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PR TB 149 Die Grosse Flut

PR TB 149 Die Grosse Flut

Titel: PR TB 149 Die Grosse Flut
Autoren: Perry Rhodan
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dann, wenn ES
unaufmerksam war und seine Spielfigur Atlan längere Zeit vergaß,
so wie es damals die Androiden von Wanderer vergessen hatte. Atlan
berichtete weiter.
    Terranische Enzyklopädie
    Aus: Dämmerung der Geschichte
    Der Beginn an Euphrat und Tigris
    „Unter dem Namen Obeid-Kultur sind die frühesten
Bewohner Südmesopotamiens bekannt.
    Ein winziger Hügel westlich der Stadt Ur trug diesen Namen,
Teil Obeid. Die frühen Siedler an den Ufern der Flüsse und
Nebenflüsse waren Hirten und Ackerbauer von geradezu
dramatischer Schaffenskraft.
    Von ihnen wurde in harter Arbeit die Niederung zwischen Tigris und
Euphrat - die damals die Namen Idiglat und Buranun gehabt haben
mochten zu einer Kulturlandschaft ersten Ranges gestaltet. Stein und
Metall waren selten; das Baumaterial waren Lehmziegel und
Naturasphalt. Bereits um 4000 v.Chr. strahlte diese Kultur nach allen
Richtungen aus.
    Die Leute der Obeid-Kultur waren keine Sumerer. Die Schrift war
ihnen noch unbekannt. Ebenso, wie ihre Kultur ausstrahlte, lockten
Reichtum und Erfolg, oder die Berichte davon, andere Menschengruppen
an. Nomaden aus der Syrischen Wüste, aus der westlichen
arabischen Halbinsel und die Angehörigen kriegerischer
Bergstämme drangen ein und vermischten sich mit den
Obeid-Leuten.
    Die Sumerer selbst, die dem historischen Land den Namen
„Sumer“gaben, kamen erst spät in dieses Gebiet. Es
war wohlvorbereitet, obwohl wir Kenntnis von vielen erschütternden
Katastrophen haben. Eine der größten Bedrohungen für
dieses Land im fragilen Gleichgewicht zwi
    schen blühendem Leben und jähem Tod war die jährliche
Schneeschmelze, die Buranun und Idi-glat und sämtliche
Nebenflüsse zu reißenden Mördern machte. Schon einige
aufeinander folgende Regentage konnten Zehntausende ertränken
und einen Teil der mühsam geschaffenen Kultur vernichten.
    Damals vergrößerten sich die Familien, weil kaum jemand
verhungerte. Aber die Menschen waren mit zwölf, vierzehn Jahren
reif, erwachsen mit zwanzig, weise mit dreißig und mit vierzig
Jahren starben sie als Greise. Aus dem Familien-Bauernbetrieb wurde
ein Dorf, in dem die ersten Handwerker von den Waren leben konnten,
die sie gegen ihre Erzeugnisse eintauschten. In dieser Zeit begannen
die ersten großen, deutlich nachweisbaren Gründungen von
Städten, deren Namen uns bekannt sind. Mit der Anzahl der
Menschen und Gruppen vergrößerte sich auch die Zahl der
Gottheiten und derer, die ihnen direkt dienten.
    Es ist nicht auszuschließen, dass es zu dieser Zeit (wie in
allen anderen Gebieten des Planeten) hervorragende Gestalten gab, die
während ihrer Lebenszeit Dinge vollbrachten, die später
einen Alexander den Großen hervorbrachten. Aber das Dunkel der
schriftlosen Jahrhunderte hat sie alle verschlungen. Wir wissen
nichts von ihnen, aber weder die Erfindung der Keilschrift noch die
des Rades, weder die Idee von Kanälen und Auffangbecken, selbst
die Erbgesetze, angewendet auf die Viehzucht, wären ohne solche
Kristallisationspunkte möglich gewesen.“
    Wir sahen uns schweigend an. Der Wein in den Holzbechern wurde
warm zwischen unseren Fingern. Eintausend Jahre lagen zwischen heute
und den letzten.
    „Mir war, als hätte ich diesen Ruf genau gehört!“
    Sie schlug mit dem Fingernagel gegen einen Bronzegong und rief
leise:
    „Nisobar!“
    Ein Mann erschien. Er beobachtete mich mit kalter Sachlichkeit und
warf mir, als er sich unbeobachtet glaubte, einen Blick voller
Eifersucht zu. Ich begriff. Seine Herrscherin sagte ihm, was zu
geschehen sei, und dann bat sie ihn, in den Tempelsaal alle
Hauptleute und Vorsteher der städtischen Gruppen für morgen
einzuberufen.
    „Es wird geschehen, Herrscherin!“sagte er und ging
hölzern hinaus. Ein Mann, der vieles gesehen hatte. Und der Tod
schien ihn mehrmals hart gestreift zu haben. Ich musste ihn mir zum
Freund machen.
    „Du und ich sind zu schwach“, sagte ich. „Wir
können gegen An und Enlil nichts ausrichten. Auch deine Truppen;
sie sind ein Häuflein, das beim ersten Gefecht fallen wird. Wir
müssen eine ganz andere Taktik anwenden. Früher oder später
wird einer der beiden seine Macht hierher ausdehnen wollen. Bis dahin
müssen wir einen fertigen Plan haben.“
    „Einverstanden“, erwiderte Alyeshka lächelnd.
„Und ich weiß schon, wie ich dir helfen kann.“
„Zunächst, indem du mir etwas zu essen gibst. Schon eine
Handvoll Korn macht mich zufrieden.“
    Sie deutete in einen angrenzenden Raum.
    „Du wirst staunen, was unsere Stadt
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