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PR TB 220 Die Macht Des Götzen

PR TB 220 Die Macht Des Götzen

Titel: PR TB 220 Die Macht Des Götzen
Autoren: Perry Rhodan
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basaltähnlichen, fast schwarzen Gestein, das ihm einen
düsteren, beinahe unheimlichen Ausdruck verlieh. Vor ihm schien
selbst die wilde Natur dieses Kontinents zurückzuweichen, denn
in einem Umkreis von fünfzig Metern gab es weder Bäume,
noch Büsche oder andere Pflanzen. Der es umgebende Belag aus
Steinplatten war zwar verwittert und teilweise durch Regengüsse
unterspült, wies aber außer Unebenheiten wie das Gebäude
selbst keine erkennbaren Beschädigungen auf.
    Narriman und Lorman hielten die Gleiter mittels Antigrav in etwa
zweihundert Meter Abstand auf der Stelle, und die Insassen beider
Fahrzeuge starrten wie gebannt zu ihrer Entdeckung hin. Nachdem sie
zuvor auf dem Phantom-Rasterbild nur mehr oder weniger verfallene
Ruinen zu sehen bekommen hatten, beeindruckte sie dieses vom Zahn der
Zeit offenbar verschonte Bauwerk um so mehr.
    „Ein Tempel!" flüsterte Reya Dengor schließlich,
brach damit das allgemeine Schweigen, und Selim Narriman nickte
langsam.
    „Damit dürftest du instinktiv das Richtige getroffen
haben, den gleichen Eindruck habe ich auch. Sicher, es könnte
auch so etwas wie ein Regierungspalast oder dergleichen gewesen sein,
aber das erscheint mir weniger wahrscheinlich. Wenn man auf anderen
Welten Relikte jeder Art gesehen hat, bekommt man ein Gespür
dafür."
    „Du solltest keine so vorschnellen Urteile abgeben",
warf Xand Tolim, der dritte Insasse des anderen Gleiters ein. , : Wir
alle haben bis jetzt noch keine Ahnung davon, wie es um die
Mentalität der Ureinwohner bestellt war. Vielleicht hatten sie
gar keine Götter oder sonstige höhere Wesenheiten?"
    „Irgendwelche Gottheiten verehrt jede Rasse", gab Selim
fast schroff zurück. Er hatte sich mit Tplim nie gut vertragen,
ihn aber notgedrungen in sein Team aufnehmen müssen, weil es auf
dem Planeten sonst keine guten Fachkräfte gab. „Ich sage
dir, dies ist ein Tempel - spüre förmlich die entsprechende
Aura, die von mm ausgeht!"
    „Seit wann bist du unter die Metaphysiker gegangen?"
erkundigte sich der andere spöttisch. „Ein echter
Wissenschaftler läßt sich nur von Fakten leiten, nicht von
mystischen Anwandlungen; das habe ich jedenfalls bisher immer
geglaubt."
    „Und was heißt glauben?" fragte Narriman
lakonisch zurück. „Doch auch nur, etwas als gegeben
voraussetzen, für das es keine wirklich stichhaltigen Beweise
gibt! Dieses Bauwerk da vorn aber existiert, und ich glaube, daß
es tatsächlich das ist, wofür ich es halte. Wer hier einem
Irrglauben unterliegt, wird sich bald herausstellen -Brad, wir landen
jetzt an der rechten Schmalseite des Gebäudes. Dort scheint es
so etwas wie ein Portal zu geben, durch das wir hineinkommen können."
    Lorman bestätigte, und die beiden Gleiter senkten sich knapp
zwanzig Meter vor dem Komplex auf den Steinbelag herab. Dieser gab
zwar unter dem Gewicht stellenweise nach, sie fanden aber doch
sicheren Stand, und der Expeditionsleiter gab seine Anweisungen.
Wenig später verließen alle sechs Personen die Fahrzeuge,
und sofort stürzten sich ganze Scharen von Insekten auf sie.
Rasch schlössen sie die
    Folienhelme ihrer Schutzanzüge, und die internen Klimageräte
liefen automatisch an. Dann wandten sie sich zu dem düsteren
Gebäude um, das auch im hellen Schein der nun bereits halbhoch
stehenden Sonne nichts von seiner beklemmenden Wirkung auf die
Menschen verlor.
    „Müssen wir wirklich da hinein?" fragte Edna
Porges zögernd. Sie war einige Jahre älter als Reya Dengor
und im Gegensatz zu ihr nicht schlank und blond, sondern klein,
dunkelhaarig und mollig. „Dieser Bau gefällt mir gar
nicht, Selim, sieh nur die seltsamen Figuren, die überall in den
Steingehauen sind."
    Narriman lächelte beruhigend und umfaßte ihre
Schultern.
    „Du hast doch nicht etwa Angst, Mädchen? Schlangen gibt
es hier jedenfalls nicht, und diese Figuren werden dich wohl kaum
beißen."
    Er betrieb damit reine Seelenmassage, denn die Skulpturen, die den
Eingang zu dem Bauwerk umgaben, wirkten zum Teil wirklich
furchteinflößend. Nur ein Teil von ihnen hatte annähernd
humanoide Gestalt, in der Mehrzahl waren es Tiere, deren Form einer
kranken Phantasie entsprungen zu sein schien. Bei genauem Hinsehen
war jedoch zu erkennen, daß auch an ihnen die vielen
Jahrtausende nicht spurlos vorübergegangen waren. Die stete
Wechselwirkung von Sonne, Tropenregen und Wind hatte weichere Stellen
im Gestein zum Abbröckeln gebracht, so daß den Figuren
einige Körperteile fehlten. Brad Lorman, ein
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