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PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten
Autoren: Perry Rhodan
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ausgestattet,
und - wie Kamee nicht anders erwartet hatte - dort war der dritte
Armstrong zu finden. Er stand aus einem tiefen Ledersessel auf und
ging mit ausgestreckter Hand auf Kamee zu. ,,Ich freue mich, Sie zu
sehen", sagte Armstrong. „Nehmen Sie Platz.“ ,,Wo
sind die anderen?" fragte Kamee. Sie setzte sich in einen
Ledersessel. Die Firma Armstrong mal drei hatte sich ganz offenkundig
an zahlreichen Trivid-Filmen aus der Zeit des Sherlock Holmes
orientiert. Das Mobiliar bestand aus wertvollem Mahagoni, die Sessel
dazu, dunkel und ledern, passten hervorragend, desgleichen der
Teppich. Die Gemälde an den Wänden waren von vornehmer
Patina größtenteils englische Landschaften darstellend,
angefüllt mit Hunden, Füchsen und rot gekleideten Reitern.
In einem Aschenbecher glomm duftend eine Pfeife. Kamee konnte
angesichts von soviel edler Perfektion nur grinsen. ,,Sie werden mir
doch sicher einen hundertjährigen echten Scotch anbieten wollen,
nicht wahr?" fragte sie. ,,Ich würde den Sherry empfehlen",
sagte Armstrong lächelnd. „Er ist weniger alt, entschieden
preiswerter und nicht ganz durchschlagskräftig. Sie werden einen
klaren Kopf brauchen.“ ,,Wozu?" fragte Kamee. Sie lehnte
mit einem Kopf schütteln den Sherry ab. Kamee trank
grundsätzlich keinen Alkohol bei solchen Gelegenheiten.
Armstrong verzichtete ebenfalls. ,,Sie haben nicht die leiseste
Ahnung, weshalb wir sie hierher gebeten haben?“ Kamee schlug
die Beine übereinander. „Nicht die geringste“, gab
sie zu. ,,Sind Sie der Sohn oder der Enkel?"
    „Weder noch", sagte Armstrong. „Angestellter,
aber ich heiße zufällig wie die drei Firmengründer.
Sie heißen Kamee Nyssen?"
    ,,Mit vollem Namen Kamee Alexandra Tarimoto Nyssen", verriet
Kamee. „Man kann es in meinen Papieren nachsehen. Meine Eltern
waren sehr kosmopolitisch eingestellt."
    „Sie haben Ihre Eltern nie gekannt?“ „Ein
wenig“, sagte Kamee. „Aufgewachsen bin ich in einem
Waisenhaus, einem sehr guten, wie ich bemerken möchte. Ich habe
es gut gehabt dort." Armstrong lehnte sich im Sessel zurück
und nahm die Pfeife auf. Meerschaum, stellte Kamee fest, und zwar
echter, der im Jahre 2400 ebenfalls ein ordentliches Stück Geld
kostete. „Weitere Verwandtschaft existiert nicht? Kamee warf
einen bezeichnenden Blick auf den Einladungsbrief. „Bis jetzt
nicht.“ „Sie brauchen keine Angst zu haben, ich habe
keine neue Stiefmutter für Sie in petto, auch keine Erbtante.“
„Schade", sagte Kamee. ,,Mit einer Erbtante hätten
sich viele hübsche Möglichkeiten aufgetan..."
    „Haben Sie eigentlich Ihren Großvater gekannt?“
„Woher; bitteschön?" fragte Kamee. ,,Zwar ist es in
der Galaxis ruhig gewesen in den letzten Jahrzehnten, aber in den
Jahren davor ist es ganz schön turbulent zugegangen, und meine
ehrenwerten Vorfahren haben immer mittendrin gesteckt.“ „Das
scheint in der Familie zu liegen“, sagte Armstrong. „Sie
wissen also auch nicht, von wem Sie eigentlich abstammen?“
,,Wenn Sie schon so fragen - wahrscheinlich vom alten Lordadmiral
Atlan, aus erster Ehe." Armstrong verschluckte fast seine Pfeife
bei dem vergeblichen Versuch, den Lachanfall zu unterdrücken.
,,Sehr gut", kicherte er. „Das werde ich ihm erzählen,
wenn ich ihn das nächste Mal sehe.“ ,,Sie kennen Atlan?"
    Armstrong wurde wieder ruhig. „Ich kenne ihn, ob er mich
ohne fotografisches Gedächtnis wieder erkennen würde, steht
auf einem anderen Blatt. Nein, Sie stammen nicht von Atlan ab. Aber
Sie haben dennoch einen recht prominenten Großvater - es war
Rod Nyssen.“
    Kamee zuckte mit den Schultern. ,,Nie gehört", sagte sie
leichthin. „Hätte ich ihn kennen sollen?“ Armstrongs
Blick schien durch sie hindurchzugehen. Leise sagte er: ,,Das wenige,
was ich über Rod Nyssen weiß, sagt mir, dass Sie
vielleicht sehr stolz gewesen wären, diesen Mann zu kennen.“
Kamee zog die Brauen in die Höhe. ,,Ach, wirklich?" fragte
sie. Armstrong stand auf. Mit einer freundlichen Handbewegung
forderte er auch Kamee auf, sich zu erheben. Der Notar führte
Kamee in einen benachbarten Raum. Dort saßen zwei junge Männer,
ungefähr in Kamees Alter. „Ich darf Sie miteinander
bekannt machen - dies ist Miss Nyssen, der Herr dort heißt
Yigael Cummings, der andere ist Shaktar Deringhouse.“
    Skeptisch musterte Kamee die Männer. Cummings war dreißig,
blond wie sie und wirkte ein wenig schlaksig. Shaktar Deringhouse -
wo hatte Kamee den Namen schon einmal gehört? -hatte dunkle
Hautfarbe und
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