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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet
Autoren: Perry Rhodan
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Kasengi
vermochte er nichts auszurichten. Aber sein Gesicht zeigte Ärger
und Haß, und in den ruhelosen Augen glomm es tückisch.
Varenne würde es bei dieser Abfuhr nicht bewenden lassen.
    „Ich achte deine Entscheidung, Kasengi“, dröhnte
Murundas Stimme, „aber wir müssen uns in diesem Augenblick
aller Sentimentalität enthalten. Wenn Treloff kommt, muß
dein Freund sich im Quartier der Arbeiter befinden.“
    „Das ist selbstverständlich“, antwortete Kasengi.
„Du irrst dich, wenn du meinst, ich handle aus Sentimentalität.
Wenn du mir erlaubst, werde ich später zu dir darüber
sprechen.“
    „Seit wann fragt ein freier Burangi um Erlaubnis?“
grollte Murunda unwirsch.
    „Was soll ich im Quartier der Arbeiter?“ verlangte
Langion Brak zu wissen. „Was sind Arbeiter? Was haben sie zu
tun?“
    Unter dichten Brauen hervor bedachte Murunda ihn mit einem
abwägenden, mißtrauischen Blick. „Arbeiter sind
diejenigen, die sich ihren Lebensunterhalt in den
Matecumbe-Pflanzungen verdienen. Sie pflanzen, hüten und ernten.
Es gibt in unserem Land keine höhere Pflicht, als sich um das
Wohl der Pflanzungen zu kümmern.“
    „Ich sehe“, grinste Brak spöttisch. „Darum
vertraut ihr sie euren Gefangenen an, die sich um diesen Posten nicht
beworben haben.“
    „Dein Spott ist bitter, mein Freund“, sagte Kasengi.
„Aber du täuschst dich, wenn du meinst, daß wir nur
Gefangene in den Pflanzungen beschäftigen. Wir haben ihrer
längst nicht genug. Bei weitem die Mehrzahl der Arbeiter sind
Männer und Frauen aus unserem Volk.“
    Das klang aufrichtig, aber Brak war nur noch halb bei der Sache.
Kasengi hatte Besonderes mit ihm vor. Er wollte zu Murunda davon
sprechen, aber nicht in dieser Runde. Es gab unter den restlichen
fünfen solche, denen er nicht traute. Langion Brak war bereit,
ein kalkuliertes Risiko einzugehen.
    „Ihr baut Matecumbe nicht für eure eigenen Zwecke an?“
fragte er.
    „Wir benutzen es als Tauschware“, bestätigte
Murunda.
    „Und euer Zwischenhändler ist Treloff?“
    Ein stummes Nicken antwortete ihm.
    „Nehmt euch in acht“, sagte er. „Ich weiß
über Treloff nur, was ich gehört habe. Wenn auch nur ein
Zehntel davon wahr ist, dann betrügt euch der Mann bei jeder
Gelegenheit, die sich ihm bietet.“
    Die Blicke, die Kasengi und Murunda einander zuwarfen, entgingen
ihm nicht. Aber es wurde kein weiteres Wort über das Thema
verloren.
    Auf dem Weg zum Arbeiterquartier erfuhr Langion Brak, daß
die Burangi außer den Flexen auch noch andere, ein wenig
modernere Transportmittel besaßen. Man beförderte ihn in
einem hochbeinigen, gasgetriebenen Radfahrzeug, das um die Mitte des
20. Jahrhunderts, wenn ihn nicht alles täuschte, als
Geländewagen kategorisiert worden wäre. Die Räder
machtenjede Unebenheit des Bodens mit. Die Federung war, wenn
überhaupt vorhanden, miserabel. Was den Komfort anbelangte, so
war die Reise auf dem Rücken eines Flex, wenn auch langsamer,
dieser Art der Fortbewegung eindeutig vorzuziehen.
    Brak hatte die bunte Kleidung, die er dem jungen Krieger namens
Larmuk abgenommen hatte, ablegen müssen und war mit einer
Arbeiteruniform ausgestattet worden: grauer Kaftan, graue Kniehosen.
An Bord des Geländewagens saß er auf der vorderen Bank
neben Kasengi, der das Fahrzeug steuerte. Auf der Bank hinter ihm
hockten zwei Burangi-Krieger mit schußbereiten Pistolen.
    „Woher habt ihr diese Fahrzeuge?“ fragte er Kasengi.
    „Fahrzeuge?“ kam das Echo. „Es gibt im ganzen
Hochland nur diesen einen Wagen. Wir bezahlen dafür mit der
Matecumbe-Ernte einer ganzen Saison. Und den nächsten dürfen
wir erst verlangen, wenn dieser hier zusammenbricht und nicht mehr
repariert werden kann.“
    „Das sind Treloffs Vorschriften?“
    „Nein, nicht seine. Treloff ist erst seit ein paar Monaten
im Land. Vor ihm war es ein anderer, und nach ihm wird es wiederum
ein anderer sein. Die Regeln werden drunten in Belenda gemacht.“
    „Dem tropischen Tiefland?“
    Kasengi sah ihn überrascht an. Der matte Schimmer der
Kontrolleuchten auf dem Armaturenbrett ließ seine harten Züge
aus der Dunkelheit hervortreten.
    „Du kennst es?“ Es war deutliches Mißtrauen in
seiner Stimme.
    . „Ich kenne es nicht“, antwortete Brak. „Aber
ich nehme bei aller Bescheidenheit an, daß ich euch im
Zusammenreimen von Dingen einiges voraus habe. Ich sah den grünen
Fleck, als ich auf diese Welt zutrieb. Wie nennt ihr euren Planeten?“
    „Karsis.“
    Braks Gehirn wurde aktiv.
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