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PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin

Titel: PR TB 190 Die Kinder Von Saint Pidgin
Autoren: Perry Rhodan
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weißt warum. Mir ist die Angelegenheit
äußerst zuwider, für mich ist das wie ein
Canossagang. Mich überläuft es schon jetzt kalt, wenn ich
an seine spitze Zunge denke. Aber ich nehme das auf mich, weil ich
glaube, daß er auf mich noch am ehesten hört."
    „Bin im Bilde", sagte Clandell und zwinkerte ihr zu.
„Du bist die einzige, die ihm klarmachen kann, wie
unentbehrlich er für uns ist. Nur deshalb opferst du dich."
    Nelly wurde rot und kniff die Lippen zusammen. Sie sagte kein
einziges Wort mehr, bis sie die Korkwälder erreicht hatten. Die
Felder endeten abrupt, und hinter den übermannshohen Hecken, die
einen natürlichen Zaun gegen die vielfältige Fauna bilden
sollten, erhob sich ein mindestens hundert Meter hoher Wall. Die
dichten Baumkronen bildeten unter ihnen einen dunkelgrünen,
moosartigen Teppich, der undurchdringlich schien und der jenseits der
Felder nach allen Seiten bis zum Horizont reichte. In der Ferne hoben
sich die schneebedeckten Gipfel der Vulkankette aus dem Dunst, der
fast übergangslos mit dem smaragdgrünen Himmel verschmolz.
    Clandell ging über einer aus dem dunkelgrünen Teppich
ragenden Baumkrone tiefer und hielt das Luftgefährt neben einem
hervorspringenden Ast in der Schwebe.
    „Das ist Nikis Baum, wenn ich nicht irre", sagte
Clandell. „Schaffst du es, oder soll ich dich lieber am
Waldrand absetzen?"
    „Gib dir keine Mühe", erwiderte Nelly, kletterte
auf den von moosartigem Geflecht bewachsenen Korkbaum und balancierte
auf ihm bis zum Stamm. Dort war eine Strickleiter, die bis zum
eigentlichen Stamm hinunterreichte. Dieser Stamm war großteils
ausgehöhlt und in mehreren Ebenen in verschieden große
Räume unterteilt.
    „Bestell dem Heiligen Grüße von mir", rief
Clandell ihr nach, während er sich mit dem Schweber langsam
entfernte. „Und richte ihm aus, daß ich bei seiner
nächsten Expedition wieder dabei bin - selbst wenn er es sich in
den Kopf setzen sollte, die verschollene SOL zu suchen."
    „Ich werde dafür sorgen, daß Niki endlich seßhaft
wird", sagte Nelly. Aber nicht laut genug, um von Clandell
gehört zu werden.
    Sie kletterte ins Baumhaus hinunter und richtete sich auf eine
längere Wartezeit ein. Es gab genügend Nahrungsvorräte
und auch sonst alles Nötige, was man zum Leben brauchte. Aber
sie hoffte doch, daß Niki mit seiner Bande bald eintraf.
    Sie erreichte über die am Baumstamm befestigte Außentreppe
den Zugang zur obersten Etage, die auch das Regenbogenzimmer genannt
wurde. Jeder der sieben Etagen des Baumhauses war anders ausgestattet
und zeugte deutlich von Nikis
    Phantasie und seinem grenzenlosen Spieltrieb. Und der oberste Raum
verdankte seinem Namen der Tatsache, daß sämtliche Wände
mit den bunt schillernden Federn des Regenbogenhuhns geschmückt
waren.
    Noch bevor Nelly das Regenbogenzimmer betrat, spürte sie
instinktiv, daß sie nicht allein war. Sie versuchte, das
Halbdunkel hinter dem Eingang mit den Augen zu durchdringen, um
Einzelheiten zu erkennen, aber sie konnte nichts Außergewöhnliches
entdecken. Und doch war sie sicher, daß außer ihr noch
jemand da war.
    Ein seltsames Gefühl beschlich sie. Sie sagte sich, daß
sie sich alles nur einbildete. Oder daß sich ein Waldbewohner
ins Baumhaus verirrt hatte und dieses nun durchstöberte. Oder
daß einer aus Nikis Bande schon vor ihr eingetroffen war.
    Das mußte es sein!
    Nelly atmete erleichtert die angehaltene Luft aus und betrat das
Regenbogenzimmer. Plötzlich schlug ihr etwas absolut
Fremdartiges entgegen. Sie prallte davor zurück, fand jedoch
nicht mehr den Ausgang, sondern stieß mit dem Rücken gegen
die Wand. Die Regenbogenfedern kitzelten sie im Nacken, und sie bekam
eine Gänsehaut davon.
    Das Fremde war immer noch da. Nelly versuchte es zu analysieren,
aber sie kam einfach nicht dahinter, was es war. Sie hätte nicht
zu sagen vermocht, ob es ihr Geruchssinn war, der sie alarmierte,
oder ihr Gehör oder ihre Augen. Sie glaubte wohl, eine Bewegung
vor sich zu sehen. Ihr war auch, als höre sie seltsame
Geräusche. Und etwas Beklemmendes legte sich auf ihre Atemwege,
aber es war nicht direkt ein Gestank, den sie riechen konnte. Und
selbst ihre Hautsinne vermittelten ihr den Eindruck, daß nahe
ihr etwas sei. Aber ob es körperlich war und nur unsichtbar, ob
materiell im weiterem Sinne oder energetisch oder nur psychisch
manifestiert, das versuchte sie vergeblich zu ergründen.
    Sie überlegte fieberhaft, aber ihre Gedanken drehten sich im
Kreis. Und sie war wie
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