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PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

Titel: PR TB 191 Geisterschiff Crest IV
Autoren: Perry Rhodan
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häßlich. Die Natur hatte ihnen nur ein einziges
Bein zugestanden, das aus dem Hinterkörper hervorragte und in
einem tellerförmigen Fuß endete. Man fragte sich, wie die
Bedauernswerten sich mit einem Bein überhaupt bewegen könnten.
Aber wer eine Elster einmal dabei beobachtet hatte, wie sie die
Ränder des Tellerfußes aufrollte und dann wieder streckte
und dabei hin und her glitt, als laufe sie auf Rollen, der gestand
den fremdartigen Geschöpfen gerne zu, daß sie das
natürliche Handikap auf äußerst überzeugende
Weise überwunden hatten.
    Der schlanke, schwanzlos endende Rumpf der Elstern war im
Durchschnitt rund anderthalb Meter lang und von einem ruppigen, fast
räudig wirkenden grauen Fell bedeckt. Die mächtigen
Schwingen, die eine Spannweite von fünf Metern erreichten,
drangen unterhalb der Schulter aus dem Leib und waren im Ruhezustand
wie ein Umhang gegen den Körper gepreßt. Weiter oben an
den Schultern besaßen die Elstern ein Paar äußerst
flexible Arme, die in sechsfingrigen Händen endeten. Der
kugelförmige Schädel, mit einem Durchmesser von rund
dreißig Zentimetern, saß auf einem kurzen, biegsamen
Hals. Das hervorstechendste Merkmal des Schädels war der lange,
kräftige Schnabel, die gefürchtete Waffe der Elstern. Die
beiden Augen wirkten knopfförmig und hatten einen unangenehm
starren Blick. Ansonsten besaß der Schädel vier
knorpelartige Wucherungen, die nackt durch das zottige Fell traten
und von denen eine das Sprechorgan der Elstern bildete.
    Lennox Hatt sah sich aufmerksam um. Die Geflügelten
verhielten sich ruhig. Ihre Augen leuchteten unheimlich in dem
rötlichen Halbdunkel. Wie bei vielen primitiven Völkern
erkannte man auch bei den Elstern diejenigen, die Autorität
besaßen, an ihrer überdurchschnittlichen Körpergröße.
Er sah eine Gruppe solcher Wesen abseits stehen und ging auf sie zu.
Dabei hielt er die Arme seit- und vorwärts ausgestreckt und die
Hände mit den Handflächen nach oben gekehrt, um zu zeigen,
daß er nichts trug, womit er den Elstern hätte gefährlich
werden können.
    Vor der Gruppe der großen Elstern, von denen eine fast zwei
Meter weit in die Höhe ragte, blieb er stehen.
    „Ihr habt unsere Botschaft vernommen?" fragte er. „Seid
ihr bereit, uns in Freundschaft zu empfangen?"
    Die Elstern taten zunächst so, als hätten sie nicht
gehört. Sie starrten Lennox Hatt an, gaben jedoch kein Zeichen,
daß sie ihn verstanden hatten. Das ging etwa eine Minute so.
Dann plötzlich öffnete sich der Kreis, der die zwei Meter
große Elster bisher umgeben hatte. Der geflügelte Riese
trat hervor und schritt auf den Major zu. Wenige Meter vor ihm blieb
er stehen. Hatts Translator übersetzte die Worte, die die Elster
mit schriller Stimme hervorstieß:
    „Wo sind die Geschenke?"
    „Halt!" erklang es da mit hoher Stimme aus dem zweiten
Gleiter. „Geschenke - das ist meine Abteilung! Heraus ihr
Leute! Öffnet die Luke und zeigt unseren Freunden, was wir
gebracht haben!"
    Das war Remo Shah. Die Luke des Laderaums in seinem Fahrzeug
klappte auf. Remo und eine Handvoll seiner Männer sprangen aus
dem Gleiter und begannen,
    quaderförmige Behälter zu entladen. Diese wurden dorthin
geschleppt, wo die Riesenelster Position bezogen hatte, und dann
geöffnet.
    Geschenke hatten bei der ersten Begegnung zwischen Terranern und
Elstern eine wichtige Rolle gespielt. Der Austausch von Gaben war dem
Abschluß eines Waffenstillstandsabkommens vorausgegangen. Die
Ausrüster der Expedition der HAMPTON T. hatten sich diese Lehre
zu Herzen genommen und Duryeahs Schiff mit allem ausgestattet, was
man einem primitiven Volk wie dem der Elstern nutzvollerweise als
Geschenke anbieten konnte: in der Hauptsache glänzende,
schimmernde Gebilde wie Spiegel, gläserne Kugeln, aber auch
Nutzgegenstände wie Messer, Scheren und sonstige Werkzeuge.
    Die Riesenelster beäugte dies alles und schien Wohlgefallen
daran zu empfinden. Sie wandte sich von neuem an Hatt und erklärte:
    „Ihr seid wahrhaftig Freunde, da ihr uns so reich beschenkt.
Ihr seid willkommen, und wir sind bereit, mit euch den Gesang der
Freundschaft zu singen. Eine lange Zeit ist vergangen, seit Wesen
eurer Art sich zum letztenmal auf dieser Welt befanden. Ihr spracht
von Paööl, der unser Freund war. Wie lautet sein Gruß?"
    Paööl - so klang der Name Paol in der Sprache der
Elstern.
    „Er wünscht euch langes Leben und Gesundheit",
erfand Lennox Hatt aus dem Stegreif, „und die fortwährende
Gnade derer, die über
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