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PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

PR TB 187 Duell Der Unsterblichen

Titel: PR TB 187 Duell Der Unsterblichen
Autoren: Perry Rhodan
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samt
seinen Bluthunden, den Kralasenen.
    Das war Vergangenheit, lag mehr als zehn Jahrtausende zurück.
Was zählte, war die Zukunft.
    „Ich werde helfen", versprach ich.
    Wir kehrten ins Lager zurück. Die Zelte waren aufgeschlagen
worden, die Bahnen wehten leicht im Wind, der über die Wüste
strich. Mit der Präzision, die aus jahrzehntelanger Übung
erwächst und auf einer Jahrtausende alten Tradition beruhte,
hatten die Tochtu-Söhne die Zelte so aufgebaut, daß jeder
noch so kleine, kühlende Windhauch in das Innere gleitet wurde.
Zudem bestanden die Zelte aus zwei ineinander verschachtelten
Gebilden - das äußere Zelt spendete den Schatten für
das Innere.
    Ich ging zur Sänfte und holte die junge Frau heraus. Ihre
Wangen waren ein wenig gerötet.
    „Ein gutes Zeichen", kommentierte der Logiksektor.
    Dafür, daß sie für eine scheußlich
aussehende Fremde arbeiten mußten, hatten die Nomaden gute
Arbeit geleistet. In ihren Augen war die verletzte Frau entsetzlich
häßlich, viel zu mager und knochig. Dennoch hatten sie
sich angestrengt, das Zelt so behaglich wie möglich zu machen.
Sie waren sogar so entgegenkommend gewesen, das Zelt in unmittelbarer
Nähe des Brunnens aufzuschlagen. Man konnte das Plätschern
des Wassers im Innenraum schwach hören - und in der Wüste
war dieses Geräusch lieblicher als jede nur denkbare Musik.
    Ich sah nach den äußeren Verletzungen meiner Patientin.
Es war nicht der erste Kranke, den ich zu verarzten gehabt hatte,
auch nicht die erste Frau. Die Wunden am Kopf waren nahezu verheilt,
sie waren allerdings auch nicht sehr tief gewesen. Kopfverletzungen,
zumal an der Stirn, sahen stets schlimmer aus, als sie in
Wirklichkeit waren.
    Der gebrochene rechte Arm heilte korrekt zusammen, wie ich
deutlich spüren konnte, nachdem ich Verband und die Schienen
entfernt hatte. Die klaffenden Wunde an der linken Hüfte sah
ebenfalls entschieden besser aus. Ich hatte auf Tochtus Ratschlag hin
trockenen Gämmelmist in die Wunde gestreut und sie dann mit
einigen Stichen vernäht.
    Tochtus Ratschlag hörte sich für Uneingeweihte
entsetzlich an, aber ich hatte ihm getraut. In Ägypten hatte ich
mit Naturmedizin meine Erfahrungen gemacht, und ich wußte noch
aus dieser Zeit, daß einige der scheußlichsten Rezepturen
durchaus wirksam waren - und nach den Erkenntnissen der modernen
Medizin sogar sein mußten. Spinnweben beispielsweise, die auf
Brandwunden gelegt werden sollten, bestanden zum weitaus größten
Teil aus hochwertigen Proteinen, die der Körper zum Ausheilen
solcher Verletzungen brauchen konnte. Und in Rezepturen ähnlichen
Kalibers hatte die neuzeitliche Medizin Hormone, Mineralstoffe und
sogar hochwirksame Antibiotika entdeckt.
    Die junge Frau seufzte leise und drehte sich auf die Seite. Ich
versorgte die Hüftwunde mit neuem Gämmelpulver, dann nahm
ich den Zellaktivator wieder an mich. Deutlich konnte ich die
belebenden Impulse des eiförmigen Geräts spüren, und
ich brauchte diese Belebung sehr dringend.
    Einer der Nomaden hustete vor dem Eingang des Zeltes.
    „Herein!" rief ich.
    Er brachte Wasser, mit dem ich mich wusch. Danach wechselte ich
die Kleidung. Den hellen Burnus legte ich beiseite. Er würde
mich verraten, wenn es dunkel wurde.
    Als ich das Zelt wieder verließ, konnte ich die Sonne-Apon -
eine Handbreit über dem Dünenkamm sehen. Bald würde es
Nacht werden, eine sehr helle Nacht, wenn man an irdische
Verhältnisse gewohnt war. Aponti II hatte zwar keinen Mond, aber
die Riesenzahl von Sternen des Kugelsternhaufens ließ die Nacht
auf diesem Planeten so hell ausfallen wie eine Vollmondnacht auf der
Erde.
    Ich nahm an, daß die Räuber in einigen Stunden über
uns herfallen würden. Es wurde Zeit, die Vorbereitungen zu
treffen.
    „Ich brauche Fett", erklärte ich Tochtu. „Große
Mengen Fett."
    „Fett, Herr? Wozu?"
    „Ich werde es euch erklären. Habt ihr Fett?"
    Tochtu wiegte den Kopf.
    „Unsere Ladung besteht zum Teil aus gutem Öl",
sagte er gedehnt. Kostbarem Öl."
    „Kostbarer als dein Leben und das deiner Söhne?"
    „Das nicht, Herr. Aber ohne Öl, das wir in Hylan
verkaufen können, werden wir hungern müssen, Herr, hungern
und sterben. Da ist es doch besser, unter den Messern der Räuber
zu sterben."
    „Sag das deinen Weibern und Töchtern, die erst recht
werden darben müssen, wenn ihr hier ermordet werdet und nicht
nur das Öl, sondern auch das Leben verliert!"
    „Pah", machte Tochtu. „Weiber!"
    Er machte eine wegwerfende Handbewegung.
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