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PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten

Titel: PR TB 212 Expedition Der Todgeweihten
Autoren: Perry Rhodan
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einem Sockel.
    ,,Es hat lange gewährt", sagte Michael Freyt. ,,Hat es
sich gelohnt?"
    Rod Nyssen wiegte den Kopf.
    ,,Für die Unsterblichkeit sollten wir genug getan haben",
sagte er nachdenklich.
    Freyt sah starr geradeaus.
    ,,Ich habe eine heimliche Angst", sagte er leise. ,,Sie
peinigt mich, seit ich die Botschaft von ES gehört hatte. Ich
wusste sofort, was ich zu tun hatte, aber seit diesem Entschluss
frage ich mich, ob man mich nicht eines Tages für diesen
Entschluss auslachen wird. Solarmarschall Freyt opfert sich für
Perry Rhodan, um ihm eine schwierige Entscheidung abzunehmen. Wie
klingt das? Nach perfektem Melodram, nach kitschigem Pathos. Ein
Edelrührstück' über das sich unsere Enkel
wahrscheinlich totlachen werden."
    Rod Nyssen schüttelte heftig den Kopf.
    ,,Ganz sicher nicht", sagte er zuversichtlich.
    Kamee Nyssen sah, wie der Bildschirm sich verdunkelte. Das Band
war zu Ende.
    ,,Ich bekam dieses Band vor einigen Tagen zugeschickt", sagte
Perry Rhodan leise. „Michael Freyt hat
    es aufnehmen lassen, als Dokumentation dieser Entscheidung."
    Shaktar Deringhouse sah Rhodan mit versteinertem Gesicht an.
    ,,Wo waren Sie damals?"
    ,,Ihr Großvater hat es gesagt, in Quinto-Center' bei Atlan.
Es ist geraume Zeit verstrichen damals, bis ich die Erde wiedersehen
konnte."
    ,,Was aus Ihren Mitarbeitern wurde, war Ihnen gleichgültig?
Kein Wort für sie, kein Anruf, kein Besuch?"
    Rhodan sah denjungen Mann aufmerksam an. ,,Der Mitarbeiter, der
von allen am ehesten einen Aktivator brauchte, weil er nur noch
wenige Tage zu leben gehabt hätte, war Reginald Bull. Er war in
meiner Nähe. Was die anderen Mitglieder meines Stabes anging,
die ebenfalls unter dem Entzug der Zelldusche zu leiden hatten, so
habe ich auf deren Kaltblütigkeit und Nervenstärke vertraut
- nicht zu Unrecht, wie Sie wohl gesehen haben. Obendrein hat Ihr
Großvater mit der ihm eigenen Umsicht und Schnelligkeit
gehandelt. Als ich von Quinto-Center zurückkehrte, war die
Expedition der ICA bereits unterwegs."
    ,,1CA?" fragte Kamee. ,,Ist das ein Name?" ,,Eine
Abkürzung", sagte Yigael Cummings-Freyt. ,,Sie steht für
die lateinischen Worte IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS."
    ,,Das sind doch Namen", widersprach Kamee. „Nicht
ganz", erklärte Freyt. Er schien durch Rhodan und die Wand
hinter dem Großadministrator hindurchzusehen. ,,Die römischen
Kaiser pflegten, um ihre einzigartige Stellung zu unterstreichen,
sichjeweils als Söhne oder Adoptivabkömmlinge der beiden
ersten römischen Kaiser zu bezeichnen - die Namen dieser beiden
vergöttlichten Kaiser fügten siejeweils ihrem Familiennamen
bei. Imperator ist dann die Amtsbezeichnung. Aus dem Namen Caesar
wurde so eine Amtsbezeichnung - später umgewandelt in Kaiser
oder Zar.“
    ,,Sehr interessant", sagte Kamee. ,,Und was hat das zu
bedeuten?"
    ,,Es ist eine Anspielung voll bitterer Ironie", sagte Perry
Rhodan. ,,Ave Caesar, morituuri te salutant - gegrüßt
seiest du, Caesar, die Todgeweihten grüssen dich. Die
Arenakämpfer in der römischen Kaiserzeit pflegten das beim
Eintritt in die Arena zu sagen. Der Name des Schiffes ist eine
Anspielung darauf, dass damals eine Expedition der Todgeweihten
gestartet ist." Yigael Freyt fasste den Großadministrator
fester ins Auge.
    „Wissen Sie, wohin die Leute geflogen sind?"
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Wir haben keine Spur mehr von ihnen gefunden. Alles, was
ich weiß, ist, dass siebenundfünfzig Frauen und Männer
bei meiner Rückkehr verschwunden waren."
    ,,Und der Rest?"
    ,,Sie hatten erst vor kurzer Zeit die Zelldusche bekommen, sie
hatten teilweise noch Jahrzehnte vor sich. Sie sind geblieben, sie
wollten auf der Erde sterben."
    „Siebenundfünfzig", murmelte- Kamee. ,,Und Rod
Nyssen war mein Großvater."
    Shaktar Deringhouse sah den Notar an.
    „Wozu dient nun dieser Aufklärungsnachmittag? Warum
werden wir erst jetzt davon unterrichtet - und wozu überhaupt?"
    Perry Rhodan nickte Armstrong zu. Der schaltete die
Raumbeleuchtung wieder aus. Der Bildschirm wurde hell.
    „Ich werde veranlassen", sagte Michael Freyt, und er
sah dabei in die Linse der Kamera, »dass dieses Band bei einem
Notar aufbewahrt wird. Es soll dort bis zum Jahre 2400 liegen
bleiben. Bis dahin werden unsere unmittelbaren Nachkommen
wahrscheinlich schon sehr alt sein und uns vergessen haben. Wir
bestimmen dieses Band unseren Enkeln, falls die sich für unser
Schicksal überhaupt noch interessieren."
    ,,Mein Großvater scheint mich recht gut gekannt zu
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