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PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft
Autoren: Perry Rhodan
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wir
gegen sie bestehen.«
    Rast war Milwony jetzt so nah, daß sich ihre Nasenspitzen
fast berührten.
    »Aber Ihre vollkommenen Städte, Gene«, zischte
Rast, »nehmen der Menschheit diese Bewährungsprobe. Sie
versprechen Hoffnung und Glück, und Sie halten dieses
Versprechen auch. Sie bieten es jedem, nicht nur einer kleinen Zahl
Menschen, die es verdient haben. Der Kampf wird unnötig, die
Herausforderung weicht der Gewißheit des Glucks.
    Wer nicht kämpft, kann nicht stark werden.
    Wer nicht leidet, kann nicht hart werden.
    Glückliche Menschen sind weich und schwach. Und Schwäche
ist tödlich in diesem Universum voller Gefahren.
    Deshalb brauchen die Menschen Festungen, keine Paradiese. Die
Menschen müssen sich bedroht fühlen, um bereit zu sein,
wenn diese Bedrohung Wirklichkeit wird. Wenn wir Bunker bauen und die
Menschen in ihnen wohnen lassen, werden ihre Herzen ebenfalls Bunker
- hart und undurchdringlich.
    Sie sind dann gewappnet für jedes Übel, das von den
Sternen herabsteigen mag.«
    Mein Gott, dachte Milwony entsetzt, Rast ist wirklich verrückt.
Er ist so paranoid, daß es einem graut.
    »Sie irren sich, Rast«, entgegnete er mit gepreßter
Stimme. »Mann, kommen Sie zu sich! Wachen Sie auf! Die mit den
harten Herzen, Rast, sie sind nicht die Starken, auch wenn sie auf
den ersten Blick stark erscheinen. In Wirklichkeit sind sie schwach,
weil sie einen Teil ihres Selbsts verleugnen. Wer Mißtrauen dem
Vertrauen vorzieht, wer Glück nur genießen kann, wenn er
es erkämpft hat, wer die Menschen in Starke und Schwache
unterteilt, und wer nur die Gefahren der Welt sieht, nicht das Gute
und Schöne, das es in ihr gibt, der hat nie erfahren, was es
heißt, ein Mensch zu sein.
    Ihre Festungen, Rast, Ihre Bunker machen die Menschen nicht hart,
so daß sie in der Lage sind, gegen die Dinge zu bestehen, die
sie draußen zwischen den Sternen erwarten. Ihre Festungen
lassen die Menschen sterben, bis nur noch Hüllen von ihnen
übrigbleiben. Unbeseelte Hüllen, Rast, die weder das Leben,
noch den Weltraum verstehen und die deshalb untergehen müssen.«
    Milwony atmete schwer, und verzweifelt suchte er nach einem
Anzeichen der Zustimmung in Rasts Gesicht, doch er fand nur Hohn und
Verachtung.
    »Sie irren sich, Rast«, wiederholte Milwony. »Glück
macht den Menschen nicht schwach. Im Gegenteil, Glück ist die
Voraussetzung für Stärke, eine Stärke, die er aus
Liebe und Verständnis gewinnt, und Liebe ist das einzige
    Gefühl, das im Dunkel zwischen den Sternen und im Nichts
zwischen den Galaxien eine Berechtigung besitzt.
    Haß versagt, denn das Vakuum ist zu kalt, um selbst vom
glühendsten Haß erwärmt zu werden.
    Mißtrauen ist gefährlich, denn Mißtrauen zieht
die Schrecken an, die es zu vermeiden gilt.
    Und Härte wird zu Schwäche an jenen Orten des Alls, wo
man sich anpassen muß, um zu überleben, und wer hart ist,
der ist starr und unbeweglich und zum Untergang verurteilt.
    In einem, Rast«, sagte Gene Milwony, »haben Sie recht.
Die Menschen brauchen keine Paradiese, aber sie brauchen einen Platz,
der ihnen gehört und Geborgenheit schenkt, um den vielen guten
Dingen Zeit zum Wachsen zu geben, den guten Dingen, die in jedem
Menschen schlafen.«
    Rast kehrte zu seinem Sessel zurück.
    »Sie sind ein Idealist, Gene«, murmelte er. »Sie
glauben an das, was Sie sagen, aber dies ändert nichts daran,
daß es falsch ist.
    Und ich werde beweisen, daß die Menschen Festungen brauchen,
um zu sich selbst zu finden und stark genug zu werden, um allen
Feinden zu trotzen.
    Sie haben bemerkt, daß die Stadt fast leer ist, nicht wahr,
Gene?«
    »Die Gleiter«, sagte Milwony. »Die Gleiter in
der Nacht. Sie haben die Testbewohner entführt!«
    »Entführt, entführt!« äffte Rast wütend
nach. »Was verstehen Sie schon! Ich habe diese armen Irren
gerettet, das ist es.
    Als ich feststellte, daß der Kollaps der Stadt nicht mehr
aufzuhalten war, konnte ich zur nächsten Phase meines Plans
übergehen.
    Die Verbindung zwischen dem biologischen und dem positronischen
Teil MAMMAs war fast zusammengebrochen. Dadurch verlor die Positronik
ihre einzigartige Leistungsfähigkeit, die ihr durch das
Zentralplasma verliehen wurde. Sie degenerierte zu einem gewöhnlichen
Computer.
    Computer lassen sich manipulieren.
    Ich kannte das Programm und die Kapazität der Positronik, und
es war kein Problem, die Positronik mit einigen kybernetischen Tricks
davon zu überzeugen, daß sie ab sofort nur noch Befehle
von mir annehmen
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