Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno

Titel: PR TB 217 Das Mittelmeer Inferno
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Eingeweihten zu Diensten waren. Die
REA folgte in der Kielspur des prächtigen Schiffes, und zusammen
legten wir am Steuerbordkai des Hafens an.
    Ich wandte mich, während Ptah aus dem Bauch des Schiffes
herauf kletterte, an Zerres.
    „Es sieht aus, als ob unsere Fahrt hier zu Ende geht,"
    „Wenn dich Minoos willkommen heißt, wirst du die
Geiseln sehen und die Stiertänzerinnen", meinte Zerres
verdrossen. „Alle neun Jahre kommen sieben schöne Mädchen
und schöne Knaben hierher."
    Er schnalzte genießerisch mit der Zunge und blickte die
unzähligen kantigen Häuser mit den flachen Dächern und
den weiß gekalkten Mauern an, die sich vom Hafen aufwärts
den Hang hinauf erstreckten, unterbrochen von kleinen Plätzen,
gepflasterten Straßen und grünen, schattenwerfenden
Bäumen.
    „Ich bin sicher", sagte ich und meinte es ehrlich, „daß
sich unsere Wege noch ein paarmal kreuzen werden, Zerres. Dieses Meer
ist nicht der Weltenfluß Okeanos. Wie du weißt, werden
Ptah-Sokar und ich viele Häfen anlaufen. Jedesmal werden wir
nach Zerres und seiner tüchtigen REA fragen."
    Der Kapitän nickte bedächtig, während er schweigend
zusah, wie seine Männer mit flinken Griffen und der tiefen
Erfahrung von unzähligen Monden in fremden Häfen das Schiff
belegten. Dann richtete er seinen Blick in den strahlenden,
wolkenlosen Herbsthimmel und brachte hervor:
    „Ich habe viel nachgedacht, Atlan, über eure Worte und
das Orakel. Ich kann nur hoffen, daß die REA weit weg sei wird,
an jenem Tag, an dem sich die Vorbestimmung erfüllt. Weit weg
vom Chaos, von der Wut des Poseidon und von Zeus' Blitzen."
    Ich schlug ihm auf die Schulter und entgegnete:
    „Das ist, bei der Allmutter, auch unser Wunsch. Wir wollen
ebenso überleben wie,du und deine Männer!"
    Er nickte; in seinem Blick lag eine eigentümliche Bedeutung.
Ich kannte den Grund nur zur Hälfte - Menschen, die tagelang an
Bord eines kleinen Schiffes lebten und aufeinander angewiesen waren,
ohne die Möglichkeit, wegzugehen und aus dem Gesichtskreis des
anderen zu verschwinden, hatten ein anderes persönliches
Verhältnis zueinander gefunden. Entweder haßten sie sich
für den Rest ihres Lebens, oder sie waren in gewisser Weise
Freunde geworden. Nicht anders würde es mit Nestor und der
CHARIS werden.
    „Deine Tage seien gesegnet!" rief mir Zerres nach, als
ich mit drei Packen unserer Ausrüstung über die federnde
Planke lief.
    „Bringe ein Opfer für die Götter", gab ich
gallig zurück, „daß wir tun können, was uns
aufgetragen wurde!"
    „Dies werde ich tun, verlasse dich darauf, Weißhaariger!"
rief er mir nach.
    Ptah-Sokar und ich waren in der nächsten Stunde damit
beschäftigt, zu sehen und zu erkennen, was die Bronzezeit in
Griechenland bedeutete. Einzelne Eindrücke summierten sich,
während wir uns mit kurzen Sätzen verständigten.
Zunächst warfen und schleppten die Männer von Kapitän
Zerres unser Gepäck auf dem Bauch des Schiffes auf den Kai.
Sieben Wagen rasselten und dröhnten heran. Sie waren von wild
aussehenden Pferden gezogen, die im einengenden Brustgeschirr gingen.
Große Räder, deren Felgen mit Bronzereifen beschlagen
waren, klirrten über das grobe Pflaster. Dampfendes Fett quoll
aus den Naben der ungefederten Achsen. Die Lenker der Wagen hielten
die Seile oder die Zügel aus Leder in den Fäusten.
    Nestor kam auf uns zu, ergriff unsere Handgelenke und schüttelte
unsere Unterarme. Seine Matrosen schleppten die Ballen hin und her
und verluden sie in die Wagenkörbe aus Flechtwerk. Dutzende von
Müßiggängern sahen zu, wie wir empfangen wurden. Die
Pferde wieherten und rissen an den bronzenen Trensen. Sonnenhitze
schlug auf uns nieder wie ein Hammer. Binnen kurzer Zeit waren wir in
Schweiß gebadet. Männer mit amtlichverschlagenem Blick
versuchten, unsere Habe abzuschätzen. Eine fremde Welt,
gleichermaßen barbarisch und vom erhellenden Strahl einer
aufblühenden Kultur getroffen! Rauhe Scherze flogen zwischen den
Männern aus den zwei Schiffen und den wenigen Mädchen und
Frauen hin und her. Die Blätter der Bäume
    verströmten einen Duft nach brennendem Harz. Hinter den
Häusern erschollen undeutlich Schreie und, wenn ich nicht irrte,
die Laute von Peitschenhieben.
    Ich blickte in Nestors Gesicht und fragte mich, ob er und seine
Männer Gestalten aus einer anderen Zeit waren.
    Bei einem Auftrag von ES ist alles möglich. Du brauchst deine
kühnen Gedanken nicht zu unterdrücken, sagte der Extrasinn.
    Die Haartracht dieser jungen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher