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PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

Titel: PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II
Autoren: Perry Rhodan
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jeder passenden oder auch unpassenden
Gelegenheit überdeutlich durchblicken ließ. Als Erster
Offizier des Übungsschiffes konnte er sich das erlauben, ohne
auf Widerstand zu stoßen.
    Unmittelbar für die Kadetten verantwortlich waren die beiden
Leutnants Jacques Bourbon und Truc. Durch ihre fürsorglichen
Hände waren schon viele Männer gegangen, die heute
verantwortungsvolle Posten bekleideten, was wiederum ihr eigenes
Selbstbewußtsein nicht gerade schmälerte. Diese
psychologisch durchaus begreifliche Tatsache ging sogar so weit, daß
sie der Teilnahme zweier Ausbilder aus der Akademie an dem Übungsflug
jedesmal ihren stummen Protest entgegensetzten, was natürlich
erfolglos blieb.
    Diesmal waren es ausgerechnet Leutnant Zero und Sergeant Brüll,
die ihre Kadetten begleiten sollten. Diese Maßnahme wurde von
höchster Stelle angeordnet, weil gerade diese beiden bewährten
Männer ihre Leute am besten kannten und mit deren Fähigkeiten
bestens vertraut waren.
    Die Einsatzbesprechung fand in der Kabine des Kommandanten statt.
Major Roger hatte die Sternkarten auf dem Tisch ausgebreitet. Mit dem
knochigen Zeigefinger stieß er wie ein Habicht auf sie hinab.
    „Das hier", sagte er mit geheimnisvoll klingender
Stimme, „ist Schedir im Sternbild Alpha Cassiopeia,
hundertsechsunddreißig Lichtjahre von der Erde entfernt. Eine
unregelmäßige Variable, nur durch Vorbeiflüge
erforscht. Hat ein paar Planeten, von denen der zweite für die
simulierte Notlandung hervorragend geeignet sein dürfte. Die
Daten sind vielversprechend: erdähnlich, aber unbewohnt.
Atembare Atmosphäre, Wasser, Vegetation. Wurde nur wegen der
sich schnell ändernden Sonneneinstrahlung bisher nicht zur
Kolonisation ausersehen. Einwände?"
    „Natürlich keine", nahm Captain Sherry den beiden
Leutnants die Antwort ab. „Welchen Defekt werden wir diesmal
simulieren, Sir?"
    „Ich dachte an den Antrieb, Captain. Selbstverständlich
fällt auch die gesamte Funkanlage aus, später auch das
Lufterneuerungssystem, damit ein zwingender Grund zur Landung
vorliegt. Wie Sie wissen, muß alles unbedingt echt aussehen,
damit die Kadetten die Notlage auch spüren. Das ist die
Voraussetzung für lebensnahes Verhalten und natürliche
Reaktionen, auf die es ja ankommt. Sie werden das noch alles
eingehend mit dem Ersten Ingenieur durchsprechen, Captain."
    „Selbstverständlich, Sir." Sherry räusperte
sich. „Es wird alles so echt wirken, daß unsere Kadetten
davon überzeugt sind, den Rest ihres Lebens auf dem zweiten
Planeten von Schedir mit Kartoffelanbau verbringen zu müssen."
    „Ausgezeichnet", lobte der Kommandant. „Es ist
Ihnen bekannt, daß Leutnant Zero und sein Sergeant am Flug
teilnehmen. Bewahren Sie bitte entsprechende Zurückhaltung
diesen beiden Männern gegenüber, die weniger Raumerfahrung
als wir besitzen. Sie müssen sich die Verantwortung mit ihnen
teilen. Ist das klar?" Ein stummes Nicken war die Antwort. Luck
Roger bemerkte das auch prompt. „Sie wirken nicht sehr
begeistert, meine Herren, und ich kann das auch verstehen, aber die
Aufgabe steht an erster Stelle. Sie gilt mehr als persönliche
Eitelkeit und Vorurteile." Das muß ausgerechnet er sagen,
dachte Charles Sherry bei sich, ohne die Miene zu verziehen. „Wir
haben die Kadetten raumreif zu machen, alles andere ist unwichtig.
Und vor allen Dingen müssen wir die späteren Versager schon
jetzt erkennen und aussieben. Ich hoffe, wir haben uns verstanden..."
    Alle sechs Monate hielt er fast wortgetreu diese Ansprache.
    Und wie immer fragte Captain Sherry:
    „Wieviel sind es diesmal, Sir?“
    „Dreiunddreißig, glaube ich.“ Er beugte sich
vor, und seine Stimme wurde zu einem Flüstern, als habe er
Angst, ein Unbefugter könne ihn hören. „Darunter
befindet sich ein gewisser John Pendrake.“ Er sah seine drei
Untergebenen bedeutungsvoll an, konnte aber keine Reaktion
feststellen. „John Pendrake!“ wiederholte er etwas
lauter. „Nun, fällt Ihnen nichts auf dabei?“
    Das Kopf schütteln der drei Offiziere erschütterte ihn
derart, daß er sekundenlang keinen Ton mehr hervorbrachte, wenn
man von dem qualvollen Stöhnen absah, das aus tiefster Brust
kam.
    Es war Leutnant Bourbon, ein Kanadier, der nachdenklich meinte:
    „Pendrake! Den Namen habe ich schon mal irgendwo gehört.
Aber wo...?“
    „Heißt nicht ein Admiral so ähnlich?“
versuchte sich Leutnant Truc zu erinnern. „Von der
Explorerflotte, glaube ich.“
    „Richtig!“ Rogers Finger kam ausgestreckt auf
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