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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte, trug ich die Frau sehr behutsam zu den Gammeln der
Karawane.
    „Spannt ein Tuch auf!" befahl ich meinen Begleitern.
    Tochtu musterte die junge Frau mit einem Blick, der zwischen
Ehrfurcht und Habgier angesiedelt war. Zum einen hielt er die Frau
für eine Hohe Herrin - mit diesem Titel wurde auf Aponti II
jeder belegt, der Geld hatte und kein Planetengeborener war - zum
anderen witterte er das Vermögen, das er verdienen konnte, wenn
er es schaffte, die Frau zu einem der kleinen, geheimen Sklavenmärkte
zu bringen.
    „Wasser her!"
    Ich feuchtete ein Tuch an und wischte der Frau das Blut aus dem
Gesicht. Sie gehörte zum mediterranen Typus, vielleicht eine
Griechin oder Römerin.
    „Italienerin, wenn schon", korrigierte das Extrahirn
sanft.
    Ich hatte zu lange dort gelebt und zuviel erlebt, um nicht bei dem
Stichwort Italien automatisch an das Forum Romanum zu denken, den
Marschtritt römischer Legionen...
    Die Frau war knapp dreißig Jahre alt, und sie war schön.
Die Augen waren so dunkel, wie ihre Haare es sein würden, wenn
erst einmal das verkrustete Blut und der feinkörnige gelbe Sand
herausgewaschen worden waren.
    „Laß mich das machen, Herr", sagte einer der
Söhne des Wüstenpatriarchen. Ich erkannte Gweran an seinem
Kopftuch. Er war der älteste von Tochtus Söhnen, hager wie
der Vater, aber um einiges verschlagener und härter. Ich wußte,
daß ich früher oder später mit ihm zusammenstoßen
würde.
    „Ich verstehe mich auf die Pflege von Verwundeten!"
    Ich nickte und überließ ihm das Feld.
    Was jetzt zu tun war, stellte eine der grausigsten Beschäftigungen
dar, die ich kannte, und ich hatte diese Arbeit Hunderte von Malen
tun dürfen. Ich hob Gräber aus, eine leichte Arbeit im
feinen Sand. Die Nomaden sahen mit Staunen zu. In ihrer
Vorstellungswelt war es Verschwendung, einen Leichnam im Boden zu
verscharren. Er wurde auf hohen Gerüsten abgelegt, den Vögeln
zum Fraß. Lediglich die Knochen wurden gesammelt, zermahlen und
durchaus rationell verwendet. Das Leben auf diesem Planeten war von
unvorstellbarer Härte; die Bewohner, das Leben allgemein,
kämpfte einen lautlosen, unglaublich zähen Kampf um jeden
Krümel Dasein. Wertvolles Material zu verschwenden, auch wenn es
der Leichnam eines Verwandten war, erschien den Nomaden schrecklich.
    Ich bestattete die Terraner. Niemand half mir, schwere
Metallstücke heranzuschleppen, die ich über die Gräber
legen konnte, damit die Aasfresser der Wüste die Körper
nicht erreichen konnten.
    Ich wußte, ich würde die Stelle wiederfinden.
Irgendwann einmal würde ich zurückkehren, um den Toten
ordentliche Gräber zu verschaffen.
    Danach ging ich noch einmal zu der Space-Jet hinüber.
    Ich brauchte nicht lange zu suchen, bis ich fand, was jetzt
vonnöten war. Ich kannte die Terraner, sie ließen nichts
außer acht. Natürlich hatte die Space-Jet eine
Selbstvernichtungsanlage, damit sie niemals unbeschädigt einem
Gegner in die Hände fallen konnte. Das galt ganz besonders für
den mit weitem Abstand wertvollsten Teil des kleinen Schiffes - den
Kartentank.
    Er war bereits zerstört, denn er stellte das größte
Geheimnis der Terraner dar. In ihm war, zehnfach gesichert, die
galaktonautische Position der Erde gespeichert. Und für diese
wenigen Daten hätte der Robotregent von Arkon Dutzende von
blühenden Planetensysteme verschenkt, hätte er ihrer
habhaft werden können. Nun, ich brauchte den Tank nicht. Ich
kannte die Daten auswendig.
    Ich stapelte die Waffen der Terraner in der Nähe der großen
Thermitladung, die die Selbstvernichtung durchzuführen hatte.
Ich brauchte nur einen kurzen
    Impuls in die Positronik des Schiffes zu tippen und mich in
Sicherheit zu bringen.
    „Beeilt euch!" rief ich den Nomaden zu. Gweran hatte
die junge Frau unterdessen in meine Sänfte geladen. Eine gute
Idee, denn jetzt konnte ich endlich ein Gammel besteigen und reiten,
wie ich es eigentlich vorgehabt hatte.
    „Sie kommt zu sich, Herr!“ rief Gweran.
    Ich hastete zu der Sänfte hinüber. Tatsächlich, die
Frau öffnete die Augen. Ihr erster Blick fiel auf Gweran, der
sie scharf musterte. Dann sah sie sich die dünnen Vorhänge
der Sänfte an. Sie schien zu begreifen, was geschehen war. Ihre
Lippen zuckten ein wenig; ganz vermochte sie ihre Schmerzen nicht zu
unterdrücken.
    Dann fiel ihr Blick auf mich. Mit aller Kraft richtete sie sich
ein wenig auf.
    „Atlan?"
    Ich nickte.
    Sie sah mich an, dann spie sie mir ins Gesicht.
    „Verräter!" fauchte sie und fiel
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