Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft

Titel: PR TB 236 Die Stadt Der Zukunft
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Mißtrauisch
verfolgte er, wie der Blue von seinem Stuhl glitt und lautlos auf ihn
zu schlich.
    »Natürlich«, sagte der Automat auf dem Tisch,
»ist Haß nur ein Provisorium. Das Endziel ist, wie schon
bemerkt, pekuniäre Verbundenheit. Kurz, du mußt dafür
sorgen, daß du zu Geld kommst und dich Eiris auf gleicher Ebene
nähern kannst.«
    Shark kicherte hysterisch.
    »Seit meiner Geburt versuche ich, zu Geld zu kommen«,
entgegnete er. »Ich.«
    Er brach ab. Die Gnurgha-Frucht war mit einem waghalsigen Satz auf
den Tisch gesprungen, und das Eßstäbchen des Blues bohrte
sich in Sharks Unterschenkel. Er schrie auf. Der Blue zwitscherte
schrill. Das karottenähnliche Gebilde auf dem Tisch zerbrach
plötzlich in zwei Teile, und aus dem gestreiften Gewebe schälten
sich die Umrisse eines winzigen Mannes.
    Der Mann war grünhäutig und trug die miniaturene Ausgabe
einer Uniform der USO. Er lächelte Shark verzerrt an und zog aus
den Falten des Gnurgha-Gewebes einen winzigen Antigrav-Gürtel
hervor.
    »Tut mir leid«, brüllte der Siganese. Er brüllte,
aber seine Stimme war fein, fast piepsend. »Keine Zeit für
Erklärungen. Ich bin einem gewaltigen Lebensmittelskandal auf
der Spur. Irgend jemand schmuggelt plophosische Stangengurken zur
Erde und tarnt sie als Swoon-Touristen. Der Zoll wird um Millionen
betrogen!«
    Er hantierte an dem miniaturisierten Antigrav-Gürtel, löste
sich von der Tischplatte und verschwand in einem Luftschacht in der
Decke.
    »Mein Gott«, sagte Shark wieder.
    Der Blue kehrte zwitschernd und gestikulierend an seinen Tisch
zurück.
    Shark stürzte den letzten Schluck Knockout Special hinunter,
schob seine Kreditkarte in den Zahlschlitz des Tischterminals und gab
die Kodeziffer für einen weiteren K.O.-Mix ein. Sekunden später
öffnete sich die Ausgabeklappe des Tischkegels und ein neues mit
blauer, funkelnder Flüssigkeit gefülltes Glas erschien.
    »Dir bleibt keine andere Wahl«, nahm der tragbare
Eheberater den Gesprächsfaden wieder auf. »Du mußt
zu Geld kommen. Meine ganze Strategie hängt davon ab. Und deine
Zukunft. Außerdem mußt du an die weitere Finanzierung
deines Privatkriegs mit Eiris denken. Von meiner Mietgebühr ganz
zu schweigen.«
    Shark schnaubte.
    »Ich habe dir vertraut«, sagte er anklagend. »Du
hast versprochen, daß alles gut wird. Du hast versprochen, daß
Eiris auf den Knien angerutscht kommt, wenn ich deine Ratschläge
befolge. Und was ist daraus geworden? Eine Katastrophe. In ihrem
letzten Telefax-Brief hat Eiris gedroht, eine Mauer durch unsere
Wohnung zu ziehen.«
    »Aber das ist doch fantastisch«, frohlockte der
Automat. »Das bedeutet, daß sie an dir hängt,
Bertie. Wenn du ihr gleichgültig wärst, hätte sie
schon
    längst eure gemeinsame Wohnung verlassen. Meine Strategie war
also ein voller Erfolg. Wenn du zu Geld kommst.«
    »Ich komme nie zu Geld«, sagte Shark deprimiert. »Ich
habe keine Talente, keinen Ehrgeiz, keine Arbeitsmoral. Alles, was
ich habe, ist ein hübsches Gesicht, ein sportlicher Körper
und eine charmante Art.«
    Der tragbare Eheberater blinkte.
    »Keine Bange, Bertie«, beruhigte er Shark. »Ich
habe bereits einen Ausweg gefunden. Dank meiner engen Verbindungen zu
den kybernetischen Systemen der Robotfirma Whistler bin ich darüber
informiert, daß Whistler Testbewohner sucht.«
    »Testbewohner?« echote Shark.
    »Für ein urbanes Großprojekt«, fuhr der
Automat fort. »Whistler hat eine vollelektronische Stadt
entwickelt, die alle Vorteile des normalen Großstadtlebens in
sich vereint und alle Nachteile ausschalten soll. Um festzustellen,
ob das Konzept den Belastungen der Praxis standhält, sucht
Whistler achttausend Versuchspersonen für einen Langzeittest von
zwei Monaten Dauer. Kost und Logis sind gratis, außerdem gibt
es zehntausend Solar bar auf die Hand. Ist das nicht großartig?«
    »Pft«, machte Shark. »Was sind schon zehntausend
Solar? Das reicht kaum, um meine Schulden zu decken.«
    »Sie sind zumindest ein Anfangskapital«, erwiderte der
Eheberater. »Und du könntest über deine Erlebnisse
ein Buch schreiben. Dadurch kommst du nicht nur zu Geld, sondern auch
zu literarischem Ruhm. Eiris' Psychoprofil deutet darauf hin, daß
sie Ruhm sogar noch mehr schätzt als Geld.«
    Shark bewegte mürrisch den Kopf.
    »Es gibt bestimmt Millionen Bewerber«, vermutete er.
»Warum sollte Whistler ausgerechnet mich nehmen? Und diese zwei
Monate bedeuten zwei Monate Trennung von Eiris. Gott, wer weiß,
vielleicht lernt sie in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher