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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie
Autoren: Perry Rhodan
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diesem Randsektor des
Milchstraßenzentrums. Dafür fehlte aber jeder Hinweis
darauf, wie die dort lebenden Menschen in diese Gegend gelangt waren
und wann das geschehen war.
    Gerade das hatte der Staatsmarschall aber wissen wollen. Er
pflegte nur Nägel mit Köpfen zu machen, wie der gern von
ihm gebrauchte altmodische Ausspruch besagte.
    Der Inhalt des Berichts war NATHAN noch unbekannt gewesen, da
dieser nur intern im Stab der Explorerflotte ausgewertet worden war.
Das Gehirn hatte ihn innerhalb weniger Sekunden aufgenommen und in
seine Speicher integriert. Dann hatte Bull sein Verlangen vorgetragen
und mit einer annähernd so raschen Antwort gerechnet. Er war
jedoch enttäuscht worden.
    „Ich bitte um Bedenkzeit“, hatte NATHAN mit seiner
sonoren, wohlmodulierten „Stimme“ gesagt. „Da es
sich um eine sogenannte ,Verlorene Kolonie’ handelt, ist es als
wahrscheinlich anzusehen, daß die dort lebenden Menschen die
Nachkommen der Besatzung eines havarierten Raumschiffs sind. In
meinen Speichern sind mehrere tausend Schiffe registriert, die
voraussichtlich in diese Rubrik fallen und verschollen blieben. Die
einzelnen Fälle verteilen sich auf die gesamte Zeit seit der
Gründung des Imperiums. Ich muß deshalb methodisch
vorgehen und bis auf die Uraltspeicher zurückgreifen. Erst dann,
wenn mir sämtliche ungeklärten Fälle vorliegen, kann
ich versuchen, auf dem Wege der Selektion daraus jene zu ermitteln,
die aufgrund ihrer Bauweise und Reichweite imstande waren, in den
Zentrumssektor zu gelangen. Das wird voraussichtlich einige Minuten
dauern. Ich bitte solange um Ihre Geduld, Staatsmarschall.“
    Die Stimme war verstummt, nur das Symbol NATHANS blieb auf dem
Bildschirm sichtbar. Bully hatte sich zum Getränkespender
begeben und dort einen Becher Kaffee abgezapft.
    Inzwischen rasten Millionen von Impulsen lichtschnell durch die
weitverzweigten Sektionen der Inpotronik.
    Tausende von verschiedenen Speichern wurden abgefragt und gaben
das in ihnen verankerte Wissen preis. Oftmals waren auch hier die
Daten nur unvollständig, so daß Rückfragen notwendig
wurden. Trotzdem wandte NATHAN für all diese Vorgänge nur
einen winzigen Bruchteil seiner gewaltigen Kapazität auf.
Gleichzeitig erledigte der Rechner Tausende von anderen Arbeiten,
ohne daß eine davon die andere beeinträchtigt hätte.
Das Riesengebilde aus positronischen Elementen und lebendem Plasma
von der Hundertsonnenwelt der Posbis war in seiner Art einmalig in
der Galaxis.
    Indessen trank Bull seinen Kaffee und dachte an etwas ganz
anderes.
    „Wirklich schade, daß Gucky zur Zeit nicht greifbar
ist“, murmelte er vor sich hin. „Alle arbeiten, nur
dieser Schlingel macht wieder einmal Urlaub auf dem Mars. Dabei hätte
ich ihn so gern mit auf diesen Flug genommen. Er ist zwar ein
Nichtsnutz und eine Nervensäge, aber manchmal doch ganz gut zu
gebrauchen. Zumindest wird es nie langweilig, wenn er mit von der
Partie ist.“
    Reginald Bull und der Mausbiber waren ein seltsames Gespann.
    Sie waren die dicksten Freunde und immer zusammen, wenn es sich
irgendwie machen ließ. Allerdings hatten sie eine seltsame Art,
ihre Freundschaft zu bekunden. Es gab permanenten Streit zwischen
ihnen, manchmal so heftig, daß nichtsahnende Außenstehende
das Schlimmste befürchten mußten. Sobald aber jemand in
diesen Streit eingriff, wandten sich beide einmütig gegen ihn.
Selbst Perry Rhodan blieb nicht verschont, wenn er dieses Ritual
einmal störte.
    „Immerhin ist Fellmer Lloyd jetzt in Terrania-City“,
überlegte der Marschall weiter. „Natürlich wäre
er nur ein schwacher Ersatz für den Ilt, aber eben doch besser
als gar nichts. Ich will mal sehen, ob ich ihn nicht loseisen kann.“
    Gleich darauf ertönte ein Gong aus der Feldmembrane, und dann
meldete sich NATHAN wieder.
    „Das gewünschte Ergebnis liegt vor, Staatsmarschall.
Nach Überprüfung von 912 Fällen von verschollenen
Schiffen, deren Merkmale annähernd den von Ihnen angesprochenen
entsprachen, blieb nur eines übrig, das hier
    in Frage kommt. Es handelt sich um den Kolonistenraumer CALLIOPE,
der am 2. Juni 2204 von Sol zum System der Sonne Phekda startete,
dort jedoch nicht ankam. Das Schiff besaß noch ein veraltetes
Transitionstriebwerk, das im Augenblick des Raumsprungs Anomalien
erkennen ließ. Weitere Daten werden auf einer Folie gegeben,
die ich anschließend ausdrucken werde. Die Wahrscheinlichkeit
für diese Angaben beträgt 98,467 Prozent. NATHAN, Ende.“
    Bull nickte
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