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PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten
Autoren: Perry Rhodan
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begraben werden. Ich
habe mir vorgenommen, mir diese Wunschträume zu erfüllen."
    ,,Wie denn?"-, fragte einer aus dem Saal. ,,Und wo
überhaupt?"
    Freyt blickte über die Versammlung hinweg.
    ,,Ich werde ein Schiff chartern, groß genug für alle,
die diese letzte Reise mitmachen wollen. Wir werden starten und die
Erde verlassen. Wir werden ohne festes Ziel im Raum herumreisen, und
wenn wir einen Planeten nach unserem Geschmack gefunden haben, werden
wir dort siedeln."
    ,,In unserem Zustand? Als Todgeweihte?"
    „Dem Tod sind wir verfallen von dem Tag an, an dem wir
geboren wurden", antwortete Freyt. ,,Die Zelldusche hat nur
diesen Tag hinausgezögert. Ich habe nach meinen Unterlagen noch
knapp sieben Monate zu leben - und ich habe keine Lust, diese letzten
Monate meines Lebens für mich und andere zur Qual werden zu
lassen.
    Nicht für den Chef, der in jedem Augenblick, wo er mich
sieht, daran denken muss, dass er Homer G. Adams einen Aktivator
gegeben hat und mir nicht. Qualen will ich auch mir ersparen, wenn
ich nicht mehr mit denen zusammentreffen möchte, die mehr Glück
gehabt haben - und ich glaube, es wird auch für unsere Freunde
eine Qual sein, wenn sie uns erblicken und an ihren Zellaktivator
denken."
    ,,Sehr edel gedacht", spottete eine Stimme aus dem
Hintergrund.
    Freyt lächelte schwach.
    ,,Mein lieber Freund", sagte er halblaut und sehr
eindringlich, ,,ich kann hingehen und den Chef anflehen. Ich kann
unter Schreien und Flüchen zugrunde gehen. Ich kann beten und
lamentieren, mit dem Schicksal um ein paar Stunden zu feilschen
versuchen. Ich werde all das nicht tun. Ich werde versuchen, mir für
die letzten Monate meines Lebens das Ausmaß an Würde zu
bewahren, das ich stets angestrebt habe. Das hat nichts mit Edelmut
zu tun, sondern lediglich mit Selbstachtung."
    ,,Danke", sagte die gleiche Stimme. ,,Setzt mich auf die
Passagierliste. Ich komme mit."
    Van Moders hob die Hand.
    „Grundsätzlich bin ich mit dem Plan einverstanden",
sagte er ruhig. ,,Ich gebe aber eines zu bedenken. Der Chef hat uns
die Zelldusche nicht zukommen lassen, weil er unsere Nasen so schön
fand. Er hat dies getan, weil er unsere Arbeit für die
Interessen der Allgemeinheit für wichtig gehalten hat. Ich
frage: dürfen wir jetzt, in dieser ungemein kritischen Lage für
die Terraner und alle anderen Bewohner des bekannten Teils der
Milchstrasse, dürfen wir jetzt unsere Arbeit einfach hinlegen
und uns stillschweigend verdrücken?"
    Freyt holte tief Luft.
    ,,Der Einwand trifft", sagte er. ,,Ich halte dem entgegen,
dass zwar jeder von uns an seinem Platz wichtig ist, aber keiner
unersetzlich. Es wäre schade um die Menschheit, wenn sie unser
Verschwinden nicht überleben würde."
    ,,Wir haben Verwandte, Frauen, Kinder!"
    „Nehmt sie mit, nehmt Abschied von ihnen. Es bleibt euch
überlassen. Ich möchte jetzt eine Abstimmung herbeiführen.
Ich schlage vor, dass wir das Schiff starten lassen, bevor der Chef
von Quinto-Center zurückkommt.“
    ,,Das wird in ein paar Tagen der Fall sein", riefjemand.
    ,,Ich weiß"; sagte Freyt. ,,Wie lange wollt ihr denn
Abschied nehmen?"
    Die Abstimmung war schnell abgewickelt. Die überwältigende
Mehrheit stimmte Freyts Vorschlag zu.
    ,,Alle, die mitfliegen wollen, können sich bei mir melden",
sagte Freyt anschließend. ,,Wir starten in drei Tagen."
    Die Versammlung zerstreute sich langsam. In kleinen Gruppen oder
einzeln verließen die unsterblichen Todgeweihten den Raum,
einige bleich, andere gefasst. Sie wussten seit Tagen, was ihnen
bevorstand, und bei den meisten hatte die kalte Vernunft längst
das gleiche Urteil gefällt wie Nathan.
    ,,Was ist mit dem Schiff?" fragte Rod Nyssen. „Bekommen
wir ein Schiff?" „Selbstverständlich", sagte
Freyt. Er packte seine Unterlagen zusammen. ,,Dazu reichen meine
Vollmachten. Das Imperium wird in den nächsten Jahren mehr
verlieren als einen schnellen Frachter."
    ,,Kein Schiff der Flotte?" Freyt lächelte.
    ,,Ich möchte nicht unter Kanonendonner abtreten", sagte
er. Er holte tief Luft, sah seine beiden Gefährten an. Diese
drei Männer waren unabhängig voneinander auf den gleichen
Gedanken gekommen. Sie hatten diese Versammlung in Szene gesetzt. Sie
alle waren schon
    in der ersten Stunde der modernen Menschheit dabei gewesen. Sie
waren zur Dritten Macht gestoßen, kaum dass Perry Rhodan mit
den beiden Arkoniden Crest und Thora wieder auf der Erde gelandet
war. In unmittelbarer Nähe des Versammlungssaales stand das
Denkmal der alten STARDUST auf
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