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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten
Autoren: Perry Rhodan
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natürlich an nichts mehr erinnern. Nur
Charis erkannte ich, die mit zufriedenem Lächeln in meinen Armen
lag.
    Zweiundzwanzig Tage lang blieben wir hier.
    Die Wolke zerfiel, und die Sonne kehrte hier bei uns auf die Insel
zurück. Wir lernten einiges von den Eingeborenen und lehrten sie
viel; mehr, als sie verstehen konnten. In einem Jahr würde es
reichen Nachwuchs bei diesem Stamm geben. Hoffentlich gingen die
Erbanlagen der Seefahrer nicht gänzlich unter. Trotz aller
Tändelei wurde gearbeitet und der letzte Abschnitt unserer Reise
vorbereitet. Wie immer: zuerst das Schiff, dann die Vorräte,
schließlich der persönliche Bedarf. Die Insulaner, deren
Hütten inzwischen
    einen zweifachen Halbkreis um die Bucht bildeten, brachten uns
Gold, kopf große Brocken waren darunter - an einigen Stellen
der Insel lag es in den Flußbetten wie andernorts das
Treibholz. Die Phönizier, die bereits in verständlichen
Kategorien dachten, verwendeten das Gold als Ballast im Kielraum der
AXT. Ich war sicher, daß wir ein Geschlecht von welterfahrenen
Handelskapitänen herangezogen hatten, die das Meer kannten,
bessere Schiffe bauen würden und für den Ruhm und Reichtum
Tyrus' die Meere befahren würden.
    Von uns hatten sie es gelernt.
    Feuer brannten tagelang. Braten wurden gepökelt und
geräuchert. Wir hatten keine Möglichkeit, einen trinkbaren
Wein oder Bier herzustellen. Der Palmweinvorrat wurde ausgetrunken.
Das Leben kehrte zusammen mit Sonne und Wärme schrittweise
zurück. Wir erhielten herrlich gegerbte Felle als Geschenk, und
die Frauen des Stammes nähten daraus Kleidung für die
Seefahrer.
    Und an einem bestimmten Tag erreichte uns der Ruf von ES.
    Wir wurden mitsamt dem Schiff versetzt und fanden uns wieder,
mitten auf einem breiten Urwaldfluß, die Sonne - noch! - direkt
über unseren Köpfen.
    Das letzte Abenteuer?
    Jedenfalls waren wir auf dem Weg zum elften Geschoß, um die
letzte Wolke über dem Planeten zu verbrennen.
    Abermals galt es für uns, in eine vollkommen neue Landschaft
einzudringen und das Ziel schnell zu finden.

12.
    Ich, Tabarna, Freund Atlans, schreibe dies in akkadischer Schrift
auf Pergament:
    Ich will nicht über die unzähligen Wunder berichten, die
ich an der Seite Atlans und an Deck der AXT DES MELKART erlebte. Ich
will beschreiben, wie unser letztes Abenteuer begann und endete.
    Nun waren wir da. Das Schiff wurde von allen vierundzwanzig
Ruderern bewegt. Die Strömung war nicht stark, wir kamen gut
voran. Jeder, der nicht ruderte, stand bewaffnet auf dem Deck und
hielt Ausschau nach Gefahren. Die Kronen der Bäume neigten sich
mehr und mehr über das Wasser und würden sich, wenn der
Strom schmaler wurde, berühren und einen grünen Tunnel
bilden.
    Der Seeadler, der zu einem dauernden Begleiter geworden war und im
Dschungel der letzten Insel uns nicht hatte helfen können,
folgte uns in geringer Höhe. Die Sonne stand im Mittag genau
über unseren Köpfen. Der Mast der AXT warf keinen Schatten.
Das Wasser des Flusses, dunkel und undurchsichtig, warf keine Wellen.
Losgerissene Blätter, Blüten, kleine Inseln aus
Pflanzenresten, auf denen wuchernde andere Pflanzen standen, kamen
den Fluß heruntergeschwommen. Gleichmäßig hoben und
senkten sich die
    Riemen. Mah-Dhana stand im Bug und deutete einmal kurz nach
rechts, dann nach links - Sa'Valer bewegte daraufhin das Ruder.
    Es war eigentlich eine gute, stille Fahrt.
    Wenn nicht an Backbord, schräg über uns und hinter den
zerzausten Kronen unglaublich bizarrer Bäume, die Wolke lauerte.
Atlan hatte es uns gezeigt: Wir befanden uns an der nördlichen
Grenze des riesigen Schattens.
    Wir mußten die Insel im Strom finden.
    Atlan stand neben Ptah-Sokar beim Mast, lehnte sich an die
heruntergenommene Rah und beobachtete, wie Ptah, schweigend und
aufmerksam das Ufer. Unglaubliche Bilder zogen an uns vorbei.
    Inseln aus Rohrgewächsen erstreckten sich weit in den Strom
hinein. Langgestreckte, gepanzerte Tiere schoben sich von
sonnendurchglühten, schwarzen Schlammbänken herunter und
schwammen, nur die Augen und den Rachen außerhalb des Wassers,
mit spitzer Wellenspur hinter sich, auf uns zu. Fische sprangen aus
dem Wasser. Insekten, Schmetterlinge und kleine Vögel, die wie
Edelsteine aussahen und funkelten, summten zwischen den Ästen
und Blättern hin und her. Unsichtbare Tiere schrien und
kicherten, heulten und fauchten hinter den grünen Vorhängen.
Zusammengebrochene Baumriesen, ihrerseits von Schmarotzerpflanzen
bedeckt, die in dem
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