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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache
Autoren: Perry Rhodan
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allerdings vergessen. Atlan wird Djosan
holen?«
    Raysse schüttelte den Kopf. Der Kaffee roch stark und
aufmunternd. Sie bezogen ihn von den Leuten im Innern.
    »Djosan sagte mir, er wolle hierbleiben. Er hat sich in
Karthago Zwei verliebt.«
    »Und in die Mädchen der Dünenvölker.«
    Raysse lachte kurz und sah zu, wie Cashaij einen Teil des
Schreibtischs deckte und das Essen ausbreitete.
    »Er hat mein vollstes Verständnis. Sie sind schlank,
wild und braunhäutig. Ihre Liebe ist wie ein Sandsturm.«
    »Erstickend und heiß?«
    »Djosan wird es längst herausgefunden haben.«
    Ein starker Rest der nächtlichen Beklemmung war geblieben;
Visionen von dieser Intensität lassen sich nicht von
Sonnenaufgängen vertreiben. Cashaij merkte, daß Raysse sie
mit seltsamer Aufmerksamkeit musterte. Er sah ein großes,
schlankes Mädchen mit schulterlangem Haar von der Farbe dunkler
Bronze. Ihre Haut war, wie die aller Menschen im Land der weichen
Steine, von samtenem Hellbraun. Die Augen strahlten in einem
leuchtenden Grün, das in den Nächten violett zu werden
schien. Ihre schlanken Finger drehten unruhig den Becher.
    »Woran denkst du?« fragte sie irritiert. Jetzt fielen
die Sonnenstrahlen in breiten Bahnen in den Raum. Von allen Seiten
strömten die Arbeitenden zusammen.
    Auf den Stegen und Treppen der Höhlenwohnungen waren einzelne
Menschen oder kleine Gruppen zu erkennen. Irgendwo röhrte ein
Motor auf.
    »An Atlans Ankunft. Er und Djosan haben ein Geheimnis. Es
betrifft uns alle auf Karthago Zwei.«
    »Kennst du dieses Geheimnis? Beziehungsweise hast du eine
Ahnung, worum es sich handeln könnte?« fragte sie
verblüfft und leerte den Rest aus der Thermos-kanne in die
Becher.
    »Es ist«, meinte er leise und sah an ihr vorbei,
»etwas, das uns alle angeht. Ich bin sicher, daß wir über
den Sinn und den Zweck unserer Existenz nur einen Bruchteil wissen.
Jedenfalls weiß Djosan mehr, und der Arkonide weiß
natürlich alles.«

    »Du hast also von Djosan Ahar nichts erfahren können?«
erkundigte sie sich leise. Auch sie war verunsichert, aber sie war
bemüht, es nicht zu zeigen.
    »Hätte ich mich mit ihm prügeln sollen?« gab
Raysse zurück.
    »Nein. Außerdem hätte er dir dann erst recht
nichts gesagt. Habt ihr über die Laren und die Überschweren
gesprochen?«
    »Nur flüchtig. Nach wie vor hält er die
Möglichkeit einer Entdeckung für sehr gering. Sie suchen
woanders. Sie haben nicht ein einziges Mal einen Planeten angeflogen,
der nahe der Yolschor-Dunstwolke steht.«
    Sie trank den Becher aus und stand auf.
    »Ich muß an die Arbeit. Wir stellen einen Transport
für die Menschen im Dschungel zusammen. Es eilt; sie haben
ständig Gewitter dort im Süden.«
    »Wir reden heute abend darüber.«
    Die Siedlung warjetzt erwacht. Überall kamen die
Arbeitsgruppen zusammen. Maschinen wurden in Gang gesetzt, die
Transportanlagen begannen zu rumpeln, und die Gleiter schwebten in
die Richtung der Baugrube, die sich immer weiter vorschob, je mehr
sich das Platingeäder verzweigte. Auf dem Abraum wuchsen bereits
Gras und kleine Bäume, die von Robots gepflanzt worden waren und
bewässert wurden. Die Wellen der Geschäftigkeit deckten die
Erinnerungen an den Alptraum zu. Raysse küßte das Mädchen
und verließ das Büro. Mit seinem schweren Gleiter schwebte
er den Arbeitern nach. Weit voraus sah er bereits den Gleiter, der
die Kinder der Siedlung in den Kindergarten brachte. Dann tauchte der
mächtige Exkavator auf. Raysse steuerte genau darauf zu. Die
Ausleger und Backen der Maschine sahen aus wie die Zähne des
Pyrarchos.
    Platin, Zeichen Pt, Ordnungszahl 78, Atomgewicht 195.1, fand sich
hauptsächlich in Gesteinen, die man Dioritporphyr und Serpentin
nannte. Hier auf Karthago II lagen die riesigen Vorkommen auch in
Quarzgängen und im leeren Bett eines prähistorischen
Flusses. Kugeln und Körner, teilweise mit Gold vermischt, bis zu
zwanzig Kilogramm schwer, fanden sich hier zwischen den weichen
Bergen. Die Menschen, die bei Epta Piges siedelten, hatten nichts
anderes zu tun, als Gold und Platin zu finden und die geläuterten
Barren für den Abtransport zu stapeln. Daneben fielen andere
Metalle an; Palladium, Rhodium, Iridium, Osmium und Ruthenium. Raysse
stellte den Gleiter ab und kletterte in den Führerstand der
Spezialmaschine.
    Vor ihm erstreckte sich die einzigartige Landschaft des uralten
Flußtales. Es wurde eingerahmt von den Bergen und Hügeln
aus Tuffstein und Sandsteinblöcken. Überall schwebten
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