Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

Titel: PR TB 191 Geisterschiff Crest IV
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
bekommen.
    Remo Shah, ein vorzüglicher Pilot, ließ seinen Gleiter,
ein verbessertes Shift-Modell, wie einen Stein in die Tiefe sacken.
Erst fünfzig Meter über dem Boden des Talkessels fing er
den Sturz ab und glitt an den Felswänden entlang. Kurze Zeit
später kam seine Meldung: „Von den Elstern ist kein
Schwanz zu sehen!"
    Zwei Fahrzeuge landeten wie vorgesehen auf der Sohle des
Talkessels. Der dritte Gleiter patrouillierte hoch über den
Schrunden des Gebirges. In Lennox Hatts Fahrzeug beschäftigten
sich einige Experten damit, das Gerät zu registrieren, mit dem
jene geheimnisvolle Art der Hyperstrahlung nachgewiesen werden
konnte, die
    die Elstern nach Ansicht der CREST-Besatzung zur Kommunikation mit
denen, die über ihnen schwebten, benützten. Bis jetzt war
alle Suche nach den charakteristischen Hyperstrahlimpulsen
ergebnislos gewesen.
    Lennox Hatt und Remo Shah standen seitwärts der beiden
Gleiter und versuchten, mit den Augen das düstere Halbdunkel auf
dem Boden des Kessels zu durchdringen. Shah bemerkte etwas, das seine
Aufmerksamkeit erregte. Er trat hinzu und untersuchte es.
    „Ich kenne mich zwar mit dem Metabolismus der Elstern nicht
aus", sagte er, als er zurückkehrte, „aber ich würde
behaupten, daß sie noch nicht seit langem verschwunden sind/'
    „Was war das dort?" wollte Hatt wissen.
    „Dung", antwortete Remo naserümpfend. „Scheint
nicht älter als einen Tag zu sein."
    Lennox Hatt nickte.
    „Wahrscheinlich sind sie vor uns geflohen", mutmaßte
er. „Halten sich irgendwo in der Nähe versteckt.
Vielleicht fassen sie Zutrauen, wenn sie unsere Botschaft hören."
    Er gab einen Befehl. Ein Lautsprechergerät von mittlerer
Größe wurde aus dem Laderaum eines der beiden Gleiter ins
Freie befördert und dort aufgestellt. Mit einer Handbewegung gab
Hatt zu verstehen, daß der Apparat in Betrieb genommen werden
solle.
    Eine Stimme war zu hören, die in der schrillen, zwitschernden
Sprache der Elstern sprach. Die Stimme war die eines
elektromechanischen Simulators und klang den Elstern wahrscheinlich
schaurig in den Ohren. Aber die Worte mußten sie einwandfrei
verstehen können -es sei denn, ihre Sprache hatte sich in den
vergangenen eintausend Jahren entscheidend gewandelt.
    Die Worte der Botschaft lauteten:
    „Wir, die Menschen von Terra, grüßen die Bewohner
dieser Welt, die gehorsamen und furchtlosen Diener der
Kii-jiöh-rrhaal. Nach langer Zeit sind wir zu dieser Welt
zurückgekehrt, weil wir uns danach sehnten, die Freundschaft mit
eurem Volk zu erneuern. Wir kommen als Freunde."
    Leutnant Haines war derjenige gewesen, der seinerzeit den engsten
Kontakt mit den Elstern gehabt hatte. Wenn überhaupt einer der
Namen der CREST-Besatzung in der Überlieferung der Elstern
fortlebte, dann konnte es nur Haines' Name sein.
    Es vergingen etliche Minuten. Der Kessel blieb so still wie zuvor.
Lennox Hatt überlegte, ob er die Botschaft ein zweitesmal
ausstrahlen solle, womöglich mit höherer Lautstärke.
Da rief aus seinem Gleiter eine aufgeregte Stimme:
    „Wir haben die Impulse, Sir! Sie sind da, ganz plötzlich,
und ziemlich energiereich!"
    Lennox Hatt hob die rechte Hand, um jedermanns Aufmerksamkeit auf
sich zu lenken.
    „Bleiben Sie in den Fahrzeugen!" rief er. „Bewahren
Sie Ruhe und lassen Sie die Hände von..."
    Weiter kam er nicht. Aus der Höhe drang ein lautes Klatschen
und Rauschen in die Stille des Talkessels herab. Hatt warf den Kopf
in den Nacken und gewahrte eine Schar von wenigstens eintausend
Elstern, die über dem Kessel schwebten und den rötlichen
Nachthimmel verdunkelten. In diesem Augenblick falteten sie die
Schwingen zusammen und kamen in rasendem Sturzflug in die Tiefe
gestürzt.
    „Nicht schießen!" schrie Hatt. „Um Gottes
willen - nicht schießen!"
    Er zog sich in die Deckung des Gleiters zurück. Mit besorgtem
Blick verfolgte er das Flugmanöver der Elstern. Sie Schossen
herab, als wollten sie auf dem Boden des Talkessels Selbstmord
begehen. In geringer Höher aber breiteten sie plötzlich
    die Schwingen aus. Ein hohles Rauschen wie von einem herannahenden
Sturmwind erscholl. Die Riesenschar der Geflügelten ging zum
Horizontalflug über. Die Elstern landeten so, daß sie
einen weiten und tief gestaffelten Ring um den Standort der beiden
Gleiter bildeten.
    Zum erstenmal sahen Lennox Hatt und seine Männer die
Geschöpfe, die sie bisher nur von Bildern kannten, leibhaftig
vor sich. Die Elstern waren, an dem terranischen Schönheitsideal
gemessen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher