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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen
Autoren: Perry Rhodan
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trösten, daß seine Frau ein paar
Wochen später an Krebs gestorben wäre?"
    „Keinesfalls", sagte Mercant. Sein Gesicht wirkte noch
eingefallener und trauriger als sonst. „Und ich werde dem Chef
unter gar keinen Umständen verraten, daß Frau Thora noch
lebte, wenn der Ara nicht geschossen hätte, und daß sie
noch sehr lange gelebt hätte."
    Verwirrt kniff Bully die Augen zusammen.
    „Was wollen Sie damit sagen, Allan?"
    Der Chef der Galaktischen Abwehr leckte sich über die Lippen.
Mit leiser, stockender Stimme sagte er:
    „Frau Thoras Krebs klang ab. Das Ara-Serum begann zu wirken,
es hat tatsächlich gewirkt."
    Im Bruchteil einer Sekunde war Bully aschfahl geworden. Tifflor
war aufgesprungen, mit kalkweißem Gesicht starrte er Mercant
an. Er mußte sich am Tisch festhalten, um nicht umzufallen.
    „Was... was sagen Sie da?"
    Mit erstickter Stimme erklärte Mercant: „Der Ara hat
eine Unsterbliche ermordet!"
    „Mercant", sagte Bully ächzend. „Machen Sie
keine Witze. Ich bringe Sie um, wenn das ein Spaß ist."
    „Bully!"
    „Verzeihen Sie, Allan! Aber... verstehen Sie... es ist..."
    Bull schlug die Hände vor das Gesicht. Tifflor setzte sich
zeitlupenhaft langsam. Mercant preßte die Lippen zusammen.
    In dem Raum breitete sich eine beklemmende Stille aus.
    Die drei Männer dachten, jeder auf seine Weise, an das
gleiche.
    Sie waren relativ unsterblich. Die Zelldusche des Physiotrons auf
dem Planeten Wanderer hatte den körperlichen Alterungsprozeß
gestoppt.
    Bully erinnerte sich an seine erste Zelldusche, damals, als er mit
Perry Rhodan zusammen Wanderer erreicht hatte. Den Terranern hatte
ES, das unbegreifliche Fiktivwesen der Kunstwelt Wanderer, die
Zelldusche freigegeben. Perry Rhodan konnte jedem seiner Mitarbeiter
zur biologischen Unsterblichkeit verhelfen, wenn er es wollte.
    Den Arkoniden aber, die seit mehr als zehn Jahrtausenden nach
Wanderer gesucht, den Planeten aber nie gefunden hatten - ihnen blieb
die Zelldusche versagt. Und das hatte auch für Thora gegolten.
    Dann aber, Jahrzehnte später, war eine neue Hoffnung für
Perry Rhodans Frau aufgetaucht.
    Es hieß, die Aras hätten ein Serum der Unsterblichkeit
entwickelt. Es sei auf Tolimon zu finden, dem Zoo der Galaktischen
Mediziner.
    In einem Risikoeinsatz, der seinesgleichen suchte, hatten es
Rhodans Mitarbeiter geschafft, eine Probe des Serums zu erbeuten -
die letzte Probe.
    453 LS/Ara - die Kurzformel der irdischen Ärzte für die
Droge, für die letzte Möglichkeit, Thoras Lebensspanne der
ihres Mannes anzupassen.
    Es hatte Beispiele gegeben, daß das Serum wirkungsvoll war.
    Graf Rodrigo de Berceo, Sohn der aztekischen Prinzessin Uxatelxin
und des spanischen Hidalgo Juan de Berceo, geboren im Jahre des Heils
sechzehnhundertzweiundfünfzig, aus der Gefangenschaft der Aras
entkommen im Jahre zweitausendvierzig. Diese unvorstellbar lange
Zeitspanne des Lebens hatten ihm die Aras mit ihren Medikamenten
verschafft.
    Aber es gab Unterschiede zwischen Terranern und Arkoniden. Und
Thora war, als man den Versuch mit ihr machte, eine alternde Frau
gewesen, körperlich nicht einmal annähernd so
leistungsfähig wie der spanische Graf.
    Alles hatte danach ausgesehen, als sei 453 LS/Ara ein Fehlschlag
gewesen, als sei das Todesurteil für Perry Rhodans Frau
unwiderruflich. Unter diesem Eindruck hatte Perry Rhodan sein
Einverständnis gegeben zu Frau Thoras letztem Einsatz, zu ihrem
Flug nach Arkon, als Unterhändlerin des Solaren Imperiums. Es
war ein Opfergang gewesen. Rhodan hatte seiner Frau ein letztes Mal
sein Vertrauen zeigen wollen. Er hatte sie trotz des unheilbar
erscheinenden Lymphosarkoms reisen lassen, um ihr noch ein
Erfolgserlebnis zu gönnen. Sie sollte nicht als alte,
verbrauchte Frau sterben, eine Last für sich selbst und ihre
Umwelt.
    Diesen letzten Rest Leben, den Perry Rhodan seiner Frau hatte
erfolgreich machen wollen, war brutal verkürzt worden durch den
mörderischen Schuß eines Aras.
    Und nun...
    „O Gott", stöhnte Bully gequält auf.
    Perry Rhodan trauerte um eine Frau, die vom Tode gezeichnet
gewesen war. Er trauerte um eine Frau, von der er annehmen mußte,
daß er sie wenig später auch auf normalem Wege verloren
hätte.
    Jetzt aber...
    In dem kristallenen Schrein lag keine alte, sieche Frau. Darin lag
eine ermordete Unsterbliche.
    „Nie", sagte Bully keuchend, „niemals darf Perry
davon auch nur ein Sterbenswörtchen erfahren!"
    Mercant nickte traurig.
    „Ich fürchte", sagte er leise, „daß
sich das nicht
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