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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno
Autoren: Perry Rhodan
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und gab den zwei Steuermännern einige knappe
Zeichen. Die REA änderte den Kurs. Deutlich zeichneten sich die
Kielspuren der Schiffe im Wasser ab. Es herrschte jetzt, in der
gnadenlos grellen Mittagssonne, fast absolute Windstille ... hin und
wieder erzeugte ein ablandiger Hauch bizarre Kräuselmuster auf
der stillen Wasserfläche. Aber auch der Zweiruderer änderte
seine Richtung. Sein Rammsporn, mit Bronze beschlagen, zeigte
unverändert auf unseren Bug. Über das stille Wasser
erscholl eine dröhnende Stimme:
    „Seid ihr das Schiff, das einen Weißhaarigen und
seinen Freund, den Ägypter, an Bord hat?" Verblüfft
wechselten Zerres und ich einen Blick. Dann holte der Kapitän
tief Luft, legte seine schwieligen Hände trichterförmig an
den Mund und brüllte zurück:
    „Die REA hat diese Gäste. Was wollt ihr?"
    Die eintauchenden Riemenenden beider Schiffe hinterließen im
Wasser zweifache Doppelspuren, die sich
    in unzähligen auseinanderlaufenden Ringen verloren. Immer
wieder mußte ich erkennen,
    welch innere Schönheit in reichem Maß diesem Planeten
innewohnte. Aber ich verdrängte diesen Gedanken schnell wieder
und versuchte, Einzelheiten des etwa sechzig Fuß langen
Schiffes zu erkennen und das Gesehene richtig zu deuten. Ungewöhnlich
kräftige Ruderer hatte es an Bord, denn es kam in
vergleichsweise rasendem Tempo näher.
    „Wir führen euch zum Ankerplatz. Wir sind das Schiff,
das Atlan und Ptah bei der Erfüllung ihres Gelübdes
unterstützen. Mit dir, Kapitän, spricht Nestor, der Kapitän
der CHARIS." Schweige! Gib keine unbedachten Antworten! ermahnte
mich der Logiksektor.
    Wieder einer der verblüffenden Einfalle von ES. Langsam
drehte ich mich um und blickte hinunter zu Ptah, der unter dem
Vorwand, seine Muskeln geschmeidig zu machen, mit der Besatzung
zusammen ruderte. Er grinste schweißüberströmt zu mir
herauf. Natürlich hatte er jedes Wort verstanden.
    „Ich dachte, die CHARIS erst später zu treffen",
sagte ich zu Zerres. „Du siehst, wir haben auch einige
Möglichkeiten, unser Gelübde zu erfüllen."
    „Ich wünschte, dies wäre mein Schiff!" sagte
er und schickte einen lästerlichen Fluch hinterher.
    „Vielleicht brauche ich dich eines Tages als Kapitän",
tröstete ich ihn halbherzig.
    Schlank, schnell und prächtig, aber mit allen besten
Merkmalen der herrschenden Handwerkskunst hergestellt, mit hoch
aufragendem Bug und glattem Schanzkleid, mit winzigen Löchern
für die Schäfte der Riemen und einem vergleichsweise
riesigen Segel, glitt die CHARIS näher. Das Segel klebte an Mast
und Rah, der Bug lief in eine Doppelfigur aus: Ein Held im achaischen
Kampfhelm hielt den Kopf eines schlangenhaarigen Monstrums in der
Hand. Ein leuchtend gelber
    Helmbusch bewegte sich matt, das grausige Gesicht funkelte uns mit
Edelsteinaugen an. Scheinbar mühelos durchschnitt der
messerscharfe Bug das Wasser. Die CHARIS schwang herum, ohne daß
ich ein einziges Kommando hörte. Dann fuhr das Schiff parallel
zu uns auf die Einfahrt des Hafens zu.
    „Hier bin ich, Nestor!" rief ich hinüber.
    Die CHARIS war von nicht weniger als fünfzig Mann besetzt.
Jeweils zwölf Riemen in zwei Reihen an jeder Seite bewegten sich
wie im Takt einer Maschine. Mit offenen Mündern starrten die
Männer der REA zur CHARIS hinüber.
    „Euer Haus ist bereit. Ihr und eure Lasten werden von Wagen
dorthin gebracht. König Minoos heißt euch willkommen.
Folgt uns, Männer der REA!"
    „Habt ihr Wein für uns und ein paar dralle Mädchen?"
rief Ptah-Sokar übermütig von der Ruderbank aus. „Gut
gebaut und sauber gewaschen?"
    Nestor lachte dröhnend und schrie zurück:
    „Für eure nichtswürdigen Lüste wird gesorgt
werden."
    Er war groß und hakennasig. In eine glänzende
Bronzerüstung gekleidet, stand er im Bug der CHARIS und hielt
eine funkelnde Doppelaxt in die Höhe. Nestor grinste breit und
schüttelte den Kopf. Der schwarze Pferdeschweif auf seinem Helm
mit Nasenschutz und Kinnspangen peitschte hin und her.
    „Rudert schneller!" rief er. „Um so früher
werden euch die Schönheiten des Hafens begegnen."
    Ich hatte genug gesehen. Dieses Schiff und zumindest Teile seiner
Mannschaft konnten als Meisterwerk bezeichnet werden. Vielleicht, so
durchzuckte mich ein kühner Gedanke, verhielt es sich damit so
wie mit unseren Waffen: täuschend nachgeahmt, aus gänzlich
anderem Material, schneller, leichter und widerstandsfähiger.
Und darüber hinaus mit geheimnisvollen Eigenschaften
ausgerüstet, die nur wenigen
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