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PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno
Autoren: Perry Rhodan
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werden wir sehen, was uns der unsichtbare Herrscher mitgegeben
hat."
    „Richtig. Hast du jemals etwas von Charis gehört? Dumme
Frage - kannst du dich an den Namen oder den Begriff erinnern?"
    „Nein. Vielleicht läßt ES noch einige zusätzliche
Erinnerungen zu", meinte ich ohne viel Hoffnungen. „Ich
weiß, daß ES immer für gute und äußerst
fragwürdige Überraschungen gut ist. Immerhin wissen wir,
worum es geht."
    Der Auftrag war klar und scharf umrissen gewesen. Aber hier, auf
dem schwankenden Schiff im Licht der Morgensonne, waren wir nicht
einmal entfernt in der Lage, uns die unzähligen kleinen und
großen Probleme, Fragen oder Eigentümlichkeiten
vorzustellen, die mit der Katastrophe mittelbar oder unmittelbar zu
tun hatten.
    „Immerhin. Wir müssen, denke ich, mit uns selbst etwas
Geduld haben", sagte Ptah und spannte seine Muskeln. „Wenn
wir nicht das Bewußtsein aufkommen lassen, wir wären in
irgendeiner Zeit deiner Welt gestrandet..."
    „Es ist deine Welt zumindest ebenso wie meine!" brummte
ich. „Du hast recht. Versuchen wir, von Zerres und seinen
Männern zu erfahren, wie die Welt um uns herum aussieht!"
    Es war nicht wenig, was wir wußten: nach einer Reihe von
Abenteuern im Land Ptah-Sokars, in Ägypten, das die Achaier Khem
nannten, hatte uns ES zurück in die Tief seekuppel versetzt.
Obwohl alle unsere Erinnerungen, mochten sie tief und schauerlich,
wunderschön oder abstoßend sein, von ES manipuliert
wurden, konnten wir trotzdem sicher sein, daß wir lange Zeit
miteinander verbracht hatten. Mehr als nur eine Mission lang im
Nilland. Nach einem weiteren Tag auf See, der uns günstigen Wind
bescherte, hatten wir mehr erfahren können.
    Wir befanden uns im Mittelmeer, das allerdings von den Seefahrern
als das Große Zentrale Meer betrachtet wurde. Die Schiffahrt
„unserer" Zeit verlief weitestgehend von Insel zu Insel
und entlang der Ufer. Noch waren die meisten Schiffe so klein, daß
sie in den Nächten und bei mißlichen Winden an den Strand
gezogen werden konnten. Keftiu beherrschte das Meer, aber die
Phoiniker aus Gaza, Tyros, Sidon und Byblos trugen
    den Handel nicht weniger erfolgreich von Hafen zu Hafen. Sie
sollten sogar die Fahrt nach Tartessos, der Stadt des Silbers kennen,
jenseits der Meerenge, die man Melkarts Säulen nannte. Auf
Stronghyle, einer ägäischen Insel nördlich von Keftiu,
war ein Vulkan tätig, und noch immer wirbelten die Körper
der Stiertänzerinnen über die Hörner der Tiere. Aus
dem Norden, vom Festland, sickerte ein schmaler Strom helläugiger,
großer Einwanderer in das Land und erreichte auch einzelne
Inseln. Von Charis, der jungen Frau von ungewöhnlichem Aussehen,
hatte Zerres schon gehört, aber mehr wußte er nicht.
Pferde und Kampfwagen, viele Stadtkönige und Leibeigene, Zerres
schilderte uns ein lebendiges Bild von einer Welt, die ein Mosaik
bildeten; unendlich viele kleine Häfen und Siedlungen entlang
einer riesigen Küstenlinie.
    Die Sprache der Achaier verstanden und redeten wir, als wären
wir hier aufgewachsen. Ein weiterer Trick von ES. Bei Bedarf würden
wir auch über andere Fähigkeiten verfügen, von denen
wirjetzt noch nichts ahnten.
    „Es schmerzt, nicht selbständig über seine
Erinnerungen verfügen zu können", sagte Ptah einmal an
diesem Tag und strich über seinen schmalen Nasenrücken.
„Aber es stimmt mich heiter, daß ich weiß, wir
können uns helfen. Und wenn es auch nur mit überlegenen
Kenntnissen und Waffen ist."
    „Er innerungen können ebenso helfen wie hinderlich
sein", erwiderte ich und wußte, daß ich absolut
recht hatte. Schließlich gab es eine fast unendlich lange Zeit,
über deren gesammelte
    Erinnerungen ich unabhängig von ES frei verfügen konnte.
„Ich ahne, daß viele unserer gemeinsamen Erinnerungen
besser vergessen bleiben sollten."
    Die REA lief in der sinkenden Dämmerung einen winzigen
Sandstrand am Ostkap Palaikastro von Keftiu an. Das Heck wurde auf
den Strand hinaufgezogen,
    über den Bug wurden zwei Anker aus Stein und Holz
ausgebracht. Wir registrierten, daß es kein Eisen gab, nicht
einmal bei der Bewaffnung der Männer. Eine Mischung aus Kupfer,
Zinn und oftmals Blei bedeutete die höchste Stufe der
Metallbearbeitung. Bronzewaffen waren überall gebräuchlich,
noch immer.
    „Macht ein Feuer, Männer!" rief Zerres. „Unsere
Freunde haben nur Wein getrunken den Tag über."
    „Ein paar Bissen würden uns nicht schaden!" gab
ich zurück und watete an Land. „Schlaft ihr auf
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