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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut
Autoren: Perry Rhodan
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mächtig sein in ihrem Tod, denn sie sandte
Ideen, Verfahren, Techniken und die Kunde des Lebens weit in alle
Richtungen.
    Ein Land, in dem zwei „Städte“entstanden: Ninive
im Norden und Ur im Süden.
    Ich begann zu ahnen, dass ich wieder Zeuge und Mitwirkender an
diesem kleinen Kapitel der langen, dornenvollen Geschichte von Larsaf
Drei sein würde.
    Meine Maschinen beseitigten das letzte Problem. Sie vermittelten
mir in einigen Nächten die Kenntnis der Sprache und der
Dialekte. Mein fotografisch exakter Verstand vergaß nichts.
    Abgesehen von den Dingen, die zu vergessen ES dich zwingt,
flüsterte höhnisch der Extrasinn.
    Einige Tage verstrichen. Meine Ungeduld wuchs. Ich wurde hin und
her gerissen zwischen der Angst vor neuen Kämpfen und der
Sehnsucht, wieder zwischen Menschen zu sein und meine Einsamkeit zu
vergessen.
    Und dann war es soweit.
    Der Fluss:
    Ein flaches, träge dahin fließendes Wasser, bräunlich
und warm. Kleine Inseln aus Schilf und verrottenden Pflanzen trieben
gemächlich abwärts, nach Süden. Hier dehnte sich jede
Sekunde zur kleinen Ewigkeit aus. Einen Tag vor mir, schätzungsweise,
lag die Stadt Ninive. Ich war völlig allein, mit meiner
wohlverstauten Ausrüstung und einigen Millionen Gedanken. In
meinem Gedächtnis waren die winzigsten und nur scheinbar
nebensächlichsten Einzelheiten dieses Gebietes gespeichert; ich
wusste genau, in welchem Gebiet und innerhalb welcher Grenzen ich
mich bewegte. Hoch über mir schwebte im pastellenen Blau des
Himmels eine silberfarbene Doppelsichel - es war das Robottier, mit
dem ich in Funkverbindung stand. Ein riesiger Silberkranich,
hergestellt nach dem Programm von ES. Die Spannweite seiner Flügel
betrug fast das Doppelte meiner Länge. Der Lichtblitz über
dem breiten, lautlosen Fluss schützte mich, und ich konnte durch
seine Augen sehen.
    Vor mir sprang ein großer Fisch aus dem Wasser und
überschlug sich in einem Tropfenregen. Aus der Wüste hinter
dem rechts von mir liegenden Uferstreifen kam ein donnernder
Löwenschrei. Es gab viele Löwen in dieser Zone.
    Seit Tagen genoss ich Luft, Sonnenlicht und natürliche
Nahrung. Seit derselben Zeit quälten mich dieselben Gedanken:
würde dieses tödliche Spiel ewig weitergehen? Fest im Griff
dieses Rätselwesens sollte ich für den Planeten, für
seine Bewohner und deren Kultur gegen entwichene Androiden des
Kunstplaneten kämpfen? Immer wieder gegen halb wahnsinnige, von
Macht und Größenwahn berauschte Nichtmenschen? Immer
wieder sollte ich entscheiden, ob ich sie am Leben ließ oder
töten musste, ob sie einen positiven oder negativen Zweck
ausübten? Und immer wieder würde ES dieses Spielfeld mit
seinem sarkastischen Grinsen beobachten und sich an den Leiden seiner
Figuren erfreuen oder berauschen?
    Vergiss nicht: du bist machtlos gegen ES! „So ist es!“sagte
ich laut.
    In meinem Gleiter, der wie ein plumpes Boot aussah, trieb ich auf
dem Idiglat flussabwärts. Ich wurde brauner von Tag zu Tag, ließ
die vielen verschiedenen Einzelheiten der neuen Umgebung in mich
einsickern wie Wasser in trockenes Erdreich. Ich fürchtete mich
vor der Begegnung mit Alyeshka ebenso, wie ich mich darauf freute.
Mehr und mehr wurde aus dem abstrakten Wissen lebendige Materie. Ich
roch das Wasser, sah die Löwen an der Tränke, erkannte die
Tiere und die wechselnden Wolken - aber bisher hatte ich noch keinen
einzigen Menschen gesehen. Jedes Mal, wenn ich die Oberfläche
dieses Planeten betrat, lernte ich ein anderes, für mich
überraschend neues Stück kennen. So auch jetzt und hier.
    Und bald erkannte ich:
    Noch immer war dieser Planet eine Welt ohne Kommunikation. Niemand
wusste genau, was hinter dem nächsten größeren Hügel
geschah. Gewiss, es würde Karawanen geben, Flussschifferei,
Sklavenzüge, gewisse Handelsbeziehungen zwischen weit
auseinander liegenden Punkten, aber alles, was gesehen und berichtet
wurde, verfärbte sich unter dem Eindruck des Persönlichen
bis zur Unkenntlichkeit.
    Schließlich sah ich mit meinen eigenen Augen das entstehende
Ninive. Durch die Optik des
    Silberkranichs hatte ich die Ansammlung von Dattelpalmen, Häusern,
Kanälen und Feldern bereits gesehen. Ich bewegte meinen
vorzüglich getarnten Gleiter mit dem breitblättrigen Paddel
in die Nähe einer zum Ufer führenden Strömung.
    Dann drückte ich mit dem Zeigefinger auf einen Silbernagel in
dem Leder meines breiten Armschutzes. Ein handtellergroßes Fehl
erhellte sich und zeigte mit stechender Deutlichkeit das Bild
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