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PR TB 216 Welt Der Flibuster

PR TB 216 Welt Der Flibuster

Titel: PR TB 216 Welt Der Flibuster
Autoren: Perry Rhodan
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anzufassen.
    Der Flibustier blickte sich hilflos um.
    “Kayna!” schrie er. “Wach auf!”
    Aber die Frau rührte sich nicht.
    Schließlich kniete er sich neben ihr hin und untersuchte die
Wunden genauer. Er entdeckte mehrere Bißwunden, die auch von
giftigen Schlangen oder Reptilien stammen konnten.
    Seine Intelligenz reichte aus, um festzustellen, daß er
schnell handeln mußte. Da er auch keine Medikamente oder etwas
Ähnliches mit sich führte, gab es nur einen Weg. Er mußte
Kayna schnellstens nach Coburn-Village bringen.
    Die beiden Schatten, die in langen Sätzen aus dem Dickicht
brachen und auf ihn zuschössen, bemerkte er in seiner Verwirrung
fast zu spät. Erst das wütende Fauchen machte ihn auf die
neue Gefahr aufmerksam.
    Die beiden Tiere waren so lang, wie Axe groß war. Sie
besaßen sechs Füße und ein zusätzliches
Armpaar, das dicht unter dem Kopf aus dem Vorderleib wuchs. Er kannte
diese Tiere nicht, denn er war ihnen noch nicht begegnet.
    Rein äußerlich erinnerten sie Axe an eine Mischung aus
terranischem Tiger und phralosischem Montaur, wie sie auf vielen
Welten in dem Sternenhaufen Praesepe anzutreffen waren. Unwillkürlich
nahm Axe daher an, daß diese wütenden Bestien auch über
die tödlichen Atemgase verfügten, wie sie die Montaur
besaßen.
    Er fuhr herum und ging in gebückte Stellung. Sein Messer
hielt er abwehrend in die Höhe.
    Beide Tiere wählten ihn als Angriffsziel. Axe war froh
darüber, denn ihm erschien es wichtiger, daß der ohnehin
hilflosen und besinnungslosen Kayna nichts geschah. Der Aufprall des
ersten Tieres riß den Flibustier fast von den Beinen. Die
beiden Arme der Bestie krallten sich an seinem Oberkörper fest,
und das breite Maul suchte nach der Möglichkeit zuzubeißen.
    Axe stieß blind mit dem Messer zu. Der Zufall half ihm. Mit
aller Wucht rannte er
    seine einzige Waffe in den Körper des Tieres.
    Noch bevor der pelzige Leib von ihm abfiel, stürzte sich die
zweite Bestie auf ihn. Axe riß es nun endgültig zu Boden.
Er fiel auf Kayna.
    Geistesgegenwärtig packte er den leblosen Körper und zog
ihn mit sich in die Höhe. Dem Angreifer versetzte er einen
Fußtritt an die Unterkante des Maules. Dann rannte Axe los. Der
schlaffe Körper Kaynas hing über seiner Schulter.
    Im Zurückblicken verfolgte Axe die Bewegungen der Bestie. Zu
seinem Erstaunen verfolgte sie ihn nicht. Statt dessen stürzte
sie sich auf ihren tödlich verletzten Artgenossen.
    Er erreichte den Rand der kleinen Lichtung und verschwand zwischen
dem dichten Pflanzenwuchs des Urwalds. Hier fühlte er sich
sicherer, denn große Tiere waren hier eine Seltenheit.
    In dem Durcheinander hatte er die Orientierung verloren. Die Sonne
von SOLITUDE schimmerte nur schwach durch das dichte Laub der hohen
Bäume. In der Regel verließ sich Axe auf seinen Instinkt,
aber der versagte jetzt, wo er einmal die Richtung verloren hatte.
    Er lief auf gut Glück los. Dabei wählte er einen Weg,
der ihn in einem Halbkreis um die Lichtung herumführte. So
hoffte er auf seine eigenen Spuren zu stoßen.
    Der kleine und leichte Körper Kaynas behinderte ihn nur
wenig. Die Frau wog bestimmt nicht halb so viel wie er selbst. Ihre
pechschwarzen Haare, die sie sonst als einen aus zwei Zöpfen
geflochtenen, schweren Haarknoten im Nacken trug, hingen aufgelöst
zu Boden.
    Axe kämpfte sich durch die immer enger stehenden Pflanzen. Er
spürte nur einen Drang, nämlich schnell seine Freunde zu
erreichen, weil die allein Kayna helfen konnten. Über alles
andere dachte er nicht nach.
    Seinem ungestümen Anrennen gegen die Pflanzenwelt war es
zuzuschreiben, daß er ein tiefes Loch übersah. Gemeinsam
mit Kayna stürzte er in die Tiefe.
    Das Loch erinnerte an eine Fallgrube, denn die Seitenwände
waren künstlich geglättet. Axe legte Kayna zu Boden und
blickte sich um. Über ihm schloß sich in etwa drei Metern
Höhe langsam die Pflanzendecke, die ihm den Blick auf die
Aushöhlung versperrt hatte.
    Er witterte Gefahr, und das bedeutete, daß er schnell
handeln mußte.
    Wie ein Affe kauerte er sich zusammen und schnellte dann in die
Höhe. Seine langen Arme bekamen den Rand des Loches zu fassen.
Er zog sich nach oben und ließ Kayna zunächst zurück.
    Der heftige Schlag, der seinen Körper traf, hätte ihn
fast wieder in die Grube geschleudert. Von seinem Leib prallte ein
fast kugelrundes Tier ab, das Axe schon mehrfach beobachtet hatte.
    Er nannte es Wasserkugel, denn der Körper des Tieres bestand
fast gänzlich aus einer
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