haben«, sagte Milwony.
»Einer von den Programmierern in der Forschungsabteilung.«
    Rast zuckte die Schultern.
    »Nun, jeder Mensch hat einen wunden Punkt, Gene. Dank meiner
unermüdlichen Wühlarbeit bin ich in der glücklichen
Lage, von einer Anzahl Leute bestimmte Dinge zu wissen, die für
jede dieser Personen zu unangenehmen Konsequenzen führen würden,
sollten sie an die Öffentlichkeit dringen.«
    Er schnaufte.
    »Oder glauben Sie etwa, dieser Sack von Grimshaw hätte
mir aus purer Menschenfreundlichkeit die Auswahl der Testbewohner
überlassen? Nein, mein lieber Gene, die Welt ist schlecht und
nur der Schlechteste kommt in ihr zu Ansehen und Erfolg.
    Nun, die Howalgoniumkristalle waren zu klein, um die
Zentralplasmakomponenten MAMMAs psychisch zu versklaven, aber ihre
Ausstrahlung genügte, um sie. nun, zu verunsichern.
    Und je länger der Einfluß anhielt, desto mehr wurde
MAMMA verunsichert.«
    Rast streichelte wieder das Terminal.
    »Ein Computer, Gene, sollte nicht unsicher sein. Es ist das
Schlimmste, was ihm zustoßen kann, glauben Sie mir. Vor allem
dann, wenn er bis zur Grenze seiner Leistungsfähigkeit
beansprucht wird.«
    »Durch die von ihnen ausgewählten Testbewohner?«
vermutete Milwony.
    »So ist es«, nickte Rast. »Es hat mich verdammt
viel Mühe gekostet, die achttausend Narren aus der Flut der
Bewerber auszuwählen. Nicht, daß es auf der Erde nicht
genug Narren gibt. Es wimmelt geradezu von ihnen auf diesem Planeten.
Aber ich brauchte die richtigen.
    Ich brauchte Leute von solchem Wahnwitz, daß MAMMAs
psychologische Raster versagen mußten. Was auch geschah - und
zwar so schnell, daß selbst ich davon überrascht wurde.«
    »Aber.«, sagte Milwony.
    »Ich weiß, was Sie einwenden wollen«, knurrte
Rast. »MAMMA war so programmiert, daß sie neue Schemata
entwickeln konnte, wenn die alten versagten. Aber wie kann ein
Biopositronik Schemata entwickeln, wenn die Biokomponente unter
hypnotischem Einfluß steht und alle Daten anzweifelt, die ihr
vom positronischen Teil geliefert werden.
    Das Howalgonium hatte MAMMA ihrer Kreativität beraubt und ihr
Urteilsvermögen getrübt. Gleich beim ersten Kontakt mit
unseren freundlichen Testbewohnern kam es zu den ersten
>Kurzschlüssen< im biopositronischen Bewußtsein.
Ihre Zahl nahm mit der Zeit zu, und irgendwann war dann ein Punkt
erreicht, an dem ein winziger Vorfall genügte, um MAMMA
endgültig zusammenbrechen zu lassen.«
    Milwony starrte Rast an.
    »Sie meinen, MAMMA hat nicht versagt? Trotz diesen
Verrückten, die Sie ihr aufgehalst haben? Alles war eine Folge
der Howalgoniumkristalle?«
    »Natürlich.« Rast verengte die Augen. »Der
Einsatz des Howalgoniums war unabdingbar, oder das Plasma hätte
früher oder später Schemata entwickelt, um mit den
Testbewohnern zurechtzukommen, und seien sie noch so verdreht.
    Ich weiß, was Sie können, Gene. MAMMA ist in der Tat
eine bewunderungswürdige Konstruktion, aber die Menschen
brauchen keine paradiesischen, vollkommenen Städte, sondern
Festungen. Ich sagte es bereits. Bunker. Ein-Mann-Bunker.
    Ich werde Ihnen verraten, warum.«
    Rast stand auf und begann erregt auf und ab zu gehen.
    »MAMMA-1 ist die grauenhafteste Gefahr, die der Menschheit
seit dem Krieg mit den Schwingungswächtern droht. Begreifen Sie
denn nicht, was eine vollkommene Stadt für die Menschen
bedeutet?
    Glück bedeutet sie.
    Glück, Zufriedenheit, Muße, Freude.
    Eine abscheuliche Vorstellung. Glück und Zufriedenheit machen
weich, Muße macht lebensuntüchtig, Freude macht
leichtsinnig.
    Wenn das MAMMA-Konzept sich durchsetzt, Gene, Sie verdammter Narr,
dann werden die Städte auf den Welten der Menschen keine
modernen
    Dschungel mehr sein, keine Megamaschinen, die Anonymität,
Entfremdung, Vereinzelung produzieren, keine Brutstätten der
Kriminalität.
    Die jetzigen Städte sind all das - und noch viel mehr. Sie
sind gleichzeitig Hoffnung und Herausforderung, ein Ort, wo man sich
bewähren kann, wo es Reichtum und Macht gibt, die zu erringen
jedes Mittel lohnt.
    So produzieren die Städte nicht nur Krüppel, sondern sie
sieben die Starken von den Schwachen. Und wir müssen stark sein,
Gene, denn der Weltraum ist ein Ort des Grauens und des Todes.
Überall lauern Feinde. Nur wenn wir stark sind, können
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