Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

Titel: PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts als endgültig
zu betrachten. Seiner Meinung nach hatten sich die englischen
Auswanderer undankbar benommen, als sie sich von ihrem Mutterland
lösten und selbständig wurden. „Die Cheyennes waren
Indianer, Rothäute", klärte Gerad seinen Freund auf.
„Sie waren noch vor den Spaniern, Engländern und Franzosen
in Amerika. Sie sind eigentlich die echten Ureinwohner, denen man das
Land wegnahm."
    John deutete auf die schwarze Schrift auf der silberschimmernden
Hülle des Raumschiffs. „Gut, dann kann ich den Namen
akzeptieren..."
    „Mund halten!" brüllte Sergeant Brüll. „Alles
herhören! Das da vor uns ist ein Raumschiff, wie an seiner
äußeren Form leicht zu erkennen sein dürfte. Da es
sich
    um ein älteres Modell handelt, das nicht mehr ständig im
Einsatz ist, wurde es der Akademie zur Verfügung gestellt. Ihr
könnt es also kaputtmachen. Hahaha!"
    Die Kadetten stimmten pflichtgemäß in das fröhliche
Lachen ihres direkten Vorgesetzten ein, was dessen Laune sichtlich
verbesserte. Jeder hoffte, daß er sie in den nächsten
Tagen behalten würde, denn das Urteil des Sergeanten bei der
praktischen Prüfung wog noch mehr als jenes von Leutnant Zero,
der für das Theoretische verantwortlich war.
    „Spaß beiseite, Männer!" fuhr der Sergeant
mit markiger Stimme fort. „Ich mache euch heute und morgen mit
den praktischen Bedingungen des Raumflugs vertraut, nachdem ihr in
der Theorie ja so glänzend bestanden habt. Dürfte also eine
Kleinigkeit für euch sein. Eine Stammbesatzung ist an Bord."
Seine Stimme wurde lauter und eindringlicher. „Aber ihr seid
keine Passagiere, merkt euch das! Und der Flug ist auch kein
Spazierflug. Es wird Schwierigkeiten geben, die zu beseitigen sind,
simulierte Ausfälle an Personal und Antriebsdefekte. Die
Besatzung ist zwar vorhanden, aber nur für den echten Notfall
oder falls ihr euch zu dämlich anstellt. Wir werden eine
Notlandung simulieren und euch selbst überlassen, um
herauszufinden, wie ihr euch in einer solchen Situation benehmt. Dann
können die Theoretiker unter euch beweisen, wozu ihr Wissen gut
ist. Hahaha!"
    Diesmal lachten schon weniger mit.
    John lachte überhaupt nicht.
    „So ein Knallkopf!" murmelte er Gerad zu, der lediglich
grinste, damit es von weitem so aussah, als würde er lachen.
    „Er kann nichts dafür", gab er ebenso leise
zurück. „Fünfundsechzig Jahre alt, und noch immer
Sergeant."
    „Früher wurde so etwas rechtzeitig pensioniert..."
    Sergeant Brülls Redefluß plätscherte wie ein Bach
dahin, wurde manchmal zu einem reißenden Fluß und
überschlug sich dann in tosenden Wasserfällen, bis er
endlich heiser war. Als er schwieg, herrschte absolute Stille, wenn
man von dem melodischen Schnarchen einiger Kadetten absah, die im
Stehen eingeschlafen waren - kein Wunder bei der Mittagshitze und
völligen Windstille.
    „So, nun wißt ihr Bescheid", schloß der
Sergeant seinen Vortrag endgültig ab. „Abmarsch zur
Unterkunft!" Während die erschöpften Kadetten zum Rand
des Raumfelds marschierten und mit letzter Kraft ein „fröhliches
Lied" anstimmten, wie Sergeant Brüll es zu hören
wünschte, blenden wir um an Bord des Übungsschiffes
CHEYENNE, um einige Mitglieder der Stammbesatzung kennenzulernen, die
sich dem Nachwuchs gegenüber natürlich als „alte
Hasen" empfanden, was sie auch bei jeder Gelegenheit sehr
deutlich zum Ausdruck brachten.
    Kommandant der CHEYENNE war seit einigen Jahren Major Luck Roger,
der über seinen Auftrag, jährlich mindestens zweimal
Probeflüge mit Anfängern durchzuführen, alles andere
als glücklich zu nennen war. Ganz im Gegenteil. Mit schöner
Regelmäßigkeit reichte er alle sechs Monate ein
Versetzungsgesuch ein, das mit ebenso gleicher Regelmäßigkeit
mit dem Vermerk abgelehnt wurde, daß es für seine
Planstelle keinen gleichwertigen Ersatz gäbe.
    Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, daß er mit seinen
fünfzig Jahren Raumerfahrung geradezu prädestiniert sei,
der künftigen Elite der Solaren Flotte seine Erkenntnisse zu
vermitteln.
    Roger hielt das für Honig, den man ihm ums Maul schmieren
wollte, aber er schluckte ihn. In einigen Jahren würde man ihn
ohnehin pensionieren. Bis dahin sah er es als seine Aufgabe an, den
Kadetten Disziplin und vor allen Dingen Achtung vor den höheren
Dienstgraden beizubringen.
    Mit sechzig Lebensjahren war Captain Charles Sherry um zehn Jahre
jünger als sein Kommandant, als dessen Nachfolger er sich
betrachtete, was er bei
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher