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PR TB 171 Das Erbe Der Pehrtus

PR TB 171 Das Erbe Der Pehrtus

Titel: PR TB 171 Das Erbe Der Pehrtus
Autoren: Perry Rhodan
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hoher
Geschwindigkeit einherglitt und damit das Gehirn von einem Ort zum
anderen beförderte. An der inneren Gleitfläche sorgte ein
öliges Sekret der Gehirne für äußerst geringe
Reibung.
    Die weitere Ausbildung des Körpers vollzog sich noch
schneller. Die Pehrtus-Gehirne, jedes etwa einen halben Meter im
Durchmesser, erzeugten zwei obere Extremitäten, die als
Greifwerkzeuge dienten. Die beiden Arme mündeten in eine grazile
Hand für Feinarbeiten und in eine grobe, feste Hand für
alle anderen Tätigkeiten. Der fertige Pehrtus war eineinhalb
Meter groß und gliederte sich in drei Teile. Oben das fast
völlig freiliegende Gehirn, daran anschließend die
Organzone mit den
    beiden Armen und unten die Fortbewegungskugel.
    Für die gesamte Umbildung vom Ür-Gehirn in über
eine Million Einzelwesen (genau waren es ursprünglich 1048576
Einzel-Pehrtus) benötigte die Kollektivintelligenz weniger als
zwei Horntol-Jahre. Das war in
    der Evolution des Lebens eine so unvorstellbar kurze Zeit, daß
man von einem extremen Ausnahmefall der Natur sprechen konnte.
    Die Pehrtus begannen nun ihr Leben systematisch zu gestalten.
Zunächst erschlossen sie die Landwirtschaft, indem sie gezielte
Anpflanzung und Tierhaltung betrieben. Die eigene Existenzgrundlage
schien dadurch auf Jahre hinaus gesichert. Was die Pehrtus nicht
konnten, war die eigene Vermehrung. Die Gehirne und die Wesen, in
denen diese Gehirne steckten, waren unfähig zu wachsen. Andere
geistige Wesen, die sich für eine Integration eigneten, gab es
auf Horntol nicht. Aber was ihnen von der Natur zur Arterhaltung
nicht gegeben worden war, und was sie sich selbst nicht geben
konnten, ersetzten sie durch die Unsterblichkeit der Gehirne. Diese
alterten nicht. Die Organe konnten bei Alterserscheinung willentlich
abgestoßen werden. Dieser Wille ermöglichte auch die
Ausbildung neuer Organe.
    Nachdem die Existenz der Pehrtus durch die Landwirtschaft
gesichert war, begannen sie die Natur näher zu erforschen. Sie
sondierten die Elemente und ergründeten die Naturgesetze.
Innerhalb weniger Jahre gab es einen technologischen Aufschwung. Eine
der Folgen davon war die Herstellung von Aluminiumlegierungen, die
die Kugeln der Fortbewegungsmechanismen ersetzten. Durch das reine
Metall, das nun verwendet wurde, erhöhte sich die Beweglichkeit
der Pehrtus in großem Maß.
    Die Technisierung ging wiederum außerordentlich schnell
voran. Eifersüchteleien oder übertriebenen Ehrgeiz konnte
es nicht geben, weil alle Pehrtus durch ein geistiges Band
miteinander verbunden waren. Es gab keine Bevorrechtigten oder
Führer. Obwohl jedes Einzelwesen über einen freien Willen
verfügte, handelte letztlich doch das Gesamtbewußtsein der
Pehrtus als Einheit.
    So entstand eine echte Kultur. Die Vorzeichen, von denen diese
Kultur geprägt war, waren Zweckmäßigkeit und
Nüchternheit. Sie war völlig unmenschlich, denn sie kannte
keine Gefühle, keinen Schöngeist, keine Freuden. Alles war
nur darauf abgerichtet, die eigene Existenz zu sichern und den
Einflußbereich auszudehnen. Pflanzen und Tiere, die der Planet
Horntol hervorgebracht hatte und die sich für keinen
Verwendungszweck anboten, wurden restlos ausgerottet. Die
Weiterentwicklung der natürlichen Evolution wurde dort
unterbunden, wo es den aggressiven Pehrtus zweckmäßig
erschien. Horntol wurde ein technokratischer Planet, auf dem die
Natur nur nach den Gesichtspunkten der Pehrtus existieren konnte. Da
die Mentalität dieser Wesen kein Gut und Böse kannte, kein
Häßlich oder Schön, keine Freude und kein Leid, lief
die Entwicklung erneut in eine Sackgasse. Das Ende dieses Pfads war
erreicht, als die Natur des Planeten erschlossen war. Die Pehrtus
erkannten nicht, wie die Entwicklung weitergehen sollte. Sie
erkannten aber ihre eigene Unsinnigkeit der Existenz. Ein Kollaps des
Gehirnverbunds drohte. Für Wochen und Monate versanken die
Pehrtus in Grübeleien und überließen alle Aktivitäten
den Robotautomaten, die das gesamte Leben auf Horntol lenkten und
steuerten.
    Es war purer Zufall, daß vor dem Überschnappen der
Pehrtus ein Ereignis eintrat, das ihre Existenz weiterführte.
Und veränderte.
    Auf Horntol landete ein Raumschiff.
    Die Anwesenheit dieses Fremdkörpers auf Horntol war für
die Pehrtus etwas Unvorstellbares. Zum erstenmal wurden sie sich
bewußt, daß ihre Welt nicht an der Planetenoberfläche
endete. Sie erkannten den Fehler, der seit Ewigkeiten ihr Verhalten
beeinflußt hatte. Sie waren nicht allein. Ihr
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