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PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II

Titel: PR TB 153 Notlandung Auf Virginis II
Autoren: Perry Rhodan
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durch das
vorangegangene Gesprächsbeispiel mehr zur Charakterisierung
unseres Haupthelden beigetragen zu haben, als durch eine langatmige
Schilderung seiner Eigenschaften. Es wäre noch hinzuzufügen,
daß ähnliche Fälle in bezug auf Reinhaltung der
Unterkünfte Wachdienst, Uniformpflege, Reinschiffmachen im
Kugelraumermodell und so weiter aufgeführt werden könnten,
aber das würde den Fortgang der Geschichte nur verzögern.
Offen bleibt vorerst nur die Frage, ob John Pendrake nur faul oder
tatsächlich auch ungeschickt war.
    Wenige Wochen vor der Abschlußprüfung mit Probeeinsatz
passierte folgendes: John saß in seiner Stube, die er zusammen
mit Gerad Berger und Hank Finley bewohnte. Vor ihm auf dem Tisch
lagen ein ausrangiertes Feuerzeug, eine Rolle dünnen
Kupferdrahts, zwei normale Batterien, ein Mikroprojektor und einige
Schrauben.
    Als Gerad hereinkam, setzte er sich zu ihm.
    „Was soll denn das? Elektrische Feuerzeuge gibt es doch
schon lange, und erkläre mir nur nicht, das hier wolltest du
reparieren.“
    John sagte gleichmütig:
    „Das gibt ein Hyperfunkgerät mit Bildkontakt.“
    Gerad starrte ihn an wie einen Geist, ehe er hemmungslos zu lachen
begann und nicht eher damit aufhörte, bis Sergeant Brüll
die Tür aufriß und sich nach der Ursache des
ungebührlichen Lärms nach Dienstschluß erkundigte.
Dabei machte er seinem Namen alle Ehre.
    Gerad hörte auf zu lachen, und John sagte höflich zu dem
Sergeanten:
    „Verzeihen Sie, Sir, aber Kadett Berger will mir nicht
glauben, daß ich gerade dabei bin, einen
Hyperfunk-Bildempfänger zu basteln.“
    Der Sergeant starrte verständnislos auf die Utensilien, die
er höchstens einer streunenden Katze nachgeworfen hätte,
wenn sie ihn nachts im Schlaf störte. Dann endlich glaubte er
begriffen zu haben, daß dieses überschlaue Bürschchen
wieder einmal dabei war, ihn, einen altgedienten Sergeanten, gehörig
auf den Arm zu nehmen. Das ging ihm an die Ehre.
    „Sie können einen anderen versch... verschaukeln, aber
nicht mich, Kadett Pendrake, auch wenn Ihr Vater hundertmal Admiral
wäre! Sie melden sich morgen zum Rapport bei Leutnant Zero!"
    „Mein Vater ist nur einmal Admiral", erinnerte ihn John
sanft.
    Der Sergeant schnaufte wütend und knallte die Tür hinter
sich zu. Gerad meinte:
    „Ich glaube fast, du hast ihn leicht verärgert, Johnny.
Warum hast du ihn nicht angelogen, das hätte er vielleicht
geglaubt..."
    „Du also glaubst mir?" packte John die Gelegenheit beim
Schöpf. „Na schön, dann hilf mir auch. Roll mal den
Draht auseinander."
    Gerad mußte dann noch einige Kontakte löten, Schrauben
anziehen, die Batterien anschließen und andere Kleinigkeiten
mit seinen äußerst geschickten Händen erledigen -
alles genau nach den Anweisungen seines Freundes, der immer wieder
auf einen selbstangefertigten Plan sah.
    Hank Finley kam inzwischen, betrachtete das Durcheinander auf dem
Tisch, schüttelte den Kopf und ging schlafen. Dadurch versäumte
er eine wahre Sensation. Denn als er gerade zu schnarchen begann,
erschien auf dem Bildschirm, der durch komplizierte Anschlüsse
mit dem alten Feuerzeug verbunden war, ein Bild.
    Ein richtiges, lebendiges Bild! Allerdings ohne Farbe und nicht
dreidimensional.
    „Donnerwetter!" staunte Gerad fassungslos.
    John nickte:
    „Wenn die Frequenzeinstellung stimmt, dürfte das der
Kulturreferent auf der Venus sein. Er gibt seinen Bericht nach
Terrania durch, allerdings inoffiziell. Ist auf den normalen Kanälen
nicht zu empfangen. Warte, den Ton haben wir gleich..."
    Und der Ton kam: „... ist ein weiteres Nachlassen der
Bereitschaft zu künstlerischen Betätigungen zu verzeichnen.
Die mit hohen Kosten eingerichteten Raum-Theater bleiben meist leer,
während das Interesse an Videoshows erheblich angestiegen ist.
Das bedeutet einen Kulturzerfall, den wir..."
    „Das Übliche", knurrte John und schaltete das
Gerät aus.
    Gerad holte tief Luft.
    „Willst du etwa behaupten, eine Livesendung von der Venus
empfangen zu haben -mit... mit dem da?"
    „Natürlich, habe ich dir doch vorher gesagt.
Kinderleicht ist das, weil du mir geholfen hast."
    „Ja, aber dann... morgen, der Rapport! Was willst du denn
dem Leutnant sagen? Ich meine, Sergeant Brüll..."
    „Der kriegt einen Rüffel, das ist alles. Meine Schuld
vielleicht? In meiner Freizeit kann ich machen, was ich will.
Übrigens ist mir an der Ausgehuniform der Patentverschluß
ausgerissen. Würdest du so liebenswürdig sein..."
    Gerad nahm den Rock aus dem
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