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PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden

Titel: PR TB 194 Das Mädchen Von Den Asteroiden
Autoren: Perry Rhodan
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lassen, daß er seit nahezu vier Jahrzehnten noch
immer Korporal war. „Ich bin bald siebenundfünfzig, und
das weißt du. Aber was hat mein Alter mit deinem Anliegen zu
tun?"
    „Nichts, oder fast nichts. Aber irgendwo muß ich ja
beginnen, nicht wahr?" sagte Otto und seufzte. „Siebenundfünfzig
Jahre", meinte er dann bedeutungsvoll. „Das ist für
einen Menschen ein recht reifes Alter. Damit hast du gut ein Drittel
deiner Lebenserwartung hinter dir." Er seufzte wieder.
„Siebenundfünfzig Jahre -und noch immer allein."
    „Ich bin nicht allein", widersprach Klackton und
kratzte sich an der Nase, was ein typisches Zeichen für
beginnende Nervosität war. „Ich habe dich und Billy, alle
meine Tiere und noch andere Freunde. Ich habe mich noch nie einsam
gefühlt."
    „Ja, du hast uns, aber wir sind kein Ersatz für... für
zwischenmenschliche Beziehungen", sagte Otto und wurde rot. „Du
bist ein Mann allein, ohne das entsprechende Gegenstück. Du
weißt schon, was ich meine. Hast du dir noch nie überlegt,
dich zu verändern?"
    Klackton schluckte, und sein Adamsapfel begann hektisch auf und ab
zu hüpfen.
    „O ja, ich weiß, was du meinst", sagte er mit
krächzender Stimme. „Mir ist durchaus klar, worauf du
hinauswillst. Aber dieses Thema ist für mich abgeschlossen. Ich
will nichts darüber hören. Das habe ich oft und deutlich
genug betont. Fang also nicht schon wieder damit an! Wage es ja
nicht, diesen Namen auszusprechen."
    „Aber ich wollte gar nicht über Annemy mit dir
sprechen", sagte Otto unschuldig und twilzte zu spät, daß
er schon zu weit gegangen war.
    „Und doch hast du es gerade getan!" rief Klackton
erregt aus und gestikulierte mit den Armen. „Eine Person
solchen Namens existiert für mich nicht mehr. Ich habe ihn aus
meinem Gedächtnis gestrichen. Wie oft soll ich dir das noch
sagen!"
    „Aber mir geht es gar nicht um Annemy", beteuerte Otto
und registrierte es mitfühlend, wie Klackton bei Nennung dieses
Namens neuerlich zusammenzuckte, als hätte er vom vierhändigen
Froschschenkeldiebe-Fasser eine Serie von Links-Rechts-Kombinationen
bekommen. „Es ist ohnehin sinnlos, dieser vergebenen
Gelegenheit nachzuweinen. Inzwischen ist sie wahrscheinlich längst
schon vermählt und befindet sich auf Hochzeitsreise..."
    „Aufhören!" rief Klackton gequält und hielt
sich die Ohren zu. „Kein Wort mehr, oder ich ziehe dir das Fell
über die Ohren!"
    „Schon gut, Walty", sagte Otto beschwichtigend. „Ich
wollte keine alten Wunden aufreißen. Ich finde nur..."
    Klackton erfuhr vorerst nicht, was Otto fand, denn das Schrillen
des Visiphons rettete ihn aus dieser für ihn peinlichen
Situation. Er sprang auf, rannte ins Haus und stürzte sich wie
ein Ertrinkender, dem man im allerletzten Moment einen Rettungsring
zugeworfen hatte, auf das Bild-Sprechgerät. Er tastete ein und
meldete sich atemlos.
    „Ah", kam eine tiefe, kehlige Stimme aus dem
Lautsprecher. „Ah", machte die Stimme wieder, und es klang
zufrieden und drohend zugleich. Der Sprecher ließ noch ein
drittes Mal ein gedehntes „Ah" förmlich auf der Zunge
zergehen, so als sei er gewiß, seinem Gesprächspartner
damit psychische Qualen verursachen zu können, was ihn überaus
zu befriedigen schien.
    Die Stimme gehörte zu einem breiten, großporigen
Gesicht, das oben von rötlich schimmerndem, geringeltem
Haupthaar und unten von einem wild wuchernden Vollbart aus demselben
Material abgegrenzt wurde. Zwischen all dem Haar eingebettet lag ein
böse funkelndes Augenpaar, eine breite Nase mit Höcker und
ein in anzüglichem Grinsen gekräuselter Mund. Dieser Mund
öffnete sich gemächlich und sagte jetzt mit rollendem
Akzent:
    „Sind wir also an der richtigen Adresse! Das ist gut, sehr
gut sogar. Es war gar nicht so schwer, dich zu finden, Bürschchen.
Meine Brüder und ich brauchten nur ein wenig herumzufragen und
eine ungefähre Be-. Schreibung von dir zu geben, und die Leute
wußten sofort, wen wir meinten. Sie nannten uns auf Anhieb
deinen Namen, Waldi Kleckson. Jetzt geht es dir an den Kragen,
Waldi!"
    Hinter dem einen Gesicht tauchten noch zwei weitere auf, die sich
nur durch den Grad der Bösartigkeit, die sie ausdrückten,
von dem ersten unterschieden. Sonst glichen sie sich wie ein Ei dem
anderen.
    „Das muß ein Irrtum sein, meine Herren", sagte
Klackton eingeschüchtert. Er bekam gelegentlich noch immer
Drohbriefe und solche Anrufe, in denen ihm alle möglichen Leute
die schlimmsten Beleidigungen an den Kopf warfen, die
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