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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet
Autoren: Perry Rhodan
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Faider
Kunzafs Stimme drang aus mehreren Lautsprechern gleichzeitig. Sie
schien von überall her zu kommen. „Niemand außer dir
hätte mein Versteck in dieser Ruine gesucht. Ich bin dir nahezu
wehrlos ausgeliefert. Bei mir ist nur mein Diener, und wir beide sind
in der Handhabung von Waffen so unerfahren, daß es wenig Sinn
hätte, wenn wir uns mit dir auf ein Feuergefecht einließen.“
    „Gib auf, Kunzaf!“ rief Brak. „Du hast keine
Wahl mehr.“
    „Doch, eine habe ich noch“, antwortete die
gespenstische Stimme. „Von denen, die wissen, daß man aus
Matecumbe-Blättern Metathen gewinnen kann, ist nur noch einer in
Freiheit: ich. Ich habe eine Aufzeichnung angefertigt, Brak, die ich
über meinen Hypersender abspielen lassen kann. Das hättest
du nicht gedacht, daß ich hier über ein solches Gerät
verfüge, nicht wahr? Die Aufzeichnung beschreibt alle
botanischen Charakteristiken der Matecumbe-Pflanze und gibt die
galaktischen
    Koordinaten des einzigen Planeten, auf dem sie natürlich
vorkommt: Karsis. Wenn du die Tür zu meinem Versteck
niederbrennst, Brak, lasse ich die Aufzeichnung ablaufen, und in
wenigen Minuten wird alle Welt wissen, wie man auf billige Weise zu
einem teuren Rauschgift kommt. Läßt du mich dagegen in
Ruhe, dann bleibt das Geheimnis gewahrt.
    Die Entscheidung, Brak, liegt bei dir!“
    Tausend Gedanken liefen Langion Brak durchs Gehirn. Kunzafs
Einfallsreichtum war beeindruckend. Wenn die Nachricht über den
Zusammenhang zwischen Matecumbe und Metathen in die Welt hinausging,
dann würden sich Tausende t von
Möchtegern-Drogenhändlern auf die Reise nach Karsis machen.
Keine Sperre, mit der die GAVÖK den Planeten umgab, war so
dicht, daß nicht das eine oder andere Raumschiff doch hätte
hindurchschlüpfen können. Kein Ausrottungsprogramm war so
vollkommen, daß nicht eine Handvoll Matecumbe-Pflanzen doch am
Leben geblieben wären. Und war es erst einmal gelungen, ein oder
zwei Pflanzen - oder Matecumbe-Samen - von Karsis nach draußen
zu schmuggeln, dann war es mit der wirksamen Kontrolle des
Metathen-Handels ein für allemal vorbei.
    Auf der anderen Seite: Durfte Faider Kunzaf ungestraft entkommen?
Was würde er tun, wenn man ihm freien Abzug gestattete? Weiter
mit Metathen handeln selbstverständlich. Leichter ließ
sich kein Geld verdienen. Er kannte sich auf Karsis aus. Es würde
ihm ein leichtes sein, sich Matecumbe-Samen zu verschaffen, mit dem
er anderswo eine neue Pflanzung einrichten konnte. Undjedesmal, wenn
man ihn zu greifen suchte, würde er daraufhinweisen, daß
irgendwo ein Abspielgerät stehe, das per Fernsteuerung in
Betrieb genommen werden konnte und die Nachricht über das
Geheimnis der Matecumbe-Pflanze in alle Welt hinausposaunen würde.
    Langion Brak biß die Zähne aufeinander und griff den
Kolben des Strahlers fester.
    „Paß auf, Kunzaf“, rief er. „Ich komme!“
    Die steinerne Tür hielt nicht lange stand. Glühend und
rauchend brach sie in sich zusammen. Brak und Louisa sprangen über
die Trümmer hinweg und gelangten in einen Korridor, der sich
nach links krümmte. Als Louisa den Scheinwerfer ausschaltete,
sahen sie unweit vor sich Licht schimmern. Sie eilten darauf zu und
kamen an eine Stelle, an der der Korridor übergangslos in eine
geräumige Kammer mündete. Sie war zweckmäßig
ausgestattet und enthielt vielerlei technisches Gerät, darunter
eine Konsole für Hyperfunkbetrieb mit entsprechendem
Energiemikrophon. Im Hintergrund führten zwei weitere Türen
in angrenzende Räume.
    Faider Kunzaf stand neben der Konsole. Sein Gesichtsausdruck war
eine Mischung von Bedauern und Triumph.
    „Die Sturheit hat gesiegt“, sagte er bitter. „Die
Sache hätte anders ausgehen können - zu meinem Wohl und zu
dem der galaktischen Völker.“
    Brak hielt den Lauf des Strahlers auf ihn gerichtet.
    „Ruf deinen Diener“, sagte er hart, „und dann
wollen wir uns auf den Weg machen.“
    Kunzaf betätigte einen Schalter. Weit im Hintergrund der
unterirdischen Anlage ertönte ein Summen. „Du hast
keinerlei Berechtigung, mich festzunehmen“, sagte er. „Ich
bin ein Bürger der Republik Belenda.“
    „Das geht mich nichts an“, knurrte Langion Brak.
„Damit soll sich die GAVÖK herumschlagen.“
    „Ich dachte mir“, sagte Kunzaf mit schiefem Grinsen,
„daß du dich dadurch womöglich nicht beeindrucken
lassen würdest.“
    Eine der beiden Türen öffneten sich, und ein Mann trat
ein, bei dessen Anblick Brak unwillkürlich die Augen
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