Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

PR TB 211 Der Rauschgiftplanet

Titel: PR TB 211 Der Rauschgiftplanet
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Belenda hin wird entkommen wollen“, sagte Kasengi. „Wir
haben die Treppe abgeriegelt. Wenn er sich dort sehen läßt,
wird er festgenommen.“
    „Und wenn er sich in eine andere Richtung wendet?“
fragte einer der ändern.
    „Er ist nicht dumm. Er kann sehen, daß es auf der
Hochebene nichts zu essen und nichts zu trinken gibt. Er muß
entweder eines unserer Dörfer aufsuchen oder nach Belenda
entkommen. In beiden Fällen fassen wir ihn.“
    „Ob aber rechtzeitig vor Treloff s Ankunft?“
    Kasengi zuckte mit den Schultern. „Notfalls müssen wir
Treloff die Wahrheit sagen. Der Mann hat Spuren hinterlassen, mit
denen wir die Wahrheit unserer Aussage beweisen können.“
    Langion Braks Gedanken begannen zu wandern. Es war, wie er
erwartet hatte: der Abstieg zur Tiefebene war versperrt. Er hatte
seinen Flex außerhalb des Dorfes angebunden. Er konnte sich
unbemerkt zurückziehen und den Rest der Nacht benützen, um
sich ein Versteck zu suchen. Es würde nicht unmöglich sein,
sich in diesem Dorf oder einem der ändern, von denen Kasengi
gesprochen hatte, Proviant und Wasser zu verschaffen.
    Aber was erreichte er damit? Er wäre für alle Zeit ein
Gejagter.
    Er wußte nicht, welches Schicksal ihn bei den
Hochlandbewohnern erwartete. Murunda hatte ihn einen Gefangenen
genannt. Das versprach wenig Gutes. Andererseits bot sich ihm hier
die Gelegenheit, eine Spur wiederaufzunehmen, die er vor Wochen
verloren hatte. Der Name Treloff war ihm nicht unbekannt.
    Mit behutsamen Schritten umrundete er das Haus. Die Tür
öffnete sich geräuschlos. Er befand sich in einer dunklen
Kammer, aus der zwei weitere Türen in die beiden Haushälften
führten. Zur Rechten hörte er Stimmengemurmel. Er zog die
Pistole aus der Tasche und packte sie am Lauf. Dann stieß er
die Tür auf und trat ein.
    Das Gemurmel erstarb augenblicklich. Sieben Augenpaare, teils
erschreckt, teils neugierig, richteten sich auf ihn. Er streckte die
Hand mit der Pistole aus, um ihnen zu zeigen, daß er keine
Feindseligkeit beabsichtigte. Dann trat er auf Murunda zu.
    „Ich bin der Mann, den du suchst“, sagte er. „Du
brauchst um meinetwillen keine Schwierigkeiten zu befürchten.“
    Murunda stand auf, langsam und gemächlich, mit der
Gelassenheit seiner Bewegungen andeutend, daß er sich weder
bedroht noch überrascht fühlte. Er nahm Langion Brak die
Pistole aus der Hand. Die buschigen Brauen unter der breiten,
vorgewölbten Stirn zogen sich in die Höhe.
    „Warum kommst du von selbst?“ fragte er.
    „Es gab keine Möglichkeit, euch zu entkommen“,
antwortete Brak. „Außerdem hörte ich euer Gespräch.
Wenn es für mich keine Rettung gibt, dann hat es wenig Sinn,
euch durch Hartnäckigkeit in Gefahr zu bringen.“
    „Gefahr, Schwierigkeiten“, grollte es aus Murundas
gewaltiger Brust. „Du hältst uns anscheinend für
Schwächlinge. Wer sollte uns gefährlich werden?“
    „Treloff.“
    „Du kennst ihn?“
    „Ich habe von ihm gehört. Wenn es sich hier um
denjenigen handelt, den ich meine, dann ist er wohl in der Lage, euch
zuzusetzen. Ihr braucht mir nichts vorzuspielen. Ich habe, wie ich
sagte, euer Gespräch mit angehört. Ich verhalte mich
entgegenkommend. Ich erwarte, daß ihr das anerkennt.“
    Ein kleiner, drahtiger Mann am Ende der Stuhlreihe sprang auf.
    „Du bist ein Gefangener!“ rief er zornig. „Der
Senat der Burangi macht keinen Handel mit einem Gefangenen.“
    Er hatte scharfe, stechende Augen und einen unsteten Blick. Das
war ein Mann, dem man nicht trauen durfte, entschied Brak. Er wollte
antworten; aber Kasengi, der sich bei den Worten des Scharfäugigen
langsam aus seinem Sessel geschoben hatte, kam ihm zuvor.
    „Varenne, du hältst den Mund.“ Er wandte sich an
Brak. „Du bist's, der das Tendril erwürgt hat?“
    „Ich habe es nicht erwürgt. Ich habe ihm das Genick
gebrochen.“
    Kasengi trat auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. Brak
schlug ein.
    „Dieser Mann ist mein Freund“, sagte Kasengi mit
Nachdruck. Seine Worte waren an die sechs Burangi gerichtet, aber er
ließ Brak keine Sekunde lang aus den Augen. „Er hat das
Tendril mit bloßen Händen getötet. Er ist uns
entkommen, ohne einen der unseren ernsthaft zu verletzen. Er hat sich
uns aus eigenem Antrieb ausgeliefert, obwohl er bewaffnet war und ein
Reittier besaß. Wer ihm übel will, der bekommt es mit mir
zu tun.“
    Langion Brak musterte Varenne aus den Augenwinkeln. Der kleine
Mann hatte sich wieder in seinem Sessel niedergelassen. Gegen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher