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PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet
Autoren: Perry Rhodan
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Karsis? Nie gehört. Er erinnerte
sich an eine Siedlerwelt, von der in den Anfangsjahren des Solaren
Imperiums, vor mehr als 1500 Jahren, die Rede gewesen war. Karzissa.
Konnte es sein, daß durch Abschleifung Karsis daraus geworden
war?
    „Eure Vorfahren waren terranische Siedler“, sagte er
nach geraumem Nachdenken. „Erinnert ihr euch daran noch?“
    „Wir haben es nicht vergessen.“
    „Warum besitzt ihr keine terranische Technologie? Warum
reitet ihr auf gehörnten Flexen und besitzt nur ein einziges,
altmodisches Motorfahrzeug?“
    Kasengi liebte es nicht, auf diese Weise ausgefragt zu werden. Das
hörte man seiner Stimme an.
    „Viele Jahre sind seit der Besiedlung vergangen. Die Zeiten
waren hart. Wir sind, was wir sind, und haben keine Klagen.“
    Das möchte ich wohl bezweifeln, dachte Langion Brak, aber er
ließ das Thema von da an in Ruhe. „Sind alle Arbeiter in
demselben Quartier untergebracht?“ erkundigte er sich.
    „Das Land ist groß. Es gibt viele Arbeiterquartiere.“
„So meine ich es nicht. Wohnen die Gefangenen mit den Arbeitern
der Burangi zusammen?“
    „In demselben Komplex, ja. Aber nicht im selben Gebäude.“
    Langion Brak war nicht sicher, wie weit er mit seinen Fragen gehen
durfte. Die Burangi waren Treloff für die Gefangenen
verantwortlich. Aber sie hatten es fertiggebracht, ihm einige zu
unterschlagen. Es gab zwei Sorten von Gefangenen: die, von denen
Treloff wußte, und die anderen, die angeblich bei der Landung
auf Karsis den Tod gefunden hatten. Die beiden konnten schlecht in
derselben Unterkunft untergebracht sein; das Risiko wäre zu groß
gewesen. Aber Brak getraute sich nicht, danach zu fragen. Er wußte
nicht, für wie verläßlich Kasengi die beiden Wächter
hielt, die hinter ihm saßen.
    „Ich habe vor, dich bei den Burangi einzuquartieren“,
sagte Kasengi in diesem Augenblick.
    „Ich nehme an, das tust du aus Freundschaft“,
erwiderte Brak. „Ich bitte dich, davon abzusehen. Ich möchte
bei den Gefangenen sein.“
    Wiederum bedachte Kasengi ihn mit einem mißtrauischen Blick.
    „Ich vermute, du hast deine Gründe dafür.“
    „Ja“, bekannte Brak. „Wir sollten uns bei
Gelegenheit darüber unterhalten. Nur eines mußt dujetzt
schon wissen: Ich habe nicht die Absicht, den Rest meines Lebens als
Plantagenarbeiter auf dem Hochland von Karsis zu verbringen.“
    „Das ist genug!“ sagte Kasengi schroff. „Sprichjetzt
nicht mehr.“
    Kurze Zeit später tauchten die Laternen an der Peripherie des
Arbeiterlagers vor ihnen auf.
    Er stand in einem kahlen, weißgetünchten Gang, der von
einer überdimensionierten Leuchtröhre erhellt wurde. Brak
blinzelte in das grelle Licht. Zur Rechten und Linken waren ein paar
primitive Türen. Acht Meter weiter endete der Korridor vor einer
Tür, die ins Innere der Baracke führte.
    Draußen knatterte Kasengis Geländewagen davon.
    Brak öffnete eine Tür auf der linken Seite. Abgestandene
Luft schlug ihm entgegen. Aus der Finsternis kam ein ärgerliches
Brummen. Er schloß die Tür wieder und versuchte die
nächste. Die Luft war besser, und niemand beschwerte sich. Er
tastete an der Wand entlang und fand einen Lichtschalter. Eine Röhre
unter der Decke erwachte zum Leben. Der Raum hatte einen Grundriß
von vier mal fünf Metern und war nicht besser eingerichtet als
eine Gefängniszelle. Eine Liege mit Metallgestell, ein Tisch,
ein Stuhl. Ein paar Haken in den Wänden. Ein Waschbecken im
Hintergrund und daneben eine Toilettenschüssel.
    Brak trat ein und prüfte das Polster der Liege. Es war uneben
und klumpig, schmutzig und von dem Gestank abgestandenen Schweißes
durchtränkt. Aber ein Mann in seiner Lage war nicht wählerisch.
    Er erinnerte sich nicht mehr, wann er das letzte Mal geschlafen
hatte. Die Stunden der Bewußtlosigkeit
    an Bord des Raumschiffs und während des Sturzes auf Karsis
zählten nicht als Ruhepause.
    „Was hast du hier verloren?“ sagte eine Stimme hinter
ihm.
    Langion Brak wandte sich gemächlich um. Unter der offenen Tür
stand ein stiernackiger Mensch im grauen Gewand der Arbeiter. Er
hatte eine niedrige Stirn, die von borstigem Haarwuchs gekrönt
wurde. Seine Nase sah so aus, als hätte sie die Wucht von
manchen Faustschlag gebremst, und über die rechte Wange lief
eine tiefe Narbe. Hinter dem Stiernackigen standen zwei weitere
Männer draußen im Gang.
    „Das ist eine dämliche Frage“, sagte Brak
leidenschaftslos. „Ich bin ein Arbeiter wie ihr. Man hat mich
eben eingeliefert. Ich suche
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