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PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

PR TB 229 Im Tödlichen Schatten

Titel: PR TB 229 Im Tödlichen Schatten
Autoren: Perry Rhodan
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Trupp berittener Skythen
- die Pferde hatten ohne Ausnahme stark gestutzte Mähnen - kam
aus östlicher Richtung auf die Wasserfläche zu. Die Männer
trugen Waffen, frisch geschossenes Wild hing über den Kruppen
der Packpferde, und von den Jägern und Kriegern ging
unverkennbare Drohung aus. Sie wußten nicht, was die Fremdlinge
hier zu suchen hatten, was das Schiff bedeutete, die Geräusche
der Sägen, Äxte und Hämmer und die riesige
Metallsäule, die ihre stumpf schimmernde Spitze der weltengroßen
Wolke entgegenstreckte.
    Langsam näherten sich die Skythen auf ihren gedrungenen
Pferden mit den aufgeregt peitschenden Schwänzen und dem
triefenden Fell.
    In dem großen Krug, dessen Verschluß mit Wachs
abgedichtet war, befanden sich viele zusammengerollte Papyrii. Vier
einfache Schläge eines dicken Taues hielten den Krug an einem
Spant in der Bilge des Schiffes sicher fest. In der eigentümlichen
Schrift, die Charis benutzte, war auf einem der zuletzt beschriebenen
Papyrus zu lesen:
    ...aber ich weiß viel wichtigere Dinge.
    Atlan, seine Freunde und selbst ich, werden von jener Macht ES in
Schlaf versetzt und hervorgeholt, wenn es gilt, Menschen zu retten.
Immer wieder, in unfaßbaren Zeitabständen, droht dieser
Barbarenwelt Gefahr. Dann, plötzlich, befindet sich Atlan
inmitten der unwissenden Barbaren und versucht, ihnen zu helfen.
Zwischen zwei Abenteuern vergehen einige Jahre oder gar Jahrhunderte.
Das bedeutet eine Art Unsterblichkeit für Atlan.
    Vielleicht auch für mich, für Charis, die Frau, die ihn
liebt.
    Aber schon der Pfeil eines Skythen kann jeden von uns töten.
    Selbst Ocir-Khenso, der Mondroboter, jene Maschine, die viel mehr
Mensch ist - in einigen Dingen ist sie menschlicher als andere
Barbaren, deren Verhalten ich kenne, hat erkannt, daß wir uns
lieben.
    Weil ich meiner sicher bin, sehe ich dem Kampf gegen sieben
Todeswolken ruhig entgegen. Ich weiß, daß wir getötet
werden können, trotz der schützenden Hände, die jenes
Wesen ES über uns hält. Wir sind im Land der Skythen, der
berittenen Barbaren. Über uns kreist wieder der riesige
Seeadler.
    Eine schwierige Zeit, länger als unser letztes - großes
-Jahr, liegt vor uns.
    Alles, was ich an Atlans Seite erlebe, trägt zu meiner
Unsterblichkeit bei. Werden wir auch dies wieder vergessen? Werden
wir, wenn wir einander nach langem Schlaf wieder treffen, wieder wie
Fremde sein ?
    Nicht einmal Atlan weiß es.
    Jeder von uns, Ptah-Sokar nicht weniger als Ocir-Khenso, ist nur
eine Spielfigur von ES. Wer oder was aber ist ES? Und was hält
die lange Reise über diese Welt für uns bereit? Nicht
einmal ES weiß es, davon bin ich überzeugt.
    Mein positronisches Bewußtsein sagt mir, daß
MONDROBOTER strenggenommen eine liebevolle, nichtssagende und der
Diktion der Barbaren angepaßte Bezeichnung ist. Ebenso wie
Ocir-Khenso. Ich bin schlicht und einfach der Roboter Rico, und Atlan
ist mein Gebieter. Dennoch verstehe ich, daß der Abstand
zwischen einer höchstentwickelten Maschine wie mir und den
Barbaren durch die verharmlosenden Namen geringer, wenn nicht
aufgehoben wird.
    Ich habe, mit der Unterstützung Tabarnas, Sa'Valers und
Mah-Dhanas, die AXT DES MELKART hierher und das Projektil an Land
gebracht. Die fünfte und sechste Wolke sind, während wir
auf der langen Fahrt von den kanaanitischen Silberminen hierher
waren, ineinander übergeschoben worden. Ich mußte deshalb
den Kurs der Rakete anders programmieren. Sie wird eine weniger
steile Bahn einschlagen.
    Wir stehen kurz davor, 54.545. Prozent unserer Mission zu beenden.
In wenigen Momenten wird die Zündung erfolgen.
    Sie wird hoffentlich die mißtrauischen Skythen vertreiben
können.
    Jene, die hinter den Felsen lauern und uns mehrmals mit ihren
Pfeilen beschossen haben und die vielen anderen, die auf ihren
ungepflegten, erstaunlich starken und schnellen Pferden entlang der
Bucht galoppierten.
    Ich habe sämtliche Informationen gespeichert.
    In meinen Speichern befinden sich sämtliche wichtigen und
unwichtigen Vorfälle seit dem Moment, an dem wir drei - genauer:
drei Menschen und eine Maschine - die Tiefseekuppel verlassen haben.
Es ist richtig: Nach den Maßstäben der Barbaren liegt ein
großer Sommer hinter uns.
    Vor uns - eine Doppelwolke. Wir befinden uns im Augenblick fast im
östlichsten Teil des Binnenmeers. Da weder Länder noch
Seegebiete Namen oder Bezeichnungen tragen, ist es fast unmöglich,
präzise Angaben zu machen. Nachdem wir die Insel passiert
hatten, die durch
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